Opfer der Novemberpogrome 1938
Gedenkfeier am Landauer Synagogenmahnmal
Landau. Ein starkes Zeichen gegen Antisemitismus: Wo bis 1938 die Synagoge der jüdischen Landauer Gemeinde stand und heute das Synagogenmahnmal auf dem Elias-Grünebaum-Platz an sie erinnert, haben am Donnerstag, 9. November, rund 150 Landauerinnen und Landauer den Opfern der Novemberpogrome 1938 gedacht und sich gegen den aktuell aufflammenden Antisemitismus in Deutschland und weltweit gestellt. Oberbürgermeister Dominik Geißler betonte die historische Verantwortung Deutschlands für den Staat Israel und kündigte an, einen oder eine städtische Antisemitismusbeauftragte für Landau einsetzen zu wollen.
Verbrechen dürfen sich nicht wiederholen
„Wir dürfen nicht dulden, dass sich Verbrechen wie die von 1938 wiederholen“, betonte der Oberbürgermeister. „Jüdinnen und Juden sollen sich bei uns in Landau immer willkommen und sicher fühlen können. Sie müssen gerade bei uns in Deutschland so normal und selbstverständlich leben und ihren Glauben sichtbar praktizieren können wie Menschen muslimischen und christlichen Glaubens.“ Um das in Landau weiterhin sicherzustellen, wolle er dem Stadtrat vorschlagen, das Amt eines ehrenamtlichen städtischen Antisemitismusbeauftragten zu schaffen. „Denn die jüngsten Geschehnisse im Vorfeld des Friedensgottesdienstes in der Stiftskirche - wo von Unbekannten Flyer mit antisemitischer Hetze verteilt wurden - zeigen, dass Antisemitismus auch bei uns in Landau wieder auf dem Vormarsch ist. Dem müssen wir uns als Stadtgesellschaft mit aller Kraft entgegenstellen.“
Die Gedenkveranstaltung zur Reichspogromnacht wurde von Schülerinnen und Schülern des Max-Slevogt-Gymnasiums sowie Dekan Volker Jahnke und Pfarrer Karsten Geeck mitgestaltet. Die MSG-Schülerinnen und Schüler der AG „Jüdisches Leben in Landau“ stellten die Biographien der im Zuge der Reichspogromnacht gestorbenen Landauer Juden Salomon Wolff und Joseph Weiler vor und das MSG-Bläserensemble begleitete die Feier musikalisch. red
Autor:Silvia Krebs aus Landau |
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