Evelyne Isinger und Werner Schreiner geehrt
Grenzlandmedaille des Kreises SÜW

Bei der Feierstunde, von links nach rechts: Sandra Fischer-Junck (Bürgermeisterin Wissembourg), Felix Schönung (Ortsbürgermeister Kapsweyer), Landrat Dietmar Seefeldt, Michael Heilmann (Zweckverbandsdirektor ZSPNV), Evelyne Isinger, Werner Schreiner, René Richert (Ortsbürgermeister Riedseltz) und Hermann Bohrer (Bürgermeister Verbandsgemeinde Bad Bergzabern) | Foto: Kreis SÜW
  • Bei der Feierstunde, von links nach rechts: Sandra Fischer-Junck (Bürgermeisterin Wissembourg), Felix Schönung (Ortsbürgermeister Kapsweyer), Landrat Dietmar Seefeldt, Michael Heilmann (Zweckverbandsdirektor ZSPNV), Evelyne Isinger, Werner Schreiner, René Richert (Ortsbürgermeister Riedseltz) und Hermann Bohrer (Bürgermeister Verbandsgemeinde Bad Bergzabern)
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Kreis SÜW. Werner Schreiner aus Neustadt, Beauftragter der Ministerpräsidentin für grenzüberschreitende Zusammenarbeit, und Evelyne Isinger aus Salmbach, Abgeordnete der Region Grand Est, haben in Kapsweyer die Grenzlandmedaille des Landkreises Südliche Weinstraße 2022 erhalten. „Beide Persönlichkeiten sind fachlich sehr versierte und extrem engagierte Verkehrs- und Mobilitätsexperten, die sich in herausragender Weise um die Partnerschaft und Freundschaft um Deutschland und Frankreich verdient gemacht haben. In ihren Fällen besonderes für die grenzüberschreitende Mobilität“, so Landrat Dietmar Seefeldt.

Ansprachen

Ortsbürgermeister Felix Schönung begrüßte am Freitagabend, 10. Juni, die Gäste in der Südpfalzhalle in Kapsweyer. Sandra Fischer-Junck, Bürgermeisterin von Wissembourg, hielt die Festansprache. Grußworte kamen von Hermann Bohrer, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Bad Bergzabern, René Richert, Ortsbürgermeister von Riedseltz, Johannes Maciejonczyk, Bürgermeister im oberfränkischen Markt Burgebrach, mit dem Kapsweyer eine Gemeindepartnerschaft verbindet, sowie Herrn Lehmann für die französische Partnergemeinde von Kapsweyer, Krautergersheim. Zahlreiche Gäste, darunter der ehemalige Ministerpräsident Kurt Beck, ebenfalls Träger der Grenzlandmedaille, nahmen an der Feierstunde teil.

Musik

Musikalisch umrahmten das deutsch-französisches Jugendorchester der Kreismusikschule Südliche Weinstraße und des Kammerorchesters Wissembourg unter Leitung von Nathalie Delorme sowie der Gesangverein Eintracht aus Kapsweyer unter der Leitung von Dr. Achim Knöll die Feierlichkeiten.

Medaillenvergabe

Landrat Dietmar Seefeldt verlieh den beiden Geehrten die Medaillen. Er sagte: „Es ist uns eine Ehre, dieses Symbol der deutsch-französischen Freundschaft an zwei so herausragende Persönlichkeiten wie Madame Isinger und Herrn Schreiner verleihen zu dürfen. Die Ehrung ist auch Ausdruck großer Dankbarkeit der pfälzisch-elsässischen Region und ihrer Bürgerschaft. Sie steht zudem für gegenseitige Wertschätzung – für Freundschaft von ‚hiwwe und driwwe‘.“

Würdigung

Auszüge aus der Würdigung für Evelyne Isinger durch Landrat Dietmar Seefeldt: „Evelyne Isinger ist seit vielen Jahren kommunalpolitisch aktiv und engagiert sich in der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Frankreich. Dies gilt nicht nur für ihre Funktion als ehemalige Beigeordnete der Gemeinde Salmbach, sondern insbesondere auch für ihre Funktion als Abgeordnete in der Region Grand Est. Hier engagiert sie sich zum einen für deutsch-französische Bildungsangebote und zum anderen für die grenzüberschreitende Mobilität.
Gemeinsam mit Werner Schreiner ist sie Mentorin der trinationalen Metropolregion am Oberrhein (TMO) für die Mobilitätsprojekte im Oberrheingebiet. Diese Gemeinsamkeit setzt sich fort bei den grenzüberschreitenden Bahnprojekten der Region Grand Est mit den Bundesländern Rheinland-Pfalz und Saarland.
Sie hat auf französischer Seite wesentlich dazu beigetragen, dass die neuen Régiolis-Züge der Firma Alstom in den nächsten Jahren für den grenzüberschreitenden Bahnverkehr zwischen Deutschland und Frankreich zur Verfügung stehen. Die neuen Züge ermöglichen auch auf der Strecke Neustadt – Winden – Wissembourg – Strasbourg eine umsteigefreie Fahrt, die Fahrzeiten wird verkürzt und die Attraktivität der Verbindung wird deutlich verbessert.
Seit 2016 ist Isinger Regionalrätin/Abgeordnete der Region Grand Est. Von 2016 bis 2018 war sie Vizepräsidentin der Ausbildungskommission. In dieser Funktion beschäftigte sie sich mit dem Interreg-Programm ‚Erfolg haben ohne Grenzen‘ und unterstütze die grenzüberschreitende Lehrlingsausbildung. Von 2018 bis 2019 hatte sie den Vorsitz der Verkehrskommission inne, welchen sie abgab zugunsten der Übernahme der Delegation zur grenzüberschreitenden Mobilität.
Seit 2016 ist Evelyne Isinger Mitglied des Oberrheinrates und dort in den beiden Kommissionen ‚Verkehr – Raumordnung – Katastrophenhilfe‘ und ‚Kultur – Jugend – Bildung – Sport‘.

Sie war 25 Jahre Gemeinderätin der Gemeinde Salmbach und von 2014 bis 2020 außerdem Beigeordnete von Salmbach. Beruflich hat sie 2012 ein Weiterbildungszentrum geschaffen und geleitet, das auf das Arbeitsrecht im privaten Sektor spezialisiert ist. Sie steuert Zertifizierungen und veranstaltet Fortbildungsveranstaltungen zum Arbeitsrecht.“

Würdigung

Auszüge aus der Würdigung für Werner Schreiner durch Landrat Dietmar Seefeldt: „Werner Schreiner ist seit Januar 2014 Beauftragter der Ministerpräsidentin für grenzüberschreitende Zusammenarbeit. In dieser Funktion kümmert er sich jedoch nicht nur um den Schienenverkehr, sondern auch um viele weitere grenzüberschreitendenden Fragen. Zum Tätigkeitsfeld des Beauftragten der Ministerpräsidentin gehört es auch, etwaige Hemmnisse bei der Teilnahme an Sportveranstaltungen zu beseitigen, gemeinsame Ausbildung und die Zweisprachigkeit zu fördern, sowie mehr Arbeitsplätze im Rahmen der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit zu schaffen. Projekte des Biosphärenreservats ‚Pfälzerwald-Vosges du Nord‘ und der Unterstützung der deutsch-französischen Volkshochschule in Wissembourg stehen ebenfalls auf der Agenda.

Werner Schreiner hat sich ganz besonders um den Öffentlichen Personennahverkehr in Rheinland-Pfalz verdient gemacht. Als Direktor des Zweckverbandes Schienenpersonennahverkehr Rheinland-Pfalz Süd hat er den Rheinland-Pfalz-Takt im südlichen Teil von Rheinland-Pfalz mit Leben gefüllt. Zudem hat sich Schreiner, der im vergangenen Jahr in den Netzbeirat der Deutschen Bahn berufen wurde, für den Erhalt der Bahnstrecken stark gemacht. Für grenzüberschreitende Verkehrsprojekte setzt er sich seit Jahren mit Nachdruck ein.

Grenzüberschreitender Schienenverkehr

In wenigen Jahren wird ein umfassendes Projekt zur Verbesserung des grenzüberschreitenden Schienenverkehrs zwischen Deutschland und Frankreich nach langen Vorarbeiten realisiert werden. Teil des Projekts sind die Strecken Neustadt – Wissembourg – Strasbourg, Wörth (später ab Karlsruhe) – Lauterbourg – Strasbourg, Müllheim – Mulhouse, Offenburg – Strasbourg, Strasbourg – Saarbrücken, Saarbrücken – Metz und Metz – Trier (Reaktivierung auf französischer Seite). Wesentlich zum Erfolg dieses Vorhabens trägt Werner Schreiner bei und hilft, alle Hürden zu nehmen. Denn sowohl die französischen wie auch die deutschen Partner führen mit diesem Projekt erstmals eine grenzüberschreitende Ausschreibung nach europäischen Vorgaben durch. Dabei werden das europäische Recht sowie die französischen Umsetzungsregularien berücksichtigt. Hintergrund dafür ist, dass die Region Grand Est die Beschaffung der Fahrzeuge für das Projekt beauftragt hat und sie dann für die gemeinsamen Verkehre dem neuen Betreiber zur Verfügung stellt. Insgesamt wird die Region fast 376 Millionen Euro in den Bau von 30 grenzüberschreitenden Régiolis-Zügen investieren.

Schreiner war von 1997 bis 2005 Direktor des Zweckverbandes Schienenpersonennahverkehr Rheinland-Pfalz Süd und von 2005 bis 2012 Geschäftsführer der VRN GmbH. Seit 2006 ist er Vorsitzender des Expertenausschusses ‚Grenzüberschreitender Personenverkehr‘ der Oberrheinkonferenz.“

Hintergrund

Der Landkreis Südliche Weinstraße verleiht seit 1987 die Grenzlandmedaille. Mit ihr sollen herausragende Verdienste um Freundschaft und Partnerschaft zwischen Deutschland und Frankreich, insbesondere zwischen dem Elsass und der Südpfalz, gewürdigt werden. ps

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Autor:

Christine Schulz aus Wochenblatt/Stadtanzeiger Landau

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