Weintage der Südlichen Weinstraße im Frank-Loebschen Haus
Harmonie von Wein und Kundst
Von Thomas Klein
Landau. Auch nach dem Umbruch und der Neustrukturierung innerhalb der Weinwerbung bleiben die Weintage in Landau fest in der Hand der Südlichen Weinstraße. Entsprechend findet vom 21. bis 24. Juni die 32. Auflage der Weintage der Südlichen Weinstraße im Frank-Loebschen Haus und im Alten Kaufhaus in Landau statt. Trotz personeller Einschränkungen konnte Ute Holz vom Verein Südliche Weinstraße das bewährte Konzept der Weintage umsetzen und für die (Fach)Besucher wieder ein ansprechendes Angebot auf höchstem Niveau zusammenstellen.
Mit 89 teilnehmenden Weingütern und Winzergenossenschaften hat sich die Zahl der Aussteller leicht verringert. Sie alle werden wieder klassische Rebsorten wie Weiß- und Grauburgunder, Riesling und Spätburgunder, aber auch trendige Weine wie den Sauvignon Blanc vorstellen. Tradition ist die Verbindung der beiden großen Kulturgüter Wein und Kunst – dieses Jahr durch eine Kunstausstellung mit Werken der jungen Künstlerin Patrizia Casagranda.
Die Weintage werden am Freitag, 21. Juni, um 15 Uhr eröffnet. Am Freitag von 16 bis 21 Uhr und am Samstag von 13 bis 19 Uhr können die Besucher nach Herzenslust kosten, probieren und vor allem sich informieren. Das Sonderthema in diesem Jahr heißt „Easy Pfälzer“ – gemeint ist ein leichter Sommerwein mit wenig Alkohol. Die Weine sind im Verkostungskatalog mit „EP“ gekennzeichnet.
Erstmals präsentieren sich im Erdgeschoss des Frank-Loebschen Hauses die drei Bestplatzierten des von Pfalzwein ausgerichteten Wettbewerbs „Die junge Pfalz“, mit dem die beiden bisherigen Wettbewerbe „Die junge Südpfalz“ und „Generation Pfalz“ in diesem Jahr verschmelzen. Der Verein Südliche Weinstraße e.V. schenkt den Siegern damit eine erste große Plattform, auf der sie sich und ihre Weine einem großen Publikum in der Südpfalz präsentieren können.
Ausstellende Künstlerin in diesem Jahr ist die 1979 in Stuttgart geborene Patrizia Casagranda, die Design studierte und als Grafikerin auch für Günther Uecker und Markus Lüpertz gearbeitet hat. In ihren Werken schauen wunderschöne junge Frauen den Betrachter an. Die faszinierende Wirkung ihrer Werke basiert auf der Verbindung aus Collagen, Malerei und Graffiti. Casagrandas Arbeiten fesseln durch die Verschränkung von Schönheit und Vergänglichkeit. Am Anfang stehen als Motiv das Gesicht einer Frau und die kreative Lust der Künstlerin, in ihrem Tun die unterschiedlichsten Materialien zu erforschen. Patrizia Casagranda überrascht mit ungewöhnlichen Portraits. Die Anmut der gezeigten Köpfe lockt das Auge. Aber inszeniert wird bewusst eine gebrochene Ästhetik, die auch Schrift einbezieht. Ein markiges Relief aus Wellen, Furchen, Mörtel und Noppen, so scheint es, mischt die Oberfläche der Bilder auf.
Bis zu 15 Schichten weist ein Bildwerk auf. Über dem Bildgrund aus Holz bringt sie wechselweise Pappe, Farbe, Papiere und Jute auf. Stoffe, teils mit der Geschichte getragener Kleidung, finden Eingang. Die Elemente machen durchweg einen gealterten, benutzten, verbrauchten Eindruck. Patrizia Casagranda liegen die Frauen der Welt am Herzen, weswegen sie in den Konterfeis jeweils mehrere Frauenköpfe zu einem einzigen, jedoch überindividuellen Wesen verschmilzt. Oft sind es die Frauen, die in schwierigen Lebenssituationen, gerade in den Notgebieten der Erde, ihre Familien zusammenhalten.
Einige der gezeigten Werke beschäftigen sich im weitesten Sinne mit Religion. Es sind sechs Portraits von Frauen verschiedener Weltreligionen und Kulturen.
Erstmals ist in diesem Jahr am Sonntag ausschließlich die Kunst angesagt und es gibt keine Weinverkostung. Geöffnet ist von 13 bis 17 Uhr, mit Führungen durch die Kunstausstellung im Frank-Loebschen Haus durch die Künstlerin selbst, ihren Galeristen Michael Oess und den Künstler Karlheinz Zwick jeweils zur vollen Stunde. Im Eintrittspreis enthalten ist am Sonntag ein Glas Sekt.
Fachbesucher sind an allen Tagen willkommen, am Montag ist aber ausschließlich für sie ein Fachbesuchertag von 13 bis17 Uhr. Anschließend findet ab 17 Uhr ein gemütliches „Chill & Grill“ mit Grillspezialitäten der Weinstube „Zur Blum“ statt. (Anmeldung unter anmeldung.weintage-suew.de).
Bei Anreise mit dem öffentlichen Personennahverkehr, ausschließlich mit dem Nachweis eines Tageseinzeltickets, erhalten die Besucher einen Rabatt von zwei Euro auf den Eintrittspreis zu den Weintagen der Südlichen Weinstraße.
Erstmals gibt es zu den Weintagen eine eigene Web-App, mit der man seinen Weintage-Aufenthalt noch besser vorbereiten kann, indem man etwa die Weine nach Jahrgang, Rebsorte oder nach Geschmacksrichtung selektiert, eine Merkliste oder Verkostungsnotizen anlegt oder sogar an Freunde versendet. Der wesentliche Vorteil: wenn man sich die Web-App auf dem Startbildschirm des Handys sichert, sind alle Informationen zu den Weintagen auch jederzeit offline verfügbar. Infos unter: www.weintage-suew.de/app
Den Ausstellerkatalog und weitere Infos wie Eintrittspreise und Öffnungszeiten gibt es im Internet unter www.weintage-suew.de.
Autor:Thomas Klein |
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