500.000 Euro Förderung
Haus zum Maulbeerbaum - Landau - erhält Geld
Landau. Im Jahr 1522, also genau vor 500 Jahren, versammelten sich in der kleinen Stadt Landau hunderte Reichsritter, um dort unter dem Vorsitz von Franz von Sickingen den sogenannten Landauer Bund zu gründen. Das Ziel: dem Reichsrittertum die verloren gegangene politische Macht zurückholen. Untergebracht waren die Ritter als Gäste der Stadt im Haus zum Maulbeerbaum, das seit 1488 in städtischem Besitz war und als edle Herberge Landaus galt. Heute befindet sich das älteste erhaltene Gebäude der Stadt im Besitz einer Genossenschaft, die es behutsam sanieren möchte. Nach dem erfolgreichen Abschluss des ersten Bauabschnitts konnte Oberbürgermeister Thomas Hirsch den Mitgliedern jetzt, passend zum 500. Jubiläum des besonderen historischen Ereignisses, 500.000 Euro aus Mitteln der Städtebauförderung für den zweiten Bauabschnitt zusagen.
Landauer Haus zum Maulbeerbaum war Herberge
„Lange Zeit hatte es so ausgesehen, als könnte das geschichtsträchtige Haus nicht vor dem Abriss gerettet werden“, erklärt OB Hirsch. „Dank des Einsatzes des Vereins und später der Genossenschaft sowie dank gemeinsamer Anstrengungen von Politik, Verwaltung und Ehrenamt ist das Haus zum Maulbeerbaum nach dem ersten Bauabschnitt nun endlich so gesichert, dass es ohne die bisherigen umfangreichen zusätzlichen Sicherungsmaßnahmen wieder standfest ist“, so der Stadtchef. Es freue ihn ganz besonders, dass dieses Projekt nun auch erneut finanzielle Unterstützung von Land und Bund erhalte. „Ein wichtiger Grundstein für den zweiten Bauabschnitt“, betont Hirsch. 10 Prozent des Modernisierungszuschusses stellt dabei die Stadt zur Verfügung.
Um die Genossenschaft auch darüber hinaus zu unterstützen, hatte der Stadtchef einen Spendenscheck aus Mitteln der Stiftung der Sparkasse Südpfalz in Höhe von 5.000 Euro im Gepäck, den er an Genossenschaftsvorstand Dr. Michael Zumpe überreichte. „Um das Haus zum Maulbeerbaum mit Leben zu füllen und auch den Innenausbau erfolgreich bestreiten zu können, ist die Genossenschaft auch über Städtebaufördermittel hinaus auf weitere finanzielle Unterstützung angewiesen“, betont Hirsch. Aus diesem Grund hoffe er, dass es ihm viele gleichtun werden und die Genossenschaft weiter mit Spenden oder dem Erwerb von Genossenschaftsanteilen bei der Rettung des historischen Hauses unterstützen.
Erster Bauabschnitt
Im Zuge des ersten Bauabschnitts wurden Teile der Südwand abgebrochen und wiederaufgebaut, der Dachstuhl des mittelalterlichen Gebäudes erneuert und anschließend neu eingedeckt sowie Vorbereitungen für den zweiten Bauabschnitt, den Innenausbau, getroffen. Der Bauantrag wurde bereits gestellt; der Beginn der Arbeiten ist für Ende 2022 vorgesehen, informiert Dr. Zumpe. „Wir sind stolz auf das, was wir bereits geschafft haben, freuen uns sehr über die Unterstützung von Stadt, Land und Bund und hoffen, dass wir zur Fertigstellung dieses für Landau so bedeutsamen Projekts auch weiterhin auf den Rückhalt aus der Stadtgesellschaft setzen dürfen“, so der Genossenschaftsvorstand.
Beitritt zur Genossenschaft
In ihrem Baubüro in der Marktstraße 94 – direkt neben dem Haus zum Maulbeerbaum – informiert die Genossenschaft über ihre Arbeit und ihre Pläne für das historische Gebäude. Hier können auch Beitrittserklärungen abgegeben und symbolische Bausteine für das Haus erworben werden. Das Büro ist donnerstags von 16 bis 18 Uhr und samstags von 11 bis 13 Uhr geöffnet.
Weitere Informationen zur Arbeit der Genossenschaft Haus zum Maulbeerbaum finden Interessierte auf der Internetseite www.maulbeerbaum-eg.de. ps
Autor:Christine Schulz aus Wochenblatt/Stadtanzeiger Landau |
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