Bürger wurden von EWL einbezogen
Hochwasservorsorge in Landau
Landau. Entladen sich die schwarzen Wolken über Landau – oder zieht das Gewitter weiter? Diese Fragen stellen sich die Menschen in Landau und den Ortsteilen immer wieder. „Spätestens seit der Katastrophe im Ahrtal machen sich viele Bürgerinnen und Bürger auch in der Südpfalz Sorgen, dass sie mit ihrem Hab und Gut Schaden erleiden. Gut, dass wir in Landau früh mit einem Präventionsprojekt von enormem Umfang und erheblicher Tragweite begonnen haben“, unterstreicht Oberbürgermeister Thomas Hirsch. Er und der Vorstandsvorsitzende des Entsorgungs- und Wirtschaftsbetriebes Landau (EWL) Bernhard Eck ziehen dieser Tage eine erste Bilanz. Denn nach einer mehrstufigen Erhebung der lokalen Situation, der Erfassung von Daten Dritter und einer umfassenden Bürgerbeteiligung ist ein Meilenstein bei der Prävention von Schäden durch Starkregen geschafft.
Lösungen für einzelne Bezirke
Gestartet war das Projekt bereits 2019. Seitdem haben rund 40 Termine stattgefunden, davon 21 im direkten Kontakt mit Bürgern. „Dazu hatten wir die Bürgerinnen und Bürger eingeladen. Das war uns besonders wichtig, weil diese durch ihre Erfahrungen vor der eigenen Haustür einen wichtigen Beitrag leisten konnten“, erläutert Bürgermeister Dr. Maximilian Ingenthron als Verwaltungsratsvorsitzender des Entsorgungs- und Wirtschaftsbetriebes Landau (EWL). Dabei standen Fragen im Raum, wo das Wasser hinläuft, wenn es bei einem Gewitterguss reichlich vom Himmel fällt. Durch die Verknüpfung dieser Erfahrungen mit Daten anderer Herkunft konnten sich die Experten des EWL und eines spezialisierten Ingenieurbüros ein Bild der Situation in der Stadt und den Ortsteilen machen – insgesamt wurden 13 Bezirke mit Blick auf Starkregenschäden untersucht. Zudem gab es Austausch mit Feuerwehr und Rettungsdiensten sowie Vertretern der Agrarwirtschaft.
Pandemie mit Auswirkungen auf Terminplan
Die ersten Begehungen starteten im März 2020. Dann kam Corona; die Pandemie wirkte wie ein großer Bremsklotz auf den Terminplan. „Dass wir heute auf eine umfassende Datenbasis für ein Präventionskonzept zurückgreifen können, ist das Werk vieler Akteure. Diesen spreche ich an dieser Stelle meinen ausdrücklichen Dank aus“, unterstreicht Dr. Maximilian Ingenthron. Durch Kontaktbeschränkungen, die viele Treffen verzögerten, verzögert sich das Gesamtprojekt um rund ein Jahr. Doch erste Ansätze wurden bereits in den lokalen Veranstaltungen vor Ort vorgestellt, Nußdorf war im Mai der letzte Teilort im Reigen. „Nun fügen die Spezialisten des Ingenieurbüros alle Teile zusammen und erarbeiten bis zum Herbst ein umfassendes Konzept“, erläutert Bernhard Eck den nächsten Schritt für präventive Maßnahmen. Dann wird deutlich werden, was die einzelnen Akteure für einen wirksamen Schutz vor Starkregenfolgen leisten müssen. Denn eines ist bereits jetzt klar: Schultern kann die Risikominimierung nicht einer allein. Das Land, die Kommune mit verschiedenen Stellen und auch die Bürger sind gemeinsam gefordert. Denn das Wasser sucht sich seinen Weg – und aufgrund der Klimaverschiebungen werden die Regenmassen, die auf einmal vom Himmel stürzen eher zunehmen. ps
Autor:Christine Schulz aus Wochenblatt/Stadtanzeiger Landau |
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