Landaus Umweltdezernent Klemm: „Reaktorkatastrophe darf nicht in Vergessenheit geraten“
Kinder von Shitkowitschi zu Gast
Landau. In den von der Tschernobyl-Katastrophe betroffenen Gebieten im Süden Weißrusslands lebt bis heute eine Vielzahl Kinder, deren Leben durch die radioaktive Verstrahlung stark beeinflusst wird. Der in Haßloch ansässige Verein „Tschernobyl mahnt“ hat es sich zum Ziel gesetzt, diesen Kindern jedes Jahr einen Erholungsaufenthalt in der Süd- und Vorderpfalz zu ermöglichen. Landaus Beigeordneter Rudi Klemm empfing jetzt 15 weißrussische Gäste und deren Gastfamilien im Rathaus. Zuvor und danach durften die Kinder, organisiert vom städtischen Büro für Tourismus, die Region mit dem Schoppenbähnel erkunden. Zudem waren sie bereits zu Beginn ihres Aufenthalts mit dem Ferienpass der Stadt Landau und des Landkreises Südliche Weinstraße ausgestattet worden, der es ihnen ermöglicht, Freizeitangebote kostenfrei bzw. vergünstigt zu nutzen.
„Die Stadt Landau unterstützt die jährlichen Erholungsaufenthalte gerne“, betonte Umweltdezernent Klemm. „Mehr als 30 Jahre nach der Reaktorkatastrohe sind große Gebiete rund um Tschernobyl noch immer verstrahlt. Die damaligen Geschehnisse dürfen nicht in Vergessenheit geraten, führen sie uns doch vor Augen, wie gefährlich Atomkraft ist. Die Kinder, die sich jetzt in der Pfalz erholen, waren zum Zeitpunkt der Katastrophe noch gar nicht geboren und müssen heute trotzdem unter den Spätfolgen leiden.“
Der Dank der gesamten Landauer Stadtspitze gilt den Gasteltern, die jedes Jahr Kinder bei sich aufnehmen und diese in ihr Familienleben integrieren, sowie den Aktiven des Vereins „Tschernobyl mahnt“, die seit vielen Jahren die Erholungsurlaube organisieren. „Beides ist keine Selbstverständlichkeit, sondern erfordert ein besonderes soziales Engagement“, so Beigeordneter Klemm stellvertretend. „Herzlichen Dank für diesen Einsatz im Interesse der Kinder.“
Weitere Informationen zur Arbeit des Vereins finden sich auf der Internetseite www.tschernobylmahnt.de. Neben Sach- und Geldspenden werden besonders Gastfamilien für weißrussische Kinder benötigt. Deren Zahl ist in den vergangenen Jahren drastisch zurückgegangen. stp
Autor:Thomas Klein |
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