Unser Dorf hat Zukunft
Kirrweiler, Bornheim und Frankweiler sind Sieger im Kreis SÜW
Kreis SÜW. Am Kreisentscheid des Wettbewerbes „Unser Dorf hat Zukunft“ haben sich sechs SÜW-Gemeinden beteiligt. Eine Jury hat sich die jeweiligen Entwicklungen, Projekte und Initiativen, die das Dorfleben vor Ort lebenswert machen, angesehen. Kirrweiler, Bornheim und Frankweiler konnten die Jury durch ihre jeweiligen besonderen Qualitäten besonders überzeugen und sind Kreissieger geworden.
Landrat Dietmar Seefeldt gratuliert den Gemeinden zu ihrem Erfolg. „Der Dorfwettbewerb ist ein wichtiger Baustein, der dazu beiträgt, die Zukunftsfähigkeit unserer Dörfer weiter zu verbessern“, so Seefeldt. „Wir haben an der Südlichen Weinstraße im Dorfwettbewerb abermals starke Beispiele dafür gesehen, wie es motivierten und engagierten Dorfbewohnerinnen und Dorfbewohnern gelingt, ein lebenswertes Umfeld zu schaffen. Nachdenklich stimmt mich allerdings, dass insgesamt immer weniger Mittel für die Dorfentwicklung zur Verfügung stehen.“
Der Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ fand im Landkreis Südliche Weinstraße zuletzt im Jahr 2015 statt. Nach einer coronabedingten Pause und der landesweiten Absage des Wettbewerbes im Jahr 2022 aufgrund der Flutkatastrophe im Ahrtal ging der Wettbewerb 2024 mit leichten Modifizierungen wieder an den Start.
Die fünfköpfige Bewertungsjury im Landkreis Südliche Weinstraße unter Vorsitz von Günter Jung lobte bei allen teilnehmenden Gemeinden das große bürgerschaftliche Engagement. Der landesweite Bewertungsrahmen des Dorfwettbewerbes gliedert sich in die fünf Hauptbewertungskriterien: Entwicklungskonzepte und wirtschaftliche Initiativen, bürgerschaftliches Engagement mit sozialen und kulturellen Aktivitäten, Baugestaltung und Bauentwicklung, Grüngestaltung/Dorf in der Landschaft sowie der Gesamtbeurteilung, bei der unter anderem die Präsentation und die Verknüpfung der vorgenannten Fachbewertungsbereiche zu beurteilen sind.
Das sagte die Jury zu Kirrweiler
Die Gemeinde Kirrweiler überzeugte durch die ihre stringenten Entwicklungskonzepte, deren Wirtschaftlichkeit „mitgedacht“ wird. Die konsequente Bauleitplanung ist zukunftsorientiert, dies zeigt sich unter anderem an der barrierefreien Anbindung des jüngsten Neubaugebietes. Die Sanierung des historischen Ortskernes hat bereits Ende der 90er-Jahre begonnen und mündet in die beispielhaften Restaurierungen der ehemaligen Synagoge und des Brunnenhauses. Die Gemeinde ist geprägt von einem großen bürgerschaftlichen Engagement mit zahlreichen generationenübergreifenden Angeboten und Projekten; Bürgerinnen und Bürger werden aktiv in die gemeindlichen Projekte eingebunden. In Kirrweiler gibt es wertvolle innerörtliche Grünanlagen, zum Beispiel den Pfarrgarten, die sich zu echten „Kommunikationsflächen“ entwickelt haben und sehr gut mit dem Außengrün verknüpft sind. Der Skulpturenweg strebt als Ort der Naherholung eine Verbindung von Kunst und Natur an.
Bornheims Jury-Bewertung
Die Gemeinde Bornheim hat in den zurückliegenden Jahren ihre wirtschaftliche Stärke effizient genutzt, um zukunftsorientierte und nachhaltige Projekte zu realisieren. Als Bauherrin nimmt die Gemeinde eine Vorreiterrolle ein, etwa bei der Verwendung nachhaltiger Baumaterialien und bei der Verwirklichung einer dorftypischen Architektur. Bei den Projekten wird eine fachplanerische und dorfplanerische Kompetenz konsequent in Anspruch genommen. Das Storchendorf Bornheim zeigt ein reges Vereinsleben mit einer sehr gut organisierten Seniorenarbeit, zum Beispiel mit Rikschafahrten und Seniorennachmittagen. Künstlerische Facetten durchziehen den Ort, die vorbildlichen Wildstaudenbeete runden das Gesamterscheinungsbild ab und machen Bornheim zu einer attraktiven Wohngemeinde von hoher Lebensqualität.
Das sprach aus Sicht der Jury für Frankweiler
Der Ortskern des Weinstraßendorfes Frankweiler wird durch die intakte historische Bausubstanz geprägt und besticht durch die Vielzahl an Gebäuden aus gelbem Sandstein. Neubauten fügen sich gut in den dörflichen Baubestand ein. Die Gemeinde besitzt eine lebendige Dorfgemeinschaft mit einem ausgeprägten Gemeinschaftssinn. Neubürgerinnen und Neubürger werden aktiv in das Dorfleben integriert; Krabbelgruppe und Kindergarten sind durch gemeinsame Aktionen vernetzt. Im Gemeindewald wird das Projekt zur Stärkung und Wiederansiedlung des Ziegenmelkers, einer bedrohten Vogelart, aktiv unterstützt. Nicht zuletzt überzeugte Frankweiler durch eine zukunftsweisende Umgestaltung und Weiterentwicklung des örtlichen Friedhofes.
So geht es weiter
Die drei Kreissieger erhalten Prämien (500 Euro, 400 Euro und 300 Euro) und haben sich jetzt für die nächst höhere Wettbewerbsrunde, den Gebietsentscheid, qualifiziert. Dieser folgt im nächsten Jahr, ebenso wie der Landesentscheid Rheinland-Pfalz, welcher sich 2026 im Bundesentscheid fortsetzen wird. Die nächste Wettbewerbsrunde auf Kreisebene startet 2027. red
Autor:Sabine Meyerhöffer aus Landau |
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