Kinderarmut in der Südpfalz
Landauer OB Hirsch kündigt weitere Hilfen an
Landau. „Jedes Kind, das in Armut aufwachsen muss, ist eines zu viel“: Das sagt Landaus Oberbürgermeister Thomas Hirsch angesichts der jüngsten Berichterstattung zum Thema Kinderarmut in der Südpfalz. Besonders die Folgen der Corona-Krise bereiten dem Jugenddezernenten dabei Sorgen. Er zitiert den jüngsten Bericht des Instituts für Sozialpädagogische Forschung aus Mainz, in dem es mit Blick auf die Situation von Kindern und Jugendlichen heißt: Das, was in zwei Jahren verloren gegangen sei, brauche fünf Jahre, um es wieder aufzuholen. Hirsch betont aber: „In Landau können wir auf guten sozialen und soziokulturellen Rahmenbedingungen für Kinder und Jugendliche sowie deren Familien aufbauen, die wir uns in den zurückliegenden Jahren erarbeitet haben.“
Weitere und bessere Hilfen organisieren
Der ISM-Bericht bescheinigt der Stadt Landau gute Werte bei allen soziokulturellen Belastungsfaktoren. Auch bei der Kinderarmut liegt Landau weit unter dem Schnitt der kreisfreien Städte in Rheinland-Pfalz. „Trotzdem können wir uns auf dem Erreichten nicht ausruhen“, macht Hirsch deutlich. „Wir wollen weitere und bessere Hilfen organisieren, um Familien die Möglichkeit zu geben, vollständig am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben. Dazu zählen der Ausbau der Schulsozialarbeit, das Projekt Familienhebamme, ein neues Lotsenmodell für frischgebackene Eltern, zusätzliche Angebote der Jugendförderung etwa in der Ferienbetreuung, der Ausbau von Kita-Plätzen, und nicht zuletzt auch die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum für Familien.“
Überarbeiteter und erweiterter Familienpass
„Wir wissen um die Not vieler Familien, aber auch, dass wir in Landau bereits viel getan haben, um bessere Bedingungen zu schaffen. Das wollen wir konsequent weiterführen“, betont Landaus Stadtchef. Er informiert in diesem Zusammenhang auch darüber, dass ein erster „Aufschlag“ zum neuen, überarbeiteten und erweiterten Familienpass in den kommenden Wochen den städtischen Gremien vorgelegt werden soll. Die Verwaltung will hier, wie vom Stadtrat beschlossen, im Rahmen ihrer finanziellen Möglichkeiten zusätzliche Unterstützungsangebote schaffen. Gleichzeitig erneuert Hirsch seine Forderung auch als stellvertretender Vorsitzender des rheinland-pfälzischen Städtetags: „Die Städte in Rheinland-Pfalz brauchen finanzielle Luft für soziale Aufgaben und vor allem die Möglichkeit, Jugendförderung zu finanzieren.“ps
Autor:Silvia Krebs aus Landau |
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