Erster Runder Tisch Kultur in Landau tagte:
Mehr erreichen mit gemeinsamer Vernetzung
Landau. Aus der Krise schaffen wir es nur gemeinsam: Das ist die wichtigste Erkenntnis des ersten Runden Tischs Kultur der Stadt Landau. Unter dem Vorsitz von Oberbürgermeister Thomas Hirsch fand das neue Format mit mehr als 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmern jetzt erstmals statt – ganz Corona-gerecht in Form einer gemeinsamen Videokonferenz. Von städtischer Seite nahmen an dem Gespräch neben dem OB auch Bürgermeister und Kulturdezernent Dr. Maximilian Ingenthron sowie Kulturabteilungsleiterin Sabine Haas teil.
„Aktuell gibt es eine dramatische Lage für Kulturschaffende im ganzen Land und auch bei uns in Landau. Unsere Aufgabe als Politik ist es, dafür Sorge zu tragen, dass über Jahre erarbeitete, ehren- wie hauptamtliche Strukturen nicht völlig zusammenbrechen“ , dankte Oberbürgermeister Thomas Hirsch allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern des ersten Runden Tischs Kultur, die als Multiplikatorinnen und Multiplikatoren in die Landauer Kulturszene hineinwirkten, so der OB. Landaus Stadtchef ist nach der Veranstaltung vorsichtig optimistisch: „Die Kulturschaffenden in unserer Stadt lassen sich durch die schwierige Situation nicht entmutigen und suchen neue, kreative Wege und Formate, um ihrem Beruf bzw. ihrer Berufung nachgehen zu können.“
Dies solle aber nicht über die teils dramatische Lage für die freie Kulturszene und die Kultureinrichtungen hinwegtäuschen, macht der Stadtchef deutlich. „Die Durchführung von Corona-konformen Veranstaltungen ist zum jetzigen Zeitpunkt zwar möglich, aber von den Rahmenbedingungen her äußerst schwierig.“ Es gelte, die vorgegebenen Hygienekonzepte einzuhalten und trotzdem eine ansprechende Atmosphäre für das Publikum zu schaffen, berichteten der OB als Geschäftsführer der Stadtholding Landau in der Pfalz GmbH und Sabine Haas, die aktuell die städtische Spielzeit 2021/2021 vorbereitet, aus der Praxis. „Ob Musik oder Theater, ob Ausstellung oder Aufführung: Wir vermissen Kunst und Kultur in dieser Corona-Lage“, betont der OB und Sabine Haas ergänzt: „Was uns als Kulturschaffende vor allem fehlt, ist Planungssicherheit. Denn niemand kann sagen, an welcher Stelle der Pandemie wir uns gerade befinden. Daher sind Kunst und Kultur weiter auf staatliche Hilfen angewiesen.“
Beim ersten Runden Tisch Kultur informierte Kulturabteilungsleiterin Haas auch über teils neue Förderprogramme von Bund und Land, die den Kulturschaffenden durch die schwere Zeit ohne Einnahmen helfen sollen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer vereinbarten, weiter über einen E-Mail-Verteiler bzw. Newsletter in Kontakt zu bleiben. Auf diesem Weg wird die Stadtverwaltung die Kulturschaffenden über aktuelle Entwicklungen informieren; zudem können sich die Einrichtungen sowie Künstlerinnen und Künstler untereinander noch enger austauschen und vernetzen. Erste Kooperationen zwischen einzelnen Einrichtungen sind in der Krise bereits entstanden, was bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Runden Tischs auf viel Beifall stieß.
Der Runde Tisch Kultur soll wiederholt bzw. regelmäßig durchgeführt werden. Der nächste Termin ist für Herbst vorgesehen.
Ein weiteres Instrument der Vernetzung kann der zu schaffende Kulturbeirat sein, über den beim Runden Tisch Kultur Bürgermeister Dr. Ingenthron informierte. Die Vorbereitungen für das neue städtische Gremium seien schon weit gediehen, berichtete der Kulturdezernent den zugeschalteten Kulturschaffenden. „Mit dem Kulturbeirat wollen wir der Kultur in unserer Stadt eine Stimme geben und die vielfältige Kulturarbeit in Landau ein Stück weit institutionalisieren.“ Ziel sei es, die Kultur in Landau breitgefächert zu repräsentieren: „Dem künftigen Kulturbeirat sollen in der Regel je zwei Vertreterinnen bzw. Vertreter aus verschiedenen Sparten wie etwa Musik, Bildende Kunst und Literatur, aber auch der Kulturveranstalterinnen und Kulturveranstalter angehören. So wollen wir sicherstellen, dass die heterogene Kulturlandschaft in unserer Stadt möglichst gut abgebildet wird. Der Kulturbeirat soll eine Plattform des Austauschs, der Vernetzung und der Entwicklung von Ideen sein“, so Dr. Ingenthron. Die Realisierung hänge aber auch von neu zu schaffenden personellen und finanziellen Ressourcen ab.
Auch der Kulturdezernent begrüßt die Bestrebungen, Kunst und Kultur in Landau noch besser zu vernetzen. „Im gemeinsamen Austausch von Ideen können die Stärken der Landauer Kulturszene gerade in der aktuellen Krise liegen. Landau verfügt über eine lebendige und reiche kulturelle Szene, die unsere Stadt prägt und diese in herausragender Weise bereichert. Kunst und Kultur sind die schönsten Ausprägungen einer freien und offenen Gesellschaft. Sie sind ein wesentlicher Teil unserer Identität, die wir bewahren und beständig weiterentwickeln wollen.“
Wer sich dem E-Mail-Verteiler der Landauer Kulturszene anschließen möchte, wird gebeten, eine kurze, formlose E-Mail an presse@landau.de zu schreiben.
Autor:Thomas Klein |
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