Störstoffe aus Abwasser fischen
Neue Rechen für die Kläranlage in Landau
Landau. Die Kläranlage Landau hat neue Rechen bekommen: Diese fischen in der ersten - der mechanischen - Reinigungsstufe nicht nur mehr feste Stoffe aus dem Abwasser, sondern erhöhen auch die Funktionssicherheit und Energieeffizienz. „Wir halten unsere Kläranlage stets auf dem aktuellen Stand der Technik, um den hohen Qualitätsansprüchen an die Abwasserreinigung gerecht zu werden. Deshalb ersetzen wir in einem geplanten Turnus ältere Maschinen oder Bauteile durch effizientere. Jetzt sind die Rechenanlagen für beide Reinigungsstraßen dran“, freut sich Dr. Markus Schäfer, Leiter der EWL-Abwasserbeseitigung. Sein Team konnte den Umbau für die erste Straße im August im laufenden Betrieb bewerkstelligen.
Investitionen durch Gebühren gedeckt
Die Aufgabe der zentralen Kläranlage ist es, aus dem über die Kanalisation in einem nicht abreißenden Strom zufließenden Abwasser und Wasser wieder eine saubere Angelegenheit zu machen. Es muss nach der Reinigung in einem so guten Zustand sein, dass es wieder bedenkenlos in die umliegenden Gewässer abfließen kann. Um diese Qualität zu erzielen, müssen alle nacheinander geschalteten Reinigungsstufen in der Kläranlage eine optimale Leistung erbringen. „Mit der Abwasserreinigung leisten wir einen wichtigen Beitrag zur Daseinsvorsorge und zum Umweltschutz. Der EWL hat in diese Modernisierungsmaßnahme inklusive Planung rund 900.000 Euro investiert“, betont Bürgermeister Dr. Maximilian Ingenthron, Vorsitzender des EWL-Verwaltungsrats, und fährt fort: „Regelmäßige Investitionen in die Kläranlage wie auch in ein funktionierendes Kanalnetz sind daher immer auch als Investition in die Zukunft anzusehen.“ Als kommunales Unternehmen ist es dem EWL ein Grundanliegen, Investitionen in den Erhalt und die Modernisierung von Anlagen möglichst ohne Eingriff in die Gebührenhöhe tätigen zu können. „Das ist auch bei dieser Investition so“, unterstreicht Bürgermeister Dr. Maximilian Ingenthron die umsichtige Planung des EWL.
Engere Gitter und Filterkucheneffekt
In jeder Kläranlage werden zuerst größere feste Stoffe durch Vorrichtungen wie Rechen und Sandfang aus dem Schmutzwasser geholt. Bislang waren in Landau hierfür drei Filterstufenrechen im Einsatz, Baujahr 2003. Sie werden jetzt ersetzt durch zwei sogenannte Harkenumlaufrechen. Ihre Gitter haben eine Spaltweite von fünf Millimeter und damit engere Abstände als die der alten Rechen. Auf den Gittern setzen sich die Störstoffe als Belag ab, der zu einem Kuchen anwächst und erst ab einer bestimmten Dicke durch die Harken wieder entfernt wird. Auf diese Weise werden jetzt auch kleinere Feststoffe zurückgehalten. „Man nennt das den Filterkucheneffekt“, erklärt Markus Schäfer und ergänzt: „Entscheidend für uns ist der dadurch verbesserte Rückhalt vor allem von Hygieneartikeln. Sie haben in der Toilette eigentlich nichts verloren, doch die Realität sieht anders aus.“ Insbesondere Feuchttücher machen Kläranlagen Kummer, denn diese bestehen aus reißfest verarbeiteten Fasern. Sie führen in Kläranlagen immer wieder zu Schäden, wenn sie sich mit anderen Grobstoffen zu ganzen Knäueln verbinden. Die Anforderung hieß deshalb: Die nachgeschaltete Anlagentechnik der Kläranlage – es folgen ja noch zwei weitere Reinigungsstufen - soll mit falsch über die Toilette entsorgten Utensilien nicht mehr in Berührung kommen. Sie werden durch die neuen Rechen effektiver zusammen mit anderen groben Störstoffen abgefangen.ps
Autor:Silvia Krebs aus Landau |
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