Bürgerbeteiligung
Online-Beteiligungsplattform vereinfacht Austausch und treibt ihn voran
Landau. Zusammenhalt, Wohnqualität und Hochwasserschutz – das sind die aktuellen Themen der Landauer Beteiligungsplattform „mitredeninLD“. Seit Dezember 2020 können Anwohnende von zuhause aus mitreden, wie die Stadt sich verändern soll.
Nicht erst seit Corona können Bürger sich auf der Plattform im Netz an der Gestaltung von Landau beteiligen. Aktuell wird dort diskutiert, wie mehr Zusammenhalt und städtebauliche Wohnqualität in Landau Nord umzusetzen ist und wie der Hochwasserschutz angesichts vorhergesagten Extremwetter zu schaffen ist.
Bis Juli 2021 lief etwa das Projekt #attraktiveinnenstadt, bei dem es darum ging, Ideen und Anregungen für eine (weiterhin) attraktive Innenstadt zu sammeln, um die Landauer City fit für die Zukunft zu machen. „Es sind mehr als 100 Ideen und 70 Kommentare eingegangen, die dann in ein Strategiepapier eingeflossen sind“, erklärt OB Thomas Hirsch. Auf der digitalen Plattform konnte jeder seine Ideen teilen, die Beiträge anderer kommentieren oder mit einem Daumen hoch oder einem Daumen runter bewerten.
„Die Ideen, die bei uns eingegangen sind, reichen von Plauder-Bereichen in Parks, einem festen Weinstand in der Innenstadt, öffentlichen Beeten über Trinkwasserbrunnen, einen innerstädtischen Baumarkt, neubelebten leeren Schaufenster mit Kunst bis hin zu Selfie-Standpunkten“, erklärt Ricarda Bodenseh, die städtische Beauftragte für Bürgerbeteiligung.
Natürlich könne nicht jeder einzelne Wunsch erfüllt werden und es seien auch nicht alle Vorschläge tatsächlich umsetzbar: Die Verwaltung habe aus der Beteiligung viele Anregungen für das Strategiepapier mitnehmen können. Ideen wie ein Trinkwasserbrunnen in der Innenstadt wurden bereits umgesetzt.
Digitaler Mängelmelder
Seit Dezember 2020 sind 1.510 Nachrichten beim Mängel- und Ideenmelder eingegangen, den es auch auf der Plattform gibt. Hier schreiben die Landauer, was ihnen negativ auffällt: Autoreifen im Gebüsch, defekte Straßenlaternen: Oder sie äußern Wünsche, wie etwa mehr Stadtrundgänge. Die meisten Mängel werden zum Thema Vermüllung und Stadtsauberkeit gemeldet. Der direkte Draht in die Stadtverwaltung sorgt dafür, dass Müll schneller beseitigt, kaputte Schaukeln und Schlaglöcher schneller repariert werden.
Niederschwelliges Angebot
Was sind die Vorteile digitaler Dialoge gegenüber Formen der Bürgerbeteiligungen vor Ort, etwa Zukunftswerkstätten, Stadtteilspaziergängen und Haushaltsbefragungen? „Mit unserer Onlinebeteiligungsplattform war es uns wichtig, ein ergänzendes, niederschwelliges Angebot zu schaffen. Das soll den persönlichen Dialog vor Ort nicht ersetzen, sondern vor allem ergänzen“, betont Bodenseh. „Viele, insbesondere ältere Menschen sind online nicht aktiv und sollen natürlich trotzdem die Möglichkeit haben, sich zu beteiligen. Deshalb gibt es zu jeder Beteiligung im Netz auch immer eine analoge Alternative.“
Auf der Plattform stehen Informationen zu laufenden oder bereits abgeschlossenen Beteiligungsprojekten bereit. Ein Terminkalender zeigt anstehende digitale Dialoge oder solche vor Ort an. Es sei gewollt, dass möglichst viele Leute mitreden, sagt Bodenseh. Bald soll ein Archiv auf der Plattform „mitredeninLD.de“ die digitalen Diskussionen auch langfristig dokumentieren. jg/ps
Autor:Julia Glöckner aus Ludwigshafen |
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