BriMel unterwegs
Reptilium ist volljährig – die Babys frisch geschlüpft
Landau: Am 4. Juli fuhr ich mit der Haßlocherin Yvonne Klesius, die seit Jahren mit dem Reptilium Terrarien- und Wüstenzoo Landau befreundet ist, zu eben diesem, um den Nachwuchs in Augenschein zu nehmen. Die Fotos auf der Facebookseite ließen einen entzücken. Bei der Gelegenheit erfuhren wir vom Leiter des Reptiliums Uwe Wünstel, dass der Zoo am 01.07.22 gerade 18 Jahre alt geworden war, also volljährig. Von Anfang an mit im Team ist die Obertierpflegerin Moana Sütel, nicht übersehen mit ihren unzähligen Tattoos und Piercings, ein Hingucker.
Yvonne und ich hatten die Genehmigung, einen Blick in die Säuglingsstation zu werfen. Und was es dort alles gab!
Die drei chinesischen Drei-Kiel-Schildkröten (Wasserschildkröten), wovon nur zwei auf dem Foto zu sehen sind, schlüpften am 16.05. und 18.06. Die Spaltenschildkröten kamen am 30. April auf die Welt.
Die winzige Bartagame war der Hauptgrund für mich, in den Reptilienzoo zu fahren. Vielleicht halbe Handlänge und ein Blick, dass einem ganz warm ums Herz wird, das reichte aus. Sie ist das zweitjüngste Exemplar auf der Babystation und schlüpfte völlig überraschend am 19. Juni aus dem Ei. Die ganze Belegschaft freute sich über den Neuzugang.
Ein ganzer Boa-Knäuel wandt sich, an der Zahl 21 mit unterschiedlicher Farbe und Muster. Sie wurden am 28. Juni in dem riesigen Terrarium von aufmerksamen Besucherkindern entdeckt und rannten aufgeregt zu Mitarbeitern. Boas sind ovovivipare, also eilebendgebährende Schlangen. Dazu bilden die Tiere zwar Eier, legen diese jedoch nicht ab, sondern brüten sie im Mutterleib aus. Die kleinen Schlangen schlüpfen dann während der Eiablage oder kurze Zeit später aus der Eihülle und sind direkt alleine überlebensfähig. Man muss sich mal den Bauch der Schlange vorstellen, wie dick der bei 21 Kindern sein musste.
Und dann gab es auch noch 13 Netzpython-Babys, die sich unter einem künstlichen Hügel versteckt hatten. Sie seien am 1. Mai geschlüpft und sehr temperamentvolle kleine Schlangen.
Die große Bartagame, die in der Quarantänestation untergebracht war, büxte immer wieder in ihrem Terrarium aus, aber Yvonne setzte sie behutsam wieder hinein. Und auch eine Baby-Kornnatter fand hier in der Babystation Asyl. Sie wurde in Minfeld gefunden. Das in Nordamerika beheimatete Tier wurde durch den Einsatz der Berufstierrettung hierher gebracht. Kornnattern sind unter Reptilienliebhabern beliebte Haustiere und leider ist es nicht das erste Mal, dass eine ausgesetzte oder entwischte Kornnatter gefunden und hier in den Reptilienzoo gebracht wurde.
Es ist doch immer wieder schön, wenn jemand das Licht der Welt erblickt, egal ob Mensch oder Tier. (mel)
Autor:Brigitte Melder aus Böhl-Iggelheim |
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