Radreise-Region SÜW
Rheinland-Pfalz schießt weitere 200.000 € zu
Annweiler, 25.02.2023 Der ADFC Kreisverband Landau-Südliche Weinstraße begrüßt ausdrücklich die finanzielle Unterstützung der geplanten HBR-Beschilderung aus Landesmitteln. Sie ist seit vielen Jahren überfällig. Rheinland-Pfalz rangiert diesbezüglich bundesweit auf den hinteren Plätzen.
Schlechte Fahrbahnoberflächen, gefährliche Kreuzungen und Auffahrten trüben das Bild weiter ein. Der ADFC zertifiziert nach einem anerkannten System Landkreise mit gutem touristischem Angebot zur sogenannten Radregion. „Hier können Radreisende auf regionalen Netzen und Themenrouten abwechslungsreiche Tagesausflüge unternehmen.“ Die südpfälzischen Landkreise Bad Dürkheim, Germersheim, Rhein-Pfalz-Kreis und Südliche Weinstraße sowie die kreisfreien Städte Landau, Neustadt und Speyer haben den begehrten Status der Radregion noch nicht erreicht.
Hier will Tourismusministerin Daniela Schmitt jetzt Abhilfe schaffen und investiert in moderne Beschilderung und den Ausbau touristischer Infrastruktur wie z. B. komfortable ÖPNV-Anbindung, bequeme Rastanlagen und gebietstypische Infopunkte. Welche Strecken im Einzelnen in Angriff genommen werden sollen, ist selbst dem für Radwege zuständige Sachbearbeiter der Kreisverwaltung SÜW derzeit noch nicht bekannt.
Über den Prozess weiterer Maßnahmen an zehn bestehenden Radwegen hingegen wird der ADFC im Gespräch mit dem Kreis SÜW und der Stadt Landau regelmäßig unterrichtet. Der Vorgang zieht sich allerdings jetzt schon über sehr viele Jahre hin. Als letzter Akteur konnte sich der Landkreis Germersheim nach zähem Ringen zur Beteiligung an der flächendeckenden Neubeschilderung entschließen. Erst dann wurden die Gelder vom Land frei gegeben.
Der ADFC sieht die Gefahr, dass wichtige Maßnahmen der Verkehrssicherung weiterhin nicht erledigt werden. Dazu gehören die Unterhaltung der Fahrbahnoberflächen auf den genutzten Wirtschaftswegen. Aber auch der Bau von Überquerungshilfen an Kreis- Landes- und Bundesstraßen wird nicht vorangetrieben und genügt in SÜW in den meisten Fällen nicht dem Stand der Technik. Allein im Verlauf des Queichtal-Radwegs zwischen Annweiler und Hauenstein fehlen sechs Überquerungshilfen. „Wir vermissen im Prinzip an jeder Ortsein- und -ausfahrt eine solche Anlage.“
Es kann also gut sein, dass miserabel ausgebaute und löcherige Feldwege mit einer modernen Beschilderung ausgestattet werden. „Solche halbherzigen Investitionen werden auf keinen Fall ein hochwertiges ADFC-Zertifikat erlangen können“, ist der ADFC Landau-Südliche Weinstraße überzeugt und verlangt, dass hier in der nächsten Zukunft noch viel Geld in die Hand genommen wird.
Autor:Michael Schindler aus Annweiler |
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