Kuckuckskinder
Seltene Ameisenbläulinge auf den Wiesen des NABU Landau
Landau. Mitte Juli werden - wie vielerorts - beim NABU Landau die ersten Wiesen gemäht. Andere Bereiche stehen jedoch noch in voller Blüte. Hier sammeln Bienen Nektar, zirpen Heuschrecken und fliegen gaukelnd bunte Schmetterlinge umher. „Eine Schmetterlingsart hat es mir besonders angetan und das ist der Dunkle Wiesenknopf-Ameisenbläuling“ berichtet Ulf Janz, erster Vorsitzender der NABU-Gruppe Landau-Stadt. Seit einigen Tagen kontrolliert er die vereinseigenen Wiesen auf das Vorhandensein dieser seltenen und streng geschützten Tagfalterart, die ganz bestimmte Ansprüche an ihren Lebensraum stellt. Ameisenbläulinge benötigen feuchte Wiesen, die zwischen Juni und August nicht gemäht werden. „Die Falter findet man am besten, indem man im Juli die Wiesen nach dem Großen Wiesenknopf absucht, weil die Bläulinge gerne an den dunkelroten Blüten saugen. Außerdem werden nur an dieser Pflanze die Eier abgelegt“, erläutert Janz. Ohne den Wiesenknopf gäbe es also auch die seltenen Bläulinge nicht. Doch das ist noch nicht alles: Nachdem sich die Raupe des Schmetterlings ungefähr 20 Tage lang vegetarisch vom Wiesenknopf ernährt hat, lässt sie sich auf den Boden fallen und von Ameisen in ihr Nest transportieren. Dort ernährt sie sich von den Ameisen-Eiern und -Larven ohne als Eindringling erkannt zu werden. Wie beim Kuckuck, der als Vogel im fremden Nest groß gezogen wird, verwechseln die Ameisen die Schmetterlingsraupe mit einem Nachkommen der eigenen Art.
Belohnung für Naturschutzarbeit
Auch in diesem Jahr konnten auf einer Wiese des NABU Landau frisch ausgeflogene Ameisenbläulinge beobachtet werden. „Wir betrachten das als Belohnung für unsere Naturschutzarbeit, denn die extensive Pflege der Wiesen ist größtenteils Handarbeit und kommt auch vielen anderen Arten zugute“, freut sich Janz.
Weitere Informationen
Wer im September bei der Wiesenmahd dabei sein möchte, ist gerne eingeladen und kann sich im Naturschutzzentrum Hirtenhaus in Mörzheim melden. Kontakt: nabu.landau-stadt@nabu-rlp.de. red
Autor:Sabine Meyerhöffer aus Landau |
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