Demo auf der B10
Statement des ADFC
Die Vielzahl an Leserbriefen zur Demo auf der B10 und die darin enthaltenen offensichtlichen Missverständnisse veranlassen den Kreisverband des ADFC LD-SÜW zu dem folgenden offiziellen Statement. Er nimmt Stellung zur Verkehrswende entlang der B10 und formuliert seine Zielsetzung: Die B10 ist gut, sie soll bleiben! Radwege und ÖPNV-Angebote sind unterentwickelt!
Annweiler, 17.06.2021 Die B10 soll bleiben – wie sie ist. Keine 4 Spuren, denn „Wer Straßen säht, wird Verkehr ernten.“ Stattdessen will der adfc den hochwertigen Ausbau des Radverkehrs entlang der B10 aus Mitteln des Bundes. Dazu verpflichtet sich der Bund übrigens explizit in einem Grundsatzpapier, das erst 2020 überarbeitet und bestätigt wurde. Demnach werden alle Kosten für Radverkehrsanlagen entlang von Bundesstraßen aus dem Bundeshaushalt beglichen. Kommunen sind vollkommen der Baulast enthoben. Erhaltungsaufwendungen werden in Verträgen zwischen VG und Land geregelt. Diese Regelungen sind auf der Strecke nach Pirmasens bei weitem noch nicht umgesetzt.
Das fiktiv stetig zunehmende Verkehrsaufkommen, mit dem so manche Bundes- und Landespolitiker den vierspurigen Ausbau begründen, kann nur vom transeuropäischen Warenverkehr herrühren. Den will niemand im Queichtal, mitten durch das Biosphären-Reservat, auch nicht die EU. Dazu gibt es das sog. TEN-Abkommen. Die Milliarden sollen in die Schiene auf den TEN-Trassen investiert werden.
Das Auto ist derzeit ein unverzichtbarer Bestandteil des Verkehrs im ländlichen Raum. Es soll aber im Zuge einer klimaschonenden Wende durch moderne Infrastruktur in dem Maße zurückgenommen werden, wie gute und von den Menschen akzeptierte Alternativen aufgebaut werden. Nicht weil das Auto verboten wird, sondern schlicht, weil man es dann nicht mehr sehr brauchen wird. Der Verkehrsmix aus Car-Sharing, Bus, Bahn, Rad und individuellem Auto, muss in Zeiten des Klimawandels und der Verkehrswende fortlaufend neu austariert und in ein neues, ausgewogenes Gleichgewicht gebracht werden. Die aktuellen acht Jahre dauernden Planungszeiträume sind viel zu träge in einer „Wendesituation“, so die Meinung des ADFC KV LD-SÜW.
Autor:Michael Schindler aus Annweiler |
1 Kommentar
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.