Kommunale, bundesweite und weltpolitische Themen
US-Generalkonsul Gast beim OB in Landau
Landau. „We have to defend democracy every day“: Darüber war sich Norman Thatcher Scharpf, Generalkonsul im US-Generalkonsulat Frankfurt, bei seinem Besuch im Landauer Rathaus mit Oberbürgermeister Dominik Geißler einig. Der Diplomat tauschte sich bei seiner Stippvisite in der südpfälzischen Metropole mit dem Stadtchef über aktuelle Themen aus, von der kommunalen Ebene über die derzeitigen gesellschaftlichen Entwicklungen in Deutschland bis hin zur Politik auf der großen Weltbühne. Am Abend trafen beide bei den Landauer Akademiegesprächen, einer gemeinsamen Veranstaltungsreihe des Frank-Loeb-Instituts, der Evangelischen Akademie der Pfalz und der Stadt Landau, erneut zusammen. Generalkonsul Thatcher Scharpf sprach auf der Bühne mit der Regensburger Politikwissenschaftlerin Professor Dr. Gerlinde Groitl über die Zukunft der transatlantischen Beziehungen.
Beziehung von Landau und Landauer Firma in die USA war Thema
Bereits beim Gespräch mit dem Oberbürgermeister hatte der US-Diplomat deutlich gemacht, dass Europa und besonders Deutschland für die USA ein „Partner ersten Ranges“ sei und das auch in Zukunft bleiben werde. Selbstverständlich ging es auch um Landaus internationale Beziehungen in die USA. Während „nur“ knapp 50 US-Amerikaner in der Stadt leben, so pflegen doch viele Firmen, vor allem die innovativen „hidden champions“ und andere „global player“, enge Geschäftsverbindungen. Generalkonsul Norman Thatcher Scharpf und Oberbürgermeister Dominik Geißler vereinbarten, die Beziehungen von Landau in die USA vertiefen zu wollen, sei es auf der Ebene der Wirtschaft, im Bildungssektor oder sogar durch eine US-amerikanische „sister city“, also eine Partnerstadt.
Landau und Umgebung war auch Thema des Besuchs
Weitere Themen, die zwischen Generalkonsul und „Lord Mayor“ angesprochen wurden, waren die allgemeine politische und wirtschaftliche Lage in Landau und der Region. Dazu zählten unter anderem die Unterbringung und Integration von geflüchteten Menschen und die Verkehrswende mit dem Ausbau des ÖPNV auf der Schiene und der Straße. Ebenfalls auf der Agenda: der Klimawandel und der Ausbau erneuerbarer Energien. Generalkonsul Thatcher Scharpf hatte erst vor wenigen Wochen die Lithiumextraktionsoptimierungsanlage der Firma Vulcan in Landau sowie das Geothermiekraftwerk in Insheim besichtigt. Mit Landaus Oberbürgermeister tauschte er sich über die Chancen und Risiken der Tiefengeothermie und deren Bedeutung für die zukünftige Wärmeversorgung der Stadt Landau aus.
Werdegang des Generalkonsuls
Norman Thatcher Scharpf ist seit Sommer 2021 Generalkonsul im US-Generalkonsulat Frankfurt. Das Konsulat vertritt die Interessen der USA in West- und Süddeutschland, also den Bundesländern Hessen, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Saarland. Norman Thatcher Scharpf war zuvor stellvertretender Leiter des Büros des US-Außenministers. Er wuchs in Washington, DC auf, studierte Wirtschaftswissenschaften und National Security Resource Strategy und war Surface Warfare Officer bei der US-Marine. Drei seiner vier Großeltern waren die Enkelkinder von Deutschen, die in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in die USA auswanderten. red
Autor:Christine Schulz aus Wochenblatt/Stadtanzeiger Landau |
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