Ausstellung in der Villa Streccius
Von denen, die auszogen
Landau. Jeder Künstler schöpft zu einem wesentlichen Teil aus der Kultur, aus der er hervorgeht. Zugleich aber ist er eingebunden in die Entwicklung einer globalisierten Welt und kann die Traditionen anderer Kulturen für seine Arbeit nutzen. Die Klammer der aktuellen Ausstellung bildet zunächst das formale Kriterium der Biografie. Alle Künstler dieser Ausstellung sind im Ausland geboren und aufgewachsen und haben sich als junge Erwachsene entschieden, nach Deutschland zu kommen, sind dann geblieben und arbeiten nun in Deutschland.
In Selbstporträts reflektiert Mona Hakimi-Schüler ihre iranische Herkunft, während der aus dem Irak stammende Fahar Al Salih in seinen Malereien symbolisch das Thema Schutz umkreist.
Russland ist Ausgangspunkt für Katharina Lehmann mit ihren Strukturbildern ebenso wie für Grigori Dor mit seinen collagenartig malerischen Erfindungen. Wataru Murakami aus Japan befragt seinen Alltag mit Dokumenten, Rosilene Ludovico aus Brasilien dagegen das Zeichenhafte von Linie und Spur. Das Thema der Malereien des Äthiopiers Tesfaye Urgessa ist die Verletzlichkeit des Menschen, während der aus Mosambik stammende Belarmino Barros mit erdigen Farbtönen harmonische Klänge erzeugt.
Die von Kristin Korz kuratierte Ausstellung zeigt in Beispielen, dass es keine unveränderlichen kulturellen Identitäten gibt, sehr wohl aber kulturelle Ressourcen und deren Veränderung. Die Ausstellung wird in der Villa Streccius, Südring 20, in der Zeit von 24. August bis 10. Oktober gezeigt. Vernissage ist am Freitag, 23. August , 20 Uhr. Die Öffnungszeiten sind Dienstag und Mittwoch von 17 bis 20 Uhr sowie Donnerstag bis Sonntag von 14 bis 17 Uhr. stp
Autor:Thomas Klein |
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