Voll besetzte Festhalle beim Neujahrsempfang und neues Charity-Projekt #1
Wir müssen mehr miteinander reden
Landau. Stühle rücken stand im vergangenen Jahr im Landauer Rathaus an, Stühle gerückt wurden aber auch beim traditionellen Neujahrsempfang des Oberbürgermeisters in der Landauer Festhalle. Rund 1200 Besucher waren der Einladung von OB Thomas Hirsch gefolgt, so dass auch aus dem kleinen Festhallensaal Stühle genutzt werden mussten. Ein Publikumsrekord für die Landauer Neujahrsempfänge
Mit dem Empfang nahm Hirsch auch im Namen seiner Stadtvorstandskollegen die Gäste jetzt offiziell mit in die „Zwanziger Jahre“. In seiner Neujahrsansprache appellierte der Stadtchef an die Menschen: „Wir müssen wieder mehr miteinander und nicht übereinander reden.“
„Immerwaslos“ sei in Landau gewesen, erinnerte Hirsch in seiner Begrüßung auch an all diejenigen, von denen sich Landau im vergangenen Jahr verabschieden musste, wie beispielsweise Rolf Morio, Resel Frühmesser oder Hans-Peter Baur. Tradition und Innovation, Bewährtes und Neues habe man 2019 verbunden, erinnerte Hirsch an die Höhepunkte des vergangenen Jahres. Dazu zählte er die Gründung einer neuen Veranstaltungsgesellschaft, Leuchtturmprojekte in den Stadtdörfern, das Superwahljahr 2019, Altschuldenregelung oder Hochschulpakt, das bürgerschaftliche Engagement, 250 neu geschaffene Wohnungen das Rekordergebnis von 44,5 Millionen Euro an Gewerbesteuer sowie die Feierlichkeiten zu 100 Jahren Frauenwahlrecht.
Es gehe uns derzeit so gut wie noch nie und doch beherrschten Zukunftssorgen, Ängste und eine breit angelegte Unzufriedenheit die öffentliche Debatte, so der Stadtchef. Das Angebot dazu an allzu einfachen Lösungen würde angesichts einer immer komplexer werdenden Welt aber nicht weiter helfen. Stattdessen brauche es den guten, den richtigen Diskurs, bei dem der Mensch im Mittelpunkt stehe, bekräftigte Hirsch und stellte hierzu ein neues Format „Ihre Fragen an den Oberbürgermeister“ vor, mit dem er in diesem Jahr zunächst in den Stadtdörfern starten will.
Die südpfälzische Metropole habe ein gutes Jahrzehnt mit einer dynamischen Entwicklung erleben dürfen. Trotzdem stünde auch Landau zu Beginn des neuen Jahrzehnts vor Herausforderungen – von der Digitalisierung über die Schaffung von Wohnraum und die Gewinnung von Fachkräften bis hin zum Klimawandel. Alle diese Veränderungen seien nicht zuzuhalten und bedürften einem Wandel in der Gesellschaft. „Wir können nicht die Energiewende wollen, aber Windräder und Stromtrassen verhindern, wir können nicht die Mobilitätswende wollen, aber an unseren Gewohnheiten festhalten und wir können nicht Arbeitskräfte für den Wirtschaftsstandort Landau gewinnen wollen, aber eine Wohnbebauung in der Nachbarschaft verhindern“, so Hirsch.
Im Rahmen des Abends stellte sich auch das neue zukunftsweisende junge Landauer Charity-Projekt „#1“ vor. Unter dem Motto „ein Jahr, eine Stadt, ein Euro Spende!“ haben sich zwölf Landauer Unternehmen mit zwölf Influencerinnen und Influencern zusammengetan, um Spenden für zwölf verschiedene gute Zwecke sammeln. Die Spendenbox, in die jeweils (mindestens) ein Euro geworfen werden soll, wandert im Laufe des Jahres von Unternehmen zu Unternehmen. Station der #1-Box im Januar ist Bagage Burger in der Königstraße; unterstützt wird in diesem Monat das Jugendwerk St. Josef.
Überreicht wurde auch in diesem Jahr wieder die große Neujahrsbrezel durch die Bäckerinnung. Innungsvertreter Claus Becker schnitt dabei auf aktuelle Themen des Handwerks an wie die umstrittene Bonpflicht und überreichte OB Hirsch passend dazu unter schallendem Gelächter aus dem Saal den Kassenbon der Riesenbrezel.
Für eine begeisternde musikalische Gestaltung sorgten die auch über die Grenzen der Stadt Landau hinaus bekannte Sängerin Nora Brandenburger (Absolventin an der Uni in Landau und bekannt von „The voice of Germany“), die das Publikum mit ihren Versionen von stimmgewaltigen Balladen wie „Rolling in the deep“ und „Shallow“ begeisterte, und der Landauer Gospelchor Good News. kl
Autor:Thomas Klein |
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