Studierende der Uni Stuttgart erarbeiten Entwurf für Dorfzentrum für Seniorinnen und Senioren im Landauer Stadtdorf Nußdorf
Wohnen im Alter
Landau. Kann ich „auf dem Land“ wohnen bleiben, wenn ich älter werde? Ist der Lebensraum Dorf auch für Menschen mit Unterstützungs- oder gar Pflegebedarf attraktiv und was braucht es, damit langjährige Einwohnerinnen und Einwohner auch ihren Lebensabend im Dorf verbringen können? Im Zuge des Modellprojekts „Kommune der Zukunft“ haben sich die Bewohnerinnen und Bewohner der Landauer Stadtdörfer gemeinsam mit Dorfentwicklungspartner Jochen Blecher darüber Gedanken gemacht, wie ihre Ortsteile in 20 bis 30 Jahren aussehen sollen. Als besonders wichtige Zukunftsaufgabe kristallisierte sich dabei das Thema „Wohnen im Alter“ und die Schaffung von Dorfzentren für Seniorinnen und Senioren heraus. Mit der praktischen Umsetzung setzen sich ab sofort Architekturstudierende der Universität Stuttgart am Beispiel des Stadtdorfs Nußdorf auseinander.
Zum Auftakt des Projekts wurden sie jetzt von Ortsvorsteher Dr. Thorsten Sögding, Dorfentwicklungspartner Jochen Blecher und Stadtdenkmalpfleger Jörg Seitz in Nußdorf empfangen. Neben einer Einführung in das Thema „Wohnen im Alter“ erhielten die Studierenden um Professorin Sonja Nagel im Rahmen einer Dorfführung Informationen über Geschichte und Baustruktur des Landauer Ortsteils und besichtigten gemeinsam das ausgewählte Mustergrundstück südlich des Friedhofs.
„Die Diskussion des Themas Wohnen im Alter im Rahmen des Modellprojekts »Kommune der Zukunft« hat gezeigt, dass in den Stadtdörfern eine große Nachfrage nach altersgerechten Wohnlösungen besteht“, betont Dorfentwicklungspartner Blecher. „Ältere Menschen, die zuweilen alleine in großen Anwesen wohnen und den Unterhalt nicht mehr selbst bewerkstelligen können, möchten gerne in ihrem sozialen Umfeld bleiben, sich häufig aber auch räumlich verkleinern. Als positiver Nebeneffekt wird hierdurch Wohnraum im Innenbereich der Dörfer z.B. für Familien frei, die wenig genutzte Anwesen wieder mit Leben füllen können“, so Blecher. Die Zusammenarbeit mit den Studierenden der Uni Stuttgart sei eine tolle Möglichkeit, kreative Realisierungsoptionen aufgezeigt zu bekommen, die nicht nur für Nußdorf, sondern auch für die übrigen Stadtdörfer und darüber hinaus beispielgebend sein könnten.
Neben einem Gebäude mit barrierefreien Wohnungen verschiedener Größen sind von den Studierenden bei den Planungen ein Gemeinschaftsraum, ein Raum für wechselnde Dienstleistungen, eine Fläche für einen ambulanten Pflegedienst, Parkplätze sowie eine ansprechende Freifläche zu berücksichtigen. Die fertigen Entwürfe sollen im 1. Quartal 2020 im Rahmen einer öffentlichen Ausstellung im Nußdorfer Dorfgemeinschaftshaus vorgestellt und präsentiert werden. stp
Autor:Thomas Klein |
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