„Halbzeitbilanz“
Wohnraumversorgungskonzept der Stadt Landau

Der Blick auf Landau und den Wohnpark am Ebenberg von oben. Hier sind in den zurückliegenden Jahren zahlreiche neue Wohnungen entstanden | Foto: Dominik Ketz/Pfalz Touristik
  • Der Blick auf Landau und den Wohnpark am Ebenberg von oben. Hier sind in den zurückliegenden Jahren zahlreiche neue Wohnungen entstanden
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Landau. Wer aktuell durch die Südpfalzmetropole Landau läuft, merkt schnell: Es wird „an allen Ecken und Enden“ gebaut, sowohl durch die öffentliche Hand als auch von privaten Bauherrn. Mit einer Zwischenbilanz ihres i2015 verabschiedeten Wohnraumversorgungskonzepts hat die Stadtverwaltung diesen subjektiven Eindruck jetzt objektiv bestätigt.

Dynamische Entwicklung mit besonders vielen Bauvorhaben

Tatsächlich ist es so, dass in den zurückliegenden Jahren in der Stadt und ihren Stadtdörfern 2.170 neue Wohnungen entstanden sind. Das entspricht „zur Halbzeit“ bereits 88 Prozent der Wohnungen, sich die Stadt bis 2030 vorgenommen hatte. Doch damit nicht genug: Betrachtet man die konkret geplanten und genehmigten, aber noch nicht begonnenen Bauvorhaben, kommen weitere 1.040 Wohnungen hinzu; rechnet man die vorhandenen weiteren Potentiale durch Innen- und Außenentwicklung, Arrondierungsflächen und Baulücken mit ein, kommt man auf weitere 3.600 Wohnungen.

Der Auftrag aus dem Wohnraumversorgungskonzept ist damit also bereits jetzt deutlich erfüllt. OB Thomas Hirsch ordnet ein: „Im Landesvergleich haben wir in Landau eine sehr dynamische Entwicklung mit besonders vielen Bauvorhaben. Das ist aber kein Selbstzweck, sondern dient den Menschen in unserer Stadt und Region, die Wohn- und Arbeitsmöglichkeiten brauchen. Denn gutes Wohnen ist die große soziale Frage unserer Zeit. Wir arbeiten daher daran, Baulücken zu schließen, innerörtliche Flächen umzunutzen, die Konversion abzuschließen und auch neue Bauareale in den Stadtdörfern sowie am südwestlichen Stadtrand zu entwickeln“

Durch die erfolgreiche Umsetzung ihrer Baulandstrategie, den Ankauf großer Baulandpotentiale und die Verabschiedung des Flächennutzungsplans 2030 hat die Stadt Landau gleichzeitig ihre kommunale Selbstverwaltungshoheit gewahrt und kann die künftige Siedlungsentwicklung nach ihren Wünschen aktiv gestalten. „Wir haben sämtliche Entwicklungsperspektiven für die kommenden Jahre gesichert – für eine nachhaltige Stadtentwicklung, die ökonomische, ökologische und soziale Anforderungen zusammenführt“, betont Hirsch, der sich besonders darüber freut, dass die vom Stadtrat beschlossene Quotierungsrichtlinie langsam erste Erfolge zeigt und auch immer mehr sozial geförderter Wohnraum in Landau entsteht.

Fehlende Preissenkung

Jedoch: Obwohl Verwaltung und private Investoren „ihre Hausaufgaben gemacht haben“, ist in Landau, wie in vielen anderen Städten auch, keine preisdämpfende Wirkung auf dem Wohnungsmarkt eingetreten. Die Gründe? Sind außerhalb der Handlungsmöglichkeiten der Kommunen zu suchen, durch eine „Flucht ins Betongold“ sowie krisenbedingt gestiegene Boden- und Baukosten.

„Die Rechnung „Mehr Angebot = Entspannung des Wohnungsmarkts“ geht nicht mehr auf“, fasst Baudezernent Hirsch zusammen. Gemeinsam mit Bauamtsleiter Christoph Kamplade und Bauamtsmitarbeiter Tobias Joa, der federführend mit der Erstellung der „Halbzeitbilanz“ betraut war, gibt er einen Ausblick auf das weitere Vorgehen der Verwaltung. So befürworten die Fachleute des Bauamts eine Leitbild- und Richtungsdiskussion mit dem Schwerpunkt auf den Themen behutsame Stadtentwicklung, Erhalt der Mittelstadt, Umgang mit Potentialen, Baukultur und auch Grenzen des Stadt-Wachstums.

Dazu will die Verwaltung in den kommenden Monaten auf der Grundlage einer quartiersbezogenen stadträumlichen Analyse Vorschläge für ein Konzept vorlegen, das sich aus einer ganzen Reihe möglicher Steuerungsinstrumente speisen wird. Ein solches Instrument ist die Einrichtung eines Beirats für Stadtgestaltung, der sich mit Bauprojekten beschäftigen kann und die Verwaltung unterstützt.ps

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Autor:

Silvia Krebs aus Landau

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