35 Jahre Partnerschaft SÜW-Cyeru/Ruanda
Zehn neue Häuser entstehen derzeit
Landau. Vor 35 Jahren, exakt am 7. Juni1985, unterzeichneten Landrat Walter Link und politische Vertreter aus der Gemeinde Cyeru die Partnerschaft des Landkreises SÜW und der Gemeinde. Getragen wird diese bis heute durch den Freundschafts- und Förderkreis Cyeru/Ruanda e.V..
Im Jubiläumsjahr wird ein besonderes Projekt umgesetzt: Der Bau von zehn Häusern für Familien aus einer Gemeinschaft, die am Rande der Gesellschaft leben. Umgesetzt wird dieses mit Unterstützung des Landes Rheinland-Pfalz und gemeinsam mit dem Ruanda-Verein aus Wachenheim.
Ursprünglich wollte Landrat Dietmar Seefeldt das Jubiläum und die Partnerschaft zum zentralen Thema des diesjährigen Kreisempfangs machen. „Wir wollten damit auf die Partnerschaft aufmerksam machen, um weitere Mitstreiter für die Vereinsarbeit zu gewinnen.“, so Landrat Dietmar Seefeldt. Hierzu waren unter anderem eine Ausstellung im Kreishaus und die Vorstellung des Projektes geplant. Wie viele andere Veranstaltungen fällt der Kreisempfang aus und auch das Projekt in Ruanda hat sich aufgrund der Corona-Maßnahmen vor Ort verschoben. In diesen Tagen haben nun offiziell die Arbeiten vor Ort begonnen.
Der Vereinsvorsitzende Marcus Ehrgott konnte sich 2017 selbst ein Bild von der Situation machen. „Es geht darum, diese Gemeinschaft zu unterstützen, damit sie sich integrieren können. Vor einigen Jahrzehnten lebten viele dieser Familien noch sehr traditionell als Jäger und hatten kaum Anschluss an die Gesellschaft und damit auch nicht an die gesellschaftliche Entwicklung.“ Bereits unter seinem Vorgänger Willi Meckes unterstützte der Verein die Familien über Projekte und auch Ruanda selbst ist sehr an einer besseren Integration gelegen. Von den Kosten in Höhe von 80.634,89 Euro übernimmt das Land Rheinland-Pfalz 64.507,91 Euro. Der Partnerschaftsverein SÜW und der Ruanda-Verein aus Wachenheim tragen jeweils 8.063,49 Euro. Koordiniert wird der Bau über das Partnerschaftsbüro des Landes in Kigali.
Die Häuser selbst werden in einfacher Ausführung errichtet und werden über Zisternen und sanitäre Anlagen verfügen. Dabei gehen sie nicht ins Eigentum der Familien über, sondern stehen langfristig für Familien in prekären Situationen zur Verfügung. Denn ein Ziel ist es ja, die Familien so zu unterstützen, dass sie eigenständig in der Gesellschaft leben können.
„Für uns ist wesentlich, dass wir Partner vor Ort haben, die die Umsetzung koordinieren und dass es mit dem Bau der Häuser allein nicht getan ist.“, skizziert Marcus Ehrgott das weitere Vorgehen und betont die Bedeutung der bundesweit vorbildlichen Partnerschaft des Landes. Wichtig sei eine weitere Begleitung der Familien auf dem Weg in die Gesellschaft. Vor diesem Hintergrund sei gerade dieses Projekt langfristig angelegt und auf Unterstützung angewiesen. Hier sucht der Verein noch Partner und könnte sich gut vorstellen, dass eine Schule sich diesem Thema annimmt.
KontaktGeschäftsführer des Vereins, Dr. Andreas Imhoff, 06341/940-907, andreas.imhoff@suedliche-weinstrasse.de
Autor:Thomas Klein |
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