Star war Vogel des Jahres 2018
Er ist ein Star, baut ihm ein Haus!
Südpfalz. Der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) stellt alljährlich Vögel heraus, die besonders gefährdet sind. Der Star wurde auf der Roten Liste auf „gefährdet“ hochgestuft.
Eine schwarze Wolke schimmert am Abendhimmel. Plötzlich ändert sich die Form, mal sieht sie aus wie eine riesige Qualle, dann wieder wie der schlauchförmige Trichter eines Tornados. Doch keine Panik: Es handelt sich um einen Schwarm Stare, in dem sich viele tausend Tiere zusammenfinden, bevor sie zu ihrem gemeinschaftlichen Schlafplatz fliegen.
Die Begeisterung für dieses Naturschauspiel teilen nicht alle Menschen: Winzer und Obstbauern sehen in dem metallisch schillernden Vogel vor allem einen Schädling, da auch Weintrauben und Kirschen auf dem Speiseplan des Allesfressers stehen. Deshalb wurde er früher mit Gift und Sprengstoff bekämpft. Heute spannen Winzer Netze, um die Weintrauben vor dem Vogel zu schützen.
Zwischen 5.000 und 10.000 Paare in der Pfalz
In der Pfalz leben nach Schätzung des Nabu Landau noch zwischen fünf und zehntausend Paare. In Deutschland gibt es heute noch etwa zweieinhalb Millionen Brutpaare. Vor zwanzig Jahren waren es mehr als doppelt so viele. Die Gründe für den Rückgang der Population sind vielschichtig. Der Star ist ein Höhlenbrüter. Durch das Fällen alter Obstbäume und der Abdichtung der Häusern findet er immer weniger Nistmöglichkeiten.
In der Südpfalz wurden etwa für die Landesgartenschau viele alte Bäume gefällt und durch Flurbereinigungen, wie beispielsweise in Nussdorf, gehen Rückzugsräume für die Stare verloren. Gleichzeitig nimmt das Nahrungsangebot ab. Denn der Star hackt im weichen Boden von Wiesen nach wirbellosen Tieren. Durch die intensive landwirtschaftliche Nutzung und den Ausbau von Gewerbegebieten findet er diese Wiesen kaum noch.
In der Vergangenheit wich der Star auf Siedlungsgebiete des Menschen aus und suchte zum Beispiel in Gärten nach Insekten und Würmern. Doch findet man im Vorgarten Kies oder Edelsplit, statt Bäume und Sträucher. „Ich kann hier nur an Hausbesitzer appellieren, mehr grün zu wagen“, sagt Stefan Laux vom Nabu Landau. „Im Garten frisst der Star Raupen und Insekten und bekämpft damit Schädlinge besser als jedes Gift.“ Um den Vogel im Garten anzusiedeln, bietet man ihm als Nisthilfe einen Starenkasten an. Mit einem Star im Garten wird es auch nicht eintönig: Er ist Meister im imitieren anderer Vogelgesänge. nih
Dem Star helfen
Eine artgerechte Nutztierhaltung auf der Weide hilft nicht nur dem Star, sondern vielen Vogelarten, denn der Mist lockt Insekten und Würmer an – ein Leckerbissen für den Star. Alte Allee- und Obstbäume sowie Totholz in Parkanlagen und an Waldrändern sorgen für Bruthöhlen. Ein Starenkasten ist einfach selbst gebaut. Bauanleitungen finden man im Internet unter www.nabu.de/vogelschutz/nisthilfen/star.pdf. nih
Autor:Dehäm Magazin aus Ludwigshafen | |
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