Kampagne des Bundestagsabgeordneten Thomas Gebhart
Respekt ist schick!
Pfalz. Nach zunehmenden Beleidigungen und einer Drohung hat Thomas Gebhart die Kampagne „Respekt ist schick!“ gestartet, um der zunehmenden Verrohung der Gesellschaft etwas entgegenzusetzen.
Das Klima ist rauer geworden. Zunächst im Internet, in den Kommentarspalten auf Facebook und anderen sozialen Netzwerken, aber zunehmend auch auf der Straße wird beleidigt, diffamiert und gedroht. Der respektvolle Umgang miteinander scheint zunehmend verloren zu gehen. „Ich habe das schon länger beobachtet, dass Anstand, Wertschätzung und Respekt nachgelassen haben“, sagt Thomas Gebhart, Bundestagsabgeordneter für die Südpfalz, der jetzt die Kampagne „Respekt ist schick“ gestartet hat. Von Polizisten, Lehrern und Ehrenamtlern habe er immer häufiger gehört, dass sie beschimpft und beleidigt werden. Anlass für die Kampagne war schließlich ein wütender Anruf im Sommer in seinem Wahlkreisbüro in Landau. Der Anrufer hat die Mitarbeiter massiv bedroht.
Direkter Kontakt schafft Verständnis
„Ich habe lange nachgedacht, was ich tun kann“, sagt der 48-Jährige Bundestagsabgeordnete, der auch parlamentarischer Staatssekretär im Bundesgesundheitsministerium ist. Dann hat er versucht, alle, die beleidigende, respektlose Kommentare auf seiner Facebook-Seite hinterlassen haben, persönlich zu erreichen. Viele hat er erreicht und hatte den Eindruck, dass sie im direkten Gespräch durchaus verstehen, dass ein respektvoller Umgangston sinnvoll ist. Und aus dieser Erfahrung hat er die Kampagne „Respekt ist schick“ gestartet, um möglichst viele für das Thema sensibilisieren. „Wenn sich viele dafür einsetzen und einschreiten, wenn jemand beleidigt wird, können wir den Trend umkehren“, sagt er. Zunächst startete er die Internetseite www.respekt-ist-schick.de und auf Facebook und die Presse berichtete. Auf Anregung einer Bürgerin gibt es jetzt auch Aufkleber. Die Kampagne ist überparteilich und zielt auch nicht nur auf Politiker – Respekt ist überall und immer gefragt, gegenüber Polizisten und Lehrer, gegenüber jedem ehrenamtlichen Schiedsrichter und gegenüber jeder einzelnen Person, so Gebhart.
Überwältigende Resonanz
Die Resonanz auf seine Kampagne hat Gebhart überwältigt. Viele Menschen seien auf ihn zugekommen und unterstützen sein Anliegen. „Ich habe die erste Schulklasse besucht, um mit den Schülern über Respekt zu sprechen“, berichtet er. Mit so vielen positiven Reaktionen habe er nicht gerechnet, auch wenn er überzeugt ist, dass die breite Mitte der Gesellschaft, die allermeisten Menschen einen respektvollen Umgang miteinander wünschen. Aber wer beleidigt, droht und diffamiert ist lauter als die schweigende Mehrheit. „Ich bin gespannt, wie es sich entwickelt“, sagt er, die Kampagne sei noch ganz am Anfang.
Dabei geht es Gebhart nicht darum, Unterschiede und Meinungsverschiedenheiten einzuebnen. „Ich bin sehr für leidenschaftliche Diskussionen, harte Debatten“, sagt er. Gefochten werde jedoch mit Argumenten und nicht mit Diffamierungen, Beleidigungen oder gar Drohungen. Bei aller Härte in der Sache bleibt der Respekt vor dem politischen Gegner wichtig. „Für mich ist dieser gegenseitige Respekt eine Voraussetzung für eine funktionierende Demokratie“, sagt er. rk
Informationen:
Weitere Informationen findet man online unter www.respekt-ist-schick.de
Autor:Dehäm Magazin aus Ludwigshafen | |
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