Minister antwortet Dekanen
Uni-Fusion Landau-Kaiserslautern nach Vereinbarung
Landau/Kaiserslautern. Die Dekaninnen und Dekane der Universität Koblenz-Landau haben sich in einem Offenen Brief an die rheinland-pfälzische Landesregierung gewandt, in dem sie bestimmte organisatorische und finanzielle Rahmenbedingungen sowie eine "unparteiische Unterstützung" für die Angliederung des Landauer Standorts an die Technische Universität Kaiserslautern fordern. Wissenschaftsminister Konrad Wolf zeigt großes Unverständnis angesichts des Offenen Briefes der Dekane der Universität Koblenz-Landau und erinnert an das vereinbarte Verfahren. Die Neustrukturierung sei kein Sparkonzept, sagt der Minister. "Wir möchten die beiden Universitäten zukünftig gut aufstellen. Um dieses Ziel zu erreichen, haben Ministerium und Hochschulleitung einen gemeinsamen Weg beschrieben. Hierzu gehört auch die finanzielle Ausstattung der beiden zukünftigen Universitäten. Dieses gemeinsam vereinbarte Prozedere ist maßgeblich“, so Wolf.
Acht Millionen Euro für Transformation
Das Thema der Finanzierung wird mit den Universitäten in einem sehr engen Dialog diskutiert. Dabei ist zwischen den Bereichen der Transformation, der künftigen Verwaltung und Infrastruktur sowie der Profilbildung zu unterscheiden. Für die temporären Kosten der Transformation stellt das Wissenschaftsministerium den Universitäten Koblenz-Landau und der Technischen Universität Kaiserslautern acht Millionen Euro zur Verfügung. Die Universitäten erhalten bereits Mittel für zusätzliche Bedarfe aufgrund des Transformationsprozesses. Für die weitere Profilentwicklung sollen den Universitäten aus dem Innovationsfonds der Hochschulinitiative Mittel zur Verfügung gestellt werden. Dies wird in den aktuell laufenden Gesprächen zur Verstetigung des Hochschulpaktes festgehalten. Die Universität Koblenz-Landau erhält hier insgesamt rund 70 Millionen Euro in den Jahren 2021 bis 2023. Weitere Ressourcenfragen betreffen einen Zeitraum ab dem Haushaltsjahr 2023 sowie die langfristige Entwicklung der Universität. Grundlage dieser Finanzplanungen muss die Erarbeitung von inhaltlichen Konzepten mit validen Zahlen sein. Erst auf dieser Grundlage können haushaltpolitische Entscheidungen getroffen werden.
Die Universität Koblenz-Landau hat einen Großteil der Mittel aus der Hochschulinitiative für gute Lehre und gutes Studium im letzten Jahr zugesprochen bekommen, sagte Wolf. Dies sei auch von Seiten der Hochschulleitung positiv bewertet worden. "Das zeigt, dass wir insgesamt auf einem guten Weg in der Finanzierung sind“, sagte Wolf.
Einige Argumente nicht nachvollziehbar
„Einige der aufgeführten Argumente des offenen Briefs der Dekane können wir so nicht nachvollziehen. Dies zeigt, dass das gemeinsame Verfahren sinnvoll ist. Wir brauchen gute Konzepte für die Zukunft, keine gegriffenen Zahlen. Auf dieser Grundlage werden wir die zukünftige Ausstattung der beiden Universitäten entwickeln. Hier ist die Hochschulleitung gefordert“, so Minister Wolf. Ein gemeinsames Rechenzentrum der Universität Koblenz-Landau wie im Dekanen-Brief formuliert bestehe aktuell nicht. Sowohl der Campus Landau als auch der Standort Koblenz verfügen über eigene Rechenzentren. In Koblenz übernimmt den technischen Support das Gemeinsame Hochschulrechenzentrum Koblenz (GHRKO), das 1976 als gemeinsame wissenschaftliche Einrichtung der damaligen Fachhochschule Rheinland-Pfalz, Abteilung Koblenz (heute Hochschule Koblenz) und der Universität Koblenz-Landau, Abteilung Koblenz, gegründet wurde.
Auch die Vergleichszahlen zwischen der Universität Trier und der Universität Koblenz-Landau können nicht durch das Wissenschaftsministerium nachvollzogen werden. Legt man die laufenden Ausgaben der beiden Universitäten im Jahr 2017 zugrunde, erhält man einen durchschnittlichen Wert von etwa 4.400 Euro für Koblenz-Landau und 5.800 Euro für Trier pro Studierenden. „Mit Mittelwerten einen Vergleich anzustellen, ist immer problematisch. Faktisch betrachtet kann ein Vergleich nur auf Fächerebene stattfinden und dann jedoch auch nur mit den vergleichbaren Abschlussarten, was bedeutet, dass man Lehramtsstudiengänge auch nur mit Lehramtsstudiengängen vergleichen kann. Angesichts des in Rheinland-Pfalz einzigartig Fächerspektrums der Universität Koblenz-Landau ist ein Vergleich mit einer anderen Universität im Land daher kaum möglich“, sagte Minister Wolf. rk/ps
Autor:Roland Kohls aus Ludwigshafen |
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