Kindsbach: Bis Buckelpiste saniert wird vergehen noch Jahre
Kindsbach. 11.000 Autos, Busse und Lastwagen fahren täglich durch die Kindsbacher Ortsdurchfahrt (L395). Ein Überqueren der Fahrbahn ist für Fußgänger zu manchen Zeiten fast schon lebensgefährlich und nur mit großer Vorsicht möglich. Was den Anwohnern und Autofahrern das Leben schwer macht, ist der schlechte Zustand der Straße und daraus resultierende Lärm: „Das ist eine richtige Buckelpiste“, erklärt Ortsbürgermeister Michael Müller im Gespräch mit dem Wochenblatt.
Bei den Kommunalwahlen im Juni wurde er zum Nachfolger von Knut Böhlke gewählt. Schon vor seiner Wahl stand die komplette Sanierung der desolaten Strecke ganz oben auf Müllers Agenda. Durch den massiven Dauer- und Schwerlastverkehr - auch als Umleitung und Alternativroute für die A6 - sind Absenkungen im Kanal und im gesamten Untergrund vorhanden, der Asphalt besitzt tiefe Risse. Zu allem Übel wird von der Deutschen Glasfaser momentan ein neues Glasfasernetz verlegt und das aufgerissene Pflaster provisorisch geschlossen. „Das wird wohl noch Wochen, wenn nicht Monate dauern, bis das fachmännisch passiert“, befürchtet Müller.
Es gibt noch keine Vorplanungen
Die Kindsbacher sind genervt von den Zuständen und verlangen etwas dagegen zu tun. Doch so einfach ist das Ganze nicht, denn da es sich um eine Landesstraße handelt ist der Landesbetrieb für Mobilität für die Planungen zuständig. Erst kürzlich wies der LBM-Leiter Richard Lutz bei der Freigabe der Krickenbacher Ortsdurchfahrt ausdrücklich auf den schlechten Straßenzustand in Kindsbach hin. Die L 395 befand sich im Straßenbau-Investitionsprogramm 2019 bis 2023 und steht ist auch im Neuen von 2024 bis 2028 wieder im Blick. Doch passiert ist bisher nichts. „Nach all den Jahren gibt es noch immer keine Vorplanungen“, erklärt Müller.
Gemeinde geht mit 50.000 Euro in Vorlage
Im Umkehrschluss heißt das für die Kindsbacher, dass bis zu einer Sanierung ihrer Ortsdurchfahrt noch Jahre vergehen. Zwar haben der neue Ortsbürgermeister und der Gemeinderat nun schnell reagiert und 50.000 Euro zur Vorfinanzierung eines Planungsbüros in den Haushalt gestellt. Aber bis ein solches gefunden ist und sich an die Arbeit machen kann, werde wieder eine Zeit dauern, weiß Müller.
Beim Jahresgespräch mit dem LBM diese Woche, erhielt er die Auskunft, dass noch kein Nachfolger für den aus Altersgründen zum Jahresende scheidenden Leiter Richard Lutz bekannt sei. Also dauere es bis zum kommenden Jahr – und dann nochmal, bis sich der neue Mann eingearbeitet habe, ehe sich bei den Vorplanungen etwas bewegen werde. Immerhin: Die 50.000 Euro erhält die Ortsgemeinde im Rahmen des Straßenausbaus wieder zurück. Ob das die Kindsbacher für ihre Entbehrungen besänftigt?
Autor:Erik Stegner aus Landstuhl |
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