Tierschutzverein Kindsbach sucht Tierretter
Rund um die Uhr für Tiere im Einsatz
Von Stephanie Walter
Die Tierretter des Tierschutzvereins Kindsbach „Animal Sunshine Farm“ sind unterwegs, um verletzten, hilflosen oder gefundenen Tieren zu helfen. Dafür suchen sie dringend Verstärkung. Jacqueline Dejon informiert in einem Gespräch mit dem Wochenblatt darüber, welche Aufgaben ein Tierretter hat und was man mitbringen muss, um sich beim Tierschutzverein zu engagieren.
???: Können Sie den Kindsbacher Tierschutzverein kurz vorstellen?
Dejon: Der Tierschutzverein wurde im Jahr 2000 gegründet und finanziert sich über Spenden. Wir versorgen herrenlose, entlaufene und misshandelte Tiere und versuchen, sie ihren Haltern zurückzubringen oder neu zu vermitteln. Einer unserer großen Aufgabenbereiche ist die Tierrettung. Hier suchen wir immer neue ehrenamtliche Helfer.
???: Sind Sie nur für bestimmte Tiere im Einsatz, oder kann man Sie bei jedem Fundtier kontaktieren?
Dejon: Wir sind für alle Tiere im Einsatz, von Hunden und Katzen über Vögel und Schafe, bis hin zu Wildtieren und Exoten. Das betrifft entlaufene, aber auch tote Tiere. Wir versuchen, in beiden Fällen, die Besitzer ausfindig zu machen. Daher möchte ich an dieser Stelle alle Tierhalter dazu aufrufen, ihr Tier nicht nur zu chippen, sondern auch zu registrieren. Wenn dann ein Tier gefunden wird, können wir den Besitzer schnell ausfindig machen und ihm so viel Stress ersparen.
Vermitteln Sie herrenlose Tiere auch direkt vor Ort?
Dejon: In unserem Tierheim, das 2009 gebaut wurde, kümmern wir uns um Fundhunde und vermitteln diese auch gerne weiter. Wir arbeiten aber auch eng mit den Tierheimen in Kaiserslautern und Jettenbach sowie dem Tierschutzverein Kusel und weiteren Kooperationspartnern, wie zum Beispiel Tierärzten, zusammen, damit alle Fundtiere bestens versorgt werden können.
Muss man bestimmte Voraussetzungen haben, um Tierretter zu werden?
Dejon: Eigentlich nicht. Man sollte allerdings keine Berührungsängste mit Tieren haben, denn Tiere, vor allem Hunde, können Angst riechen und das löst wiederum Stress aus. Sonst sind aber keine Voraussetzungen erforderlich, außer die Volljährigkeit. Jeder Tierretter bekommt eine Einweisung sowie die nötigen Unterlagen und Schulungen, um die wichtigsten Fragen zu klären. Wenn jemand Tierretter werden möchte, wird er in unsere Tierrettungsgruppe aufgenommen und hat auch die Gelegenheit, einen Einsatz mit anderen Tierrettern zu begleiten und so Erfahrung zu sammeln.
Wie genau läuft eigentlich ein Einsatz der Tierrettung ab?
Dejon: Wir bemühen uns zunächst darum, die Anrufer zu beruhigen, wenn zum Beispiel ein Tier vermisst wird, und versuchen, erste Tipps zu geben. Oft ist es nämlich so, dass entlaufene Tiere von selbst wieder den Weg nach Hause finden. Wird irgendwo ein Tier in Not gefunden, wird dieser Notfall in unsere Tierrettungsgruppe eingetragen. Der Tierretter, der gerade Zeit hat und in der Nähe ist, übernimmt dann und fordert eventuell Unterstützung an. Dabei gilt, dass wir Tag und Nacht sowie bei jedem Wetter im Einsatz sind, um ein vermisstes Tier zu finden. Gefundene Tiere werden bei uns erstversorgt und dann gegebenenfalls zur Behandlung zum Tierarzt gebracht.
Ihre Notrufnummer ist ja 24 Stunden am Tag erreichbar. Ist die Tierrettung gut mit einem Beruf vereinbar?
Dejon: Derzeit sind circa 25 Tierretter bei uns im Einsatz und 99 Prozent von uns sind vollzeit beschäftigt. Im vergangenen Jahr hatten wir rund 500 Einsätze. Natürlich ist es da ein Kraftakt, flächendeckend im Einsatz zu sein. Daher freuen wir uns über möglichst viele Helfer aus der Stadt und dem Kreis Kaiserslautern, denn je mehr wir sind, desto besser können wir natürlich agieren. Wir suchen auch Helfer, die kein Auto haben, aber vor Ort agieren können. Natürlich können wir mit einem großen Team auch möglichst viele Tiere optimal betreuen, denn wir kümmern uns ja auch um Wildtiere und sind auch schon für exotische Tiere wie Schlangen und Spinnen gerufen worden. Da ist es gut, wenn jemand Erfahrung mit den Tieren hat.
Gibt es die Möglichkeit, sich zu engagieren, wenn man Tieren helfen möchte, aber Berührungsängste, oder ein Problem damit hat, zu einem toten Tier gerufen zu werden?
Dejon: Grundsätzlich gilt: Kein Tierretter wird gezwungen, zu einem Einsatz zu fahren. Außerdem gibt es im Tierschutzverein viel mehr Aufgaben, als die Tierrettung. So fahren wir zum Beispiel Tiere zum Tierarzt, deren Besitzer dazu nicht in der Lage sind. Wir suchen aber auch immer Freiwillige, die beim Säubern der Zwinger helfen und sind auch dankbar für passive Mitglieder, die den Verein unterstützen. Man kann zum Beispiel eine Hundepatenschaft übernehmen, Futter spenden, oder sich an Tierarztkosten beteiligen. sw
Kontakt:
Tierschutzverein Kindsbach „Animal Sunshine Farm“
Industriestraße 34, 66862 Kindsbach
Telefon: 06371 40460
www.tierschutzverein-kindsbach.de
Notrufnummer: 0174 8158325
Autor:Stephanie Walter aus Wochenblatt Kaiserslautern |
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