Schulgemeinschaft der Bischof-von-Weis-Schule setzt Zeichen
Von Stephanie Walter
Landstuhl. Die Bischof-von-Weis-Schule wird zum 31. Juli geschlossen, die Bildungsgänge werden dann von der Berufsbildenden Schule in Landstuhl übernommen. Mit einer Demonstration auf dem Schulgelände haben die Schülerinnen und Schüler Ende des Jahres auf ihre Bedenken aufmerksam gemacht, denn sie sehen die Qualität ihrer Ausbildung in Gefahr.
„Unsere Schule, unsere Lehrer, unsere Zukunft“ war auf den Bannern zu lesen, die die Schulgemeinschaft aus den Fenstern gerollt hatte. Es ist vor allem die Zukunft ihrer Lehrerinnen und Lehrer, die den Schülern Sorge bereitet, denn nach der Übertragung der Bildungsgänge zum 1. August werden nur noch Lehrkräfte beschäftigt, die das zweite Staatsexamen abgeschlossen haben. Gerade die Schüler aus der Oberstufe, die bald ihren Abschluss machen, betonen aber, wie sehr sie von der Praxiserfahrung ihrer bisherigen Lehrkräfte profitieren, auch wenn diese nicht im Besitz des zweiten Staatsexamens sind. Sie befürchten, dass sie in Zukunft entsprechend auf viele erfahrene Lehrer verzichten müssen, sollten diese die Schule verlassen.
„Wo will die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) die neuen Lehrer herholen? Wer bildet uns aus? Wer unterrichtet uns?“, bringen einige Schüler in einem Brandbrief ihre Sorgen zum Ausdruck und sind sich einig: „Unsere Ausbildung soll in allen Bereichen weiterhin qualitativ hochwertig bleiben!“.
Die Demonstration, die kurz vor Weihnachten stattfand, kam sowohl bei den Lehrkräften als auch bei der gesamten Schulgemeinschaft gut an.
Auf Rückfrage des Wochenblattes zeigte man auch vonseiten der Bischof-von-Weis-Stiftung Verständnis für die Situation der Schüler: „Selbstverständlich nehmen alle Beteiligten die Sorgen der Schülerinnen und Schüler sehr ernst. Es freut mich sehr, dass sie sich für ihre Schule und ihre Lehrerinnen und Lehrer einsetzen. Nur wer sich zu Wort meldet, kann gehört werden“ , so der geschäftsführende Vorstand der Stiftung, Winfried Busche. Er zeigt sich überzeugt davon, dass eine nahtlose Fortsetzung der Ausbildungen an der BBS des Landkreises in Landstuhl zum Beginn des Schuljahres 2024/2025 erfolgen wird.
„Bei den Lehrkräften wird es voraussichtlich Einzelfälle geben, die beim Land nicht beschäftigt werden können. Nahezu alle Lehrerinnen und Lehrer, bis auf die, die dies nicht gewollt haben, waren mit der ADD im Gespräch, die Rückmeldungen sind eher positiv. Ich gehe davon aus, dass das Land hier passende Vorschläge unterbreitet hat“, geht Busche auf das große Bedenken der Schülerinnen und Schüler ein.
Nun muss der Start in das neue Schuljahr zeigen, wie sich die Übernahme auswirkt und ob die Bedenken der Schulgemeinschaft widerlegt werden können.
Autor:Stephanie Walter aus Wochenblatt Kaiserslautern |
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