BriMel unterwegs
XXL-Lachfestival 2024 der Oberkracher
Schwegenheim. Der Heimat- und Kulturverein Schwegenheim e.V. hatte mit dem Boulevardtheater Deidesheim am 9. November ein XXL-Lachfestival auf die Beine gestellt, das dem Publikum einen unvergesslichen Abend bereitete. Die „first row“ war auf jeden Fall schon in bester Stimmung wie ich erkennen konnte und zur Erinnerung ablichtete. Aus dem ganzen Umland kamen sie, um wieder einmal den Alltag Alltag sein zu lassen und einen lustigen Abend zu erleben.
Die Vorstellung im Bürgerhaus in Schwegenheim war auch dieses Jahr wieder ausverkauft und das schon seit Wochen. Die ehrenamtlichen Helfer des Heimat- und Kulturvereins Schwegenheim e.V. hatten alle Hände voll zu tun. Es war das Comedy-Event des Jahres! Letztes Jahr noch auf der Show-Bühne saß der seit August amtierende Bürgermeister Andreas Weber diesmal vor der Bühne als Zuschauer und amüsierte sich köstlich.
Nach der Begrüßung des Publikums und den Beigeordneten Hellmann und Schuster durch den Kulturverein startete das Programm. Der Moderator des Abends, Theaterleiter und Comedian Boris Stijelja, kam direkt von seiner Tour durch die Schweiz, Österreich und München nach Schwegenheim. Nach jedem Act verzauberte er das Publikum mit seiner ganz eigenen humoristischen Art als das „letzte Cevapcici der Pfalz“ und neuem Programm. Er stellte die besten Comedians des Landes und der Region vor und wünschte ganz viel Spaß am heutigen Abend. Sie seien bereits das fünfte Mal in Schwegenheim. Die nächsten 8 Stunden sollten wie im Fluge vergehen. Die momentanen Zeiten seien so bescheiden, da würde es Zeit für gute Laune. In Hochform zeigte er einen kleinen Auszug aus seinem neuen Programm.
Götz Valter (bekannt als „Eugen Stumpf“ des legendären Kabarett-Duos „Spitz & Stumpf“) haderte mit sich, der dunklen Jahreszeit, seinem Gewicht und seiner Frau, die ihn für einen jüngeren Mann verlassen habe. Sie sei mit seinem älter werdenden Körper nicht einverstanden. Weihnachten und Familie: „Wer hat ein schönes Verhältnis zu seiner Familie? Auf eine Meldung aus dem Publikum reagierte er mit „Darf ich an Weihnachten zu Ihnen kommen?“
Als nächstes betrat die aus der ARD Comedy-Serie „Familie Heinz Becker“ bekannte Kultfigur Alice Hoffmann die Bühne und hatte den Mikrofonständer zu weit oben. Rasch eilte Techniker Mark auf die Bühne und stellte es ihr „mundgerecht“ ein. Sie frotzelte über das Saarland, das es wohl nur durch Vergleiche bei Katastrophenmeldungen ins Fernsehen schaffe. Mit spitzer Zunge erzählte sie über den Wechsel von der Brille zu Kontaktlinsen und einer äußerst lustigen Farb- und Stilberatung. Wie reagiert man auf obszöne Anrufe? S‘Hilde gelang es ungewollt. Das Publikum forderte eine Zugabe, die sie bereitwillig mit ihrer „Entblätterung der bunten Kittelschürzen“ gab. Das Publikum beömmelte sich vor Lachen.
Über Alltagssituationen, die wahrscheinlich jeder seit der Pensionierung kennt brachte Kättl Feierdaach aus Speyer das Publikum zu wahren Lachsalven. Seit ihr Mann zuhause sei ginge ihr ganzes Konzept flöte, ständig stünde er ihr zwischen den Füßen. Sogar zum Einkaufen würde er mitgehen und das bringe sie in peinliche Situationen. Tränen gelacht bei den Ausführungen aus dem Alltag einer Ehe mit Ruheständler. Zudem habe er ein geringes Kontingent an Schritten als Kind mitbekommen und das sei bis heute geblieben. Als sie einen Zuschauer zu sich auf die Bühne holte, machte dieser den Spaß mit dem Schirm sehr gerne mit. Auch die Wartezeit beim Arzt sorgt für ordentliche Lacher und dem sich wiederholenden Ruf „Jetzt haben wir Wellness!“
Zum krönenden Abschluss betrat Thomas Fröschle „TOPAS“ aus Baden-Württemberg die Bühne. Er gehört zu den erfolgreichsten internationalen deutschen Zauberkünstlern. Gleich zweimal wurde er zum Weltmeister der Illusionen gekürt und gewann den Goldenen Zauberstab von Monaco. Heute zauberte er nur indirekt indem er ein Lächeln auf die Gesichter zauberte. „Was sag ich? Ein Lächeln?“ Er ließ die Mundwinkel nur noch in U-Form verharren. Egal, ob bei der Burgerbestellung oder am Flughafenschalter, er bringt mit seiner pantomimischen komödiantischen Zeichensprache als Stimmenimitator das Publikum zum Lachen. Sein Nachname sei schon ein Lacher für sich und in den USA nenne man ihn auch gerne Thomas Froggy. Auch die Beschreibung des in allen Ritzen verstauten Hotelbettbezuges konnte jeder nachvollziehen. „Santa Maria“ von Roland Kaiser als Pantomime zu köstlich! Alle kamen noch einmal auf die Bühne und wurden mit Standing Ovations bedacht.
Zum Abschluss meinte Boris Stijelja „Leute, Euer Geld ist abgelaufen“! Er bedankte sich bei den ehrenamtlichen Helfern des Heimat- und Kulturvereines für die Mühe, wies auf die kommenden Veranstaltungen hin und bat, doch vor dem Nachhauseweg noch ein wenig im Foyer mit den Comedians zu plaudern und ein Gläschen zu trinken.
Und falls jemand für den heutigen Abend keine Karten mehr bekommen hat oder durch diesen Bericht neugierig geworden ist, sollte sich schnell für den 08.11.25 mit neuer Show „Lachfestival XXL“ in gleicher Location Karten sichern (E-Mail: tickets-huk@gmx.de oder Tel. 06344/9419297)
(mel)
Autor:Brigitte Melder aus Böhl-Iggelheim |
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