Ökumenische Kirchenprojekt zur Fastenzeit 2020 in Lingenfeld
Die Bibel neu entdecken: WortSchatz
Lingenfeld/Germersheim. In keinem anderen Buch auf der Welt geht es so sehr um uns selbst wie in der Bibel. Kein Wunder also, dass die Bibel bis heute eine große Bedeutung hat. In ihr erleben die Menschen Freude und Leid, Hoffnung und Enttäuschungen, großes Vertrauen und quälende Zweifel. Sie fragen nach der Herkunft von Unrecht, Leid und Tod und nach den eigenen Grenzen, suchen nach dem Ziel ihres Lebens.
Die katholische Pfarrei Seliger Paul Josef Nardini und die Protestantische Kirchengemeinde Westheim Lingenfeld sind vor gut einem Jahr in ihr neues Großprojekt "WortSchatz - Die Bibel neu entdecken" gestartet. Anknüpfend an das große Projekt "EinAugenblick" im Jahr 2015, will die Pfarrei in der Fastenzeit 2020 das Wort Gottes in den Mittelpunkt rücken und erlebbar machen. Geplant ist eine kreative Führung im katholischen Pfarrheim Lingenfeld, welche die Bibel erlebbar macht. "Die Bibel hat für jeden eine andere Bedeutung", sagt Pastoralreferent Thomas Bauer. Mit der Führung soll jeder die Möglichkeit bekommen, sich auf eine Reise zum Wort Gottes zu gehen. Im Pfarrheim werden dazu verschiedene Reisestationen aufgebaut, die sich einerseits mit der Geschichte der Bibel beschäftigen, andererseits aber auch mit ihren Texten. Die Installation beginnt im Garten des katholischen Pfarrheims, wo in einem Zelt aus der Zeit der Nomaden berichtet wird. Konkret geht es um die Erfahrungen mit Gott und seinem Sohn Jesus. Danach folgt eine Station, in der es um das Heilige Wort auf alten Schriftrollen geht. Wann wurden die Geschichte der Bibel zum ersten Mal aufgeschrieben und festgehalten?
Schauspielernde Ehrenamtliche werden in der Station Mönch und Nonnen über die Arbeit in einem Kloster berichten. Wie arbeiteten im Mittelalter Geistliche in der Schreibwerkstatt? Wesentlich leichter wurde die Arbeit mit der Bibel durch Johannes Gutenberg, dem Erfinder des modernen Buchdrucks. Anhand einer Druckpresse erleben die Besucher der Installation, wie die Bibel vervielfältigt wurde. Aber mit der Vervielfältigung war es nicht getan. Die Bibel musste auch übersetzt werden, um sie vielen Menschen zugänglich zu machen. Eine Station wird vorstellen, wie Martin Luther auf der Wartburg die Bibel in die Muttersprache übersetzt hat. In einem weiteren Raum geht es dann um die persönliche Erfahrung mit der Bibel und der Bibel heute. Es werden verschiedene Bibeln ausgestellt, beispielsweise weil sie besonders schön gemalt ist, weil sie eine besondere Bedeutung hat oder tolle Fotos enthält. Abschließend soll auch persönlicher Raum geboten werden, um über den eigenen WortSchatz nachzudenken. "Die Besucher können ihren Lieblingsvers auf der Bibel aufschreiben und an eine Wand anbringen", sagt Eva-Christin Mayer, Pastoralreferentin in Ausbildung". Dazu gibt es Impulse, eine Leseecke und sogar ein Bistro, das Begegnung ermöglicht. Insgesamt soll das Wort Gottes mit allen Sinnen erlebbar sein. Dazu werden nun Ehrenamtliche gesucht, die verschiedene Rollen übernehmen, vielleicht Gruppenführer sein wollen oder sich mit Tontechnik auskennen. "Im letzten großen Projekt hat jeder die für sich passende Rolle gefunden", sagt Bauer.
Kann ich mitmachen?
Rund 15 Ehrenamtliche aus den Kirchengemeinden beteiligen sich bereits. Wer seine Talente einbringen mag, ist herzlich willkommen. Gesucht werden Menschen, die Lust am Mitmachen haben. Kuchenbäcker werden ebenso gesucht wie Schauspieler, Kostümbildner, Techniker und Kulissenbauer. "Wir möchten Begegnung mit der biblischen Botschaft und mit den Menschen schaffen. Dazu ist auch die Vorbereitung ideal", sagt Bauer. Es sei ganz egal, wie viel Zeit man mitbringe. Jeder sei willkommen. Auch Menschen anderer Konfessionen sind willkommen, wenn sie sich für die Bibel interessieren. Ein Vortreffen ist am kommenden Samstag, 7. September, von 10 bis 12 Uhr im katholischen Pfarrheim Lingenfeld, Kirchstraße 19. Wer nicht kann, kann sich trotzdem bei Thomas Bauer, Telefon 07274 94853317, E-Mail thomas.bauer@bistum-speyer.de, melden. Ab dem 7. September ist die Homepage www.wortschatz2020.de geschalten.
Wer kann die Installation sehen?
"Wir haben 136 Führungen im Angebot", sagt Bauer. Vormittags werden vor allem Kindergärten und Schule die Führung besuchen können, die dann kindgerecht angeboten wird. Mittags und abends haben Gruppen und Einzelpersonen die Möglichkeit, eine Führung zu besuchen. Los geht es am Aschermittwoch. Bis Gründonnerstag soll es Führungen geben. Ein Eintritt wird nicht erhoben. Aber um die Kosten zu decken, sind Spenden willkommen.
Autor:Wochenblatt Archiv aus Germersheim |
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