Bilderserie der Deportation vom 22. Oktober 1940
80 Jahre Deportation nach Gurs
Ludwigshafen. Am 22. Oktober 1940 wurden 824 jüdische Frauen, Männer und Kinder aus der Pfalz in das im unbesetzten Teil Südfrankreichs gelegene Lager Gurs deportiert. Aus Ludwigshafen wurde 180 Jüdinnen und Juden deportiert.
Beeindruckende Fotoserie
Über die Deportation von Ludwigshafen aus gibt es eine beeindruckende Fotoserie, eine der wenigen in ganz Deutschland. Sie wurde am Morgen des 22. Oktober 1940 von einem unbekannten Fotografen aufgenommen und zeigt die jüdischen Menschen aus Ludwigshafen und einigen Ortschaften der Umgebung, die an jenem Tag durch die Gestapo und andere Polizeikräfte im Hof der nahe gelegenen Maxschule zusammengebracht wurden.
Sie waren in den frühen Morgenstunden geweckt worden, wurden in Busse gepackt und zur Maxschule gefahren. Der Fotograf bezog offenbar Posten am Eingang zum Hof der Maxschule, wo sich die jüdischen Mitbürger – die man aus der „Volksgemeinschaft“ ausgeschlossen hatte – versammeln mussten. Von dort wurden sie über Mannheim nach Gurs gebracht, wo sie in ein Lager gesperrt wurden. In der Heimat, die die meisten nie wiedersahen, wurde ihr Eigentum geraubt und versteigert, die „Judenreinheit“ der Region proklamiert. Die meisten der Deportierten fanden in Gurs oder später in den Vernichtungslagern des europäischen Ostens den Tod – ganz im Sinn der rassistischen Nazi-Ideologie.
Ausstellung
Die komplette Bilderserie ist bis Dienstag, 10. November 2020, in einer kleinen Ausstellung des Vereins Ludwigshafen setzt Stolpersteine zu sehen. Die großformatigen Plakate können im Erdgeschoß des neuen TWL-Gebäudes, Bahnhof-/Ecke Bismarckstraße von der Öffentlichkeit von der Straße aus betrachtet werden. Die Räume sind in der Zeit von 7 bis 9 Uhr und von 17 bis 24 Uhr beleuchtet. ps/bas
Autor:Charlotte Basaric-Steinhübl aus Ludwigshafen |
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