Das neue Mural im „Märchenwald“ der Gartenstadt
„A Forest: Das Kind“
Ludwigshafen. An der Haltestelle „Karlsbader Straße“ in der Ludwigshafener Gartenstadt wartet ab sofort niemand mehr alleine auf den Bus. Der aus Barcelona stammende Künstler LIMOW hat hier in den vergangenen drei Wochen noch ein Wandgemälde realisiert – kurz bevor sich das von der BASF geförderte Street Art-Projekt MURALU des Wilhelm-Hack-Museums in die Winterpause verabschiedet. „A Forest“ gehört zu einer Serie von Wandarbeiten LIMOWs, welche in den letzten Jahren entstanden ist – das Mural „Das Kind“ bildet seit dieser Woche ein Bestandteil dieser Reihe.
LIMOW ist die Abkürzung für „Living in my own world“ – was übersetzt „Ich lebe in meiner eigenen Welt“ bedeutet. Gleichzeitig ist es das Pseudonym des mittlerweile in Heidelberg lebenden Künstlers, der sich mit seiner Kunst bereits europaweit einen Namen gemacht hat.
Auf Hausfassaden verbildlicht LIMOW meist Märchen und Erzählungen aus Kindheitstagen, lässt mystische Fabelwesen aus Mensch und Tier sowie surreale Landschaften in Übergröße entstehen. Gleichzeitig versucht der Künstler in seinen Wandarbeiten stets die Umgebung zu integrieren und die unmittelbare Nachbarschaft zu berücksichtigen.
In der Karlsbader Straße stellt die Bushaltestelle, welche sich direkt vor dem Mural befindet, die Verbindung zwischen „realer“ und LIMOWs „Traumwelt“ her. In der Wandarbeit ist die Haltestelle umgeben von fremdartigen Tiergestalten, die neugierig auf einen wartenden kleinen Jungen mit seiner Katze herabblicken.
Dr. Astrid Ihle, Kuratorin des Street Art-Projekts: „Durch die Einbeziehung der Haltestelle vermischt LIMOW spielerisch unterschiedliche Realitätsebenen und gibt dem Betrachter Rätsel auf. Der Künstler will eine Art andere Dimension erschaffen: Wir sind real, die Bushaltestelle ist real, die Tiere im Hintergrund vielleicht auch – wir können sie nur nicht sehen.“
Dank der GAG Ludwigshafen wird dieses Wandgemälde nicht das letzte bleiben. So sind bereits für 2021 weitere Murals in Zusammenarbeit mit der GAG geplant: „Gerne haben wir die Fassade für dieses spannende Projekt zur Verfügung gestellt. Das Ergebnis ist ein echter Hingucker geworden. Mein Dank geht an das Wilhelm-Hack-Museum und an den Künstler LIMOW für die spannende Idee.“, so Wolfgang van Vliet, Vorstand der GAG Ludwigshafen.
MURALU
Ein Projekt des Wilhelm-Hack-Museums, welches 2018 an den Start gegangen ist. Die Bezeichnung setzt sich aus dem englischen „Mural“ (= Wandgemälde) und „LU“ (=Ludwigshafen) zusammen.
Neben regionalen und nationalen Street Art-Künstler*innen werden internationale Größen der Szene eingeladen, ausgewählte innerstädtische Wandflächen zu gestalten. Das Ziel von MURALU ist es, mit Interventionen im urbanen Raum aktiv an der Stadtgestaltung mitzuwirken und dabei als positives identitätsstiftendes Moment unterschiedlichste Bevölkerungsgruppen zu erreichen.
Das von der BASF geförderte Street Art-Projekt ist Teil einer für Herbst 2021 im Wilhelm-Hack-Museum geplanten Ausstellung zur Bedeutung der Straße in der Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts, welche unter anderem auch die Geschichte des Graffiti beleuchten wird. Im Frühjahr 2021 wird MURALU mit den beiden Künstlerinnen TIKA und Cinta Vidal fortgesetzt. ps/bas
Autor:Charlotte Basaric-Steinhübl aus Ludwigshafen |
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