Bisherige Planungen zum BASF-Kulturprogramm 2020/21
Außergewöhnliche Projekte in ungewissen Zeiten
Ludwigshafen. Im März wurde auch das kulturelle Leben in Deutschland durch das Corona-Virus zum Stillstand gebracht, alle verbleibenden BASF-Konzerte der Saison 2019/20 abgesagt. Derzeit ist noch nicht absehbar, ob die kommende Saison wie vorgesehen im Oktober beginnt und unter welchen Bedingungen die über 60 geplanten Veranstaltungen dann stattfinden können. „Wir haben viele Monate an diesem Programm gearbeitet, spannende Künstlerinnen und Künstlern eingeladen und gemeinsam mit ihnen außergewöhnliche Projekte entwickelt“, so Karin Heyl, Leiterin Gesellschaftliches Engagement bei BASF, „jetzt werden wir, wie alle Kulturveranstalter, von der aktuellen Situation ausgebremst. Wir hoffen, dass es bald eine klare Regelung zur Durchführung von Konzertveranstaltungen geben wird.“ Das Programm, das jetzt veröffentlicht wird, enthält also den derzeitigen Stand der Planungen. Auf der BASF-Homepage und über Social Media wird dann über die aktuellen Entwicklungen bei den einzelnen Veranstaltungen informiert.
The Big Four
Das Klavier steht in der kommenden Saison im Mittelpunkt der Reihe „The Big Four“. Den Anfang macht Gabriela Montero am 7. Oktober. Mit dem dritten Platz beim Chopin-Wettbewerb in Warschau hatte sie Mitte der neunziger Jahre international auf sich aufmerksam gemacht. Bereits im Oktober 1999 war die Venezolanerin bei der BASF zu Gast, jetzt kehrt Montero mit dem Programm „Westwards“ nach Ludwigshafen zurück.
Der als Dirigent, Lehrer und Kurator verschiedener Kammermusikfestivals tätige Pianist Leif Ove Andsnes kommt zusammen mit dem Mahler Chamber Orchestra am 5. November ins Feierabendhaus. Dort stellen sie das gemeinsam entwickelte Projekt „Mozart Momentum“ vor, das die Kompositionen der Jahre 1785/86 beleuchtet, in denen eine Reihe von Meisterwerken entstand.
Seine Auftritte sind rar. Seine Konzerte hierzulande gar an einer Hand abzuzählen. Dass der scheue Musiker und eigenwillige Künstler Evgeny Kissin am 14. Januar 2021 Ludwigshafen mit einem Gastspiel beehrt, darf daher mindestens als außergewöhnlich bezeichnet werden. Begleitet wird er von der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz.
Musik, die im gegenwärtigen Moment entsteht, einzigartig und unwiederholbar, nur darauf kommt es Grigory Sokolov an. Er hat wenig Interesse daran, Studioaufnahmen zu machen oder mit Orchestern oder Kammermusik-Ensembles zu spielen. Stattdessen vertieft er sich monatelang in seine Programme, die er auf ausgedehnten Konzertreisen spielt. Am 11. März 2021 gastiert er in Ludwigshafen.
Gregor A. Mayrhofer und Eckart Runge im Porträt
Gregor A. Mayrhofer studierte Dirigieren an der renommierten Juilliard School und war der erste Stipendiat des Sir Simon Rattle Stipendiums der Berliner Philharmoniker. Er arbeitete mit Solisten wie Patricia Kopatchinskaja oder Daniil Trifonov und erhielt Kompositionsaufträge unter anderem von der Deutschen Oper Berlin. Im Rahmen des Komponistenporträts wird sich der Münchener als Komponist, Pianist und Dirigent in Ludwigshafen vorstellen.
Drei Jahrzehnte lang war Eckart Runge durch alle Besetzungswechsel hindurch die Konstante des Artemis Quartetts. Seit 2019 geht der Cellist eigene künstlerische Wege, beschäftigt sich mit Tango, Jazz und Filmmusik. In fünf verschiedenen Programmen vom Kinderkonzert bis zur Uraufführung eines Cellokonzerts wird Runge, seine Vielseitigkeit unter Beweis zu stellen. Ein Höhepunkt des Künstlerporträts: das exklusive Konzert zum 100. Geburtstag von Astor Piazzolla, das Runge gemeinsam mit dem Stargast Max Raabe bestreiten wird.
Kammermusik mit Spitzenensembles
Ein Starensemble tritt am 6. Dezember mit einem Beethoven-Programm auf: Vilde Frang, Violine, Sol Gabetta, Violoncello, Kristian Bezuidenhout, Klavier, zusammen mit dem Kammerorchester Basel. Gemeinsam mit der führenden deutschen Bratschistin Tabea Zimmermann und dem erfolgreichsten Cellisten Frankreichs, Jean-Guihen Queyras, bildet das Belcea Quartet eine Formation mit Seltenheitswert. Am 4. März 2021 gastiert das Ensemble mit Streichsextetten von Johannes Brahms. Angeführt von Emmanuel Pahud, dem Soloflötisten der Berliner Philharmoniker, spielt das Ensemble Les Vents Français zum Abschluss der Kammermusikreihe am 21. April 2021, mit dabei François Leleux, zwölf Jahre lang Solooboist des Sinfonieorchesters des Bayerischen Rundfunks, sowie der Klarinettist Paul Meyer, der auch die Position des Chefdirigenten des Kurpfälzischen Kammerorchesters innehat.
Enjoy Jazz mit Eröffnungskonzert im BASF-Feierabendhaus
Den Auftakt des Festivals Enjoy Jazz im BASF-Feierabendhaus bestreitet am 2. Oktober die Sitar-Spielerin Anoushka Shankar mit einem Stummfilmprojekt, bei dem der melodramatische Film „Shiraz“ mit Musik ergänzt wird. Am 17. Oktober gastiert Dionne Warwick zusammen mit der Neuen Philharmonie Frankfurt. Als Solokünstler gehören der Gitarrist John Scofield und der Kontrabassist Dave Holland zu den prägenden Gestalten der jüngeren Jazzgeschichte. Am 29. Oktober treten sie im Ludwigshafen auf.
Ein Cocktail guter Laune von Radio Doria bis Milow
In der Bunten Reihe gastiert unter anderem Pink Martini mit einem Genre-Mix aus Klassik, Swing und Oldschool-Pop am 23. und 24. Oktober. Götz Alsmann führt am 11. und 12. Dezember durch ein Programm mit Weihnachtsliedern. Und das Ensemble Vocal Sampling bringt am 26. und 27. Februar 2021 zusammen mit der Südwestdeutschen Philharmonie Konstanz karibische Musik an den Rhein. Die Reihe Querbe@t startet am 9. Oktober mit Jan Josef Liefers & Radio Doria. Es folgen Elif mit melancholischer Popmusik am 12. November und der belgische Singer-Songwriter Milow am 5. Dezember. ps
Autor:Charlotte Basaric-Steinhübl aus Ludwigshafen |
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