BriMel unterwegs
Ausstellungseröffnung „Wir werden bis zur Sonne gehen“
Ludwigshafen. Am 15. November fand im sehr gut besuchten Wilhelm-Hack-Museum die Eröffnung der Ausstellung „Wir werden bis zur Sonne gehen – Pionierinnen der geometrischen Abstraktion“ statt. Alles was Rang und Namen hatte wollte diesem außergewöhnlichen Highlight beiwohnen. Sitzplätze komplett belegt, also ringsum stehend verteilen. Es begann mit einer wundervollen musikalischen Darbietung des Chiarina Quartettes mit Musiker*innen der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz. Sie spielten zum Auftakt Divertimento von Wolfgang Amadeus Mozart.
Museumsdirektor René Zechlin begrüßte das Publikum und stellte die jungen Musikerinnen Johanna Durczok und Felicitas Laxa (Vionline) sowie Stella Sykora (Viola) vor und als männlichen Gast Josef Dragus mit seinem Violoncello. Dieses Quartett sollte an diesem Abend zwischen den einzelnen Ansprachen performen.
Mit dieser Ausstellung wolle man erstmals die Bedeutung von Künstlerinnen für die Entwicklung der geometrischen Abstraktion in den Fokus rücken. Im Einzelnen begrüßte er Frau Professor Reifenberg, Bürgermeisterin der Stadt Ludwigshafen, Anna Katharina Rapp, Leiterin des gesellschaftlichen Engagements der BASF (BASF als Hauptsponsor), als weitere Förderer die Art Mentor Foundation Lucerne, die Rudolf-August-Oetker Stiftung sowie Ernst von Siemens Kunststiftung. Auch aus der Politik wurden ein paar Gäste begrüßt.
Die von Astrid Ihle und Julia Nebenführ kuratierte Ausstellung umfasst über 200 Werke und Leihgaben aus ganz Europa und New York, wobei René Zechlin die einzelnen Museen und Sammlungen aufführte. Heute Abend wurden auch Leihgeber begrüßt wie Peter Conzatti, Steffen Egle (Direktor des Museums Pfalzgalerie in Kaiserslautern), Heinrich und Kristin zu Hohenlohe, Wilhelm Otten (Leihgeber der Sammlung Otten), Michael Honecker (Galerie Eric Mouchet, Paris), Severin Roelli (Nachlass Hedi Mertens) sowie Dr. Jürgen Sontheimer. Und noch ein paar namhafte Besucher*innen wie die CDU-Landtagsabgeordnete Marion Schneid waren anwesend und wurden namentlich begrüßt. Er bedankte sich ganz herzlich für die engagierte Arbeit im Förderkreis, der nicht nur fördert, sondern eigenständig ganze Aufgabenbereiche übernimmt. Die beiden Kuratorinnen haben in einer geradezu symbiotischen Zusammenarbeit die Ausstellung in den letzten eineinhalb Jahren konzipiert und wunderbar kuratiert.
Nach so vielen Namen gab es erstmal wieder Musik von der zeitgenössischen Schweizer Komponistin Greta Funk. Das Stück hieße zwar „Abschied“, man solle aber bitte noch dableiben, denn es kämen noch ein paar Ansprachen, was zur Erheiterung des Publikums führte.
Charmant übernahm Frau Professor Reifenberg das Rednerpult und zeigte sich begeistert, dass heute so viele Besucher*innen gekommen waren. Sie zeigte auf das verheißungsvolle Motiv des Plakates an der Wand, das gänzlich im Gegensatz zu dem momentanen trüben Novemberwetter stünde. Ein Blickfang des Werkes „Équilibre“ von Sophie Taeuber-Arp, das zeigt, wie ein harmonisches Gleichgewicht allein durch klare Formen und reduzierte Farben entsteht. Hier wird jedes Detail zu einem Teil eines durchdachten, kraftvollen Ganzen - das zur Essenz der Abstraktion wird. Der erste Blick in die Ausstellung mache deutlich, dass die Arbeiten der Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts mit kritischen Ideen manchmal sogar radikaler waren als die ihrer männlichen Kollegen. Der Titel „Wir werden bis zur Sonne gehen“ stammt aus der Autobiografie von Sonia Delaunay. Applaus für die anwesenden Sponsoren und Mikrofonübergabe an Frau Anna Katharina Rapp von der BASF. Diese bekundete, dass sie gerne Kunst unterstützen, die vielfältig und innovativ sei. Man stünde für Chancengleichheit und Inklusion. Als BASF sehen sie sich in der Verantwortung für kulturelle Vielfalt und den Beitrag der Frauen. Sie lud dazu ein, sich die Ausstellung anzuschauen und eigene Eindrücke zu sammeln.
Die beiden Kuratorinnen stellten die einzelnen Ausstellungskapitel schließlich ausführlich dar. Die Besucher*innen begaben sich ab 19 Uhr auf den Weg durch die „heiligen Hallen“ mit Werken von über 60 Künstlerinnen und auch der Rest des Wilhelm-Hack-Museums konnte an diesem Abend eintrittsfrei besichtigt werden. Die aktuelle Ausstellung wird noch bis 21. April zu besichtigen sein. (mel)
Autor:Brigitte Melder aus Böhl-Iggelheim |
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