Das Theater reagiert mit kreativen Formaten auf außergewöhnliche Zeiten
Digital Kultur erleben
Kultur. Die Theater in der Region sind geschlossen. Seit Mitte März und vermutlich noch eine ganze Weile. Das Nationaltheater Mannheim zum Beispiel hat seinen Vorstellungsbetrieb für diese Spielzeit eingestellt und öffnet voraussichtlich erst wieder im September die Pforten.Ungewiss bleibt, ob es so weitergehen kann, wie bisher. Die Corona-Pandemie hat Auswirkungen auf Probenprozesse und für die Umsetzung der geplanten Produktionen müssen eventuell ganz neue Wege gefunden werden.
Neue Wege gehen die Theater bereits jetzt. In kürzester Zeit haben Künstler und Institutionen reagiert und, wo es geht, digital aufgerüstet. Das Nationaltheater Mannheim gibt es jetzt als „NTM digital“ und da ist für jeden etwas dabei: Auf Facebook, Instagram oder dem eigenen Online-Auftritt bleiben Schauspieler, Sänger und Tänzer mit den Zuschauern in Kontakt. Es gibt Mitschnitte vergangener und aktueller Inszenierungen, kreative Ideen für die Quarantäne zu Hause oder Live-Interviews. Wer Lust hat, kann sich von Mitgliedern des Schauspiel-Ensembles Lyrik am Telefon vorlesen lassen. Den aktuellen Wochenspielplan gibt es hier.
Auch das Pfalztheater Kaiserslautern ist auf Facebook, Instagram und seit kurzem auch auf YouTube aktiv. Die Künstler melden sich hier im Format #notesfromhome und wollen mit kreativen Beiträgen ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Alle aktuellen Informationen gibt es hier.
Das Badische Staatstheater Karlsruhe hat das Format „Staatstheater@Wohnzimmer“ auf die Beine gestellt und bietet ebenfalls kurze Videos und Grußbotschaften des Ensembles auf unterschiedlichen Kanälen. In der Reihe „Stadtgespräche“ kann man sogar per Zoom mit Dramaturgie und Schauspielern am digitalen Wohnzimmertisch in einen Dialog treten. Alle Angebote findet man hier.
Auch wenn die Theater- und Kultureinrichtungen vorerst geschlossen sind, können Zuschauer und Künstler so einen Austausch erleben und das Theater zeigt wieder einmal, wie kreativ sich Formen entwickeln und wandeln können.
Die unterschiedlichen Formate werden größtenteils kostenlos zur Verfügung gestellt. Aufgrund der wirtschaftlich angespannten Lage der Kulturschaffenden ist es möglich an verschiedenen Stellen eine Spende zu tätigen. baj
Weitere Informationen:
Einen tagesaktuellen Überblick über die angebotenen Streams finden Interessierte unter www.nachtkritik.de. Auch internationale Angebote sind sehenswert, zum Beispiel zeigt das National Theatre London auf seinem YouTube-Kanal hochkarätig besetzte Inszenierungen der letzten Jahre.
Autor:Jessica Bader aus Mannheim |
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