Abschluss der Festspiele Ludwigshafen am 14. Dezember
„Effi Briest – allerdings mit anderem Text und auch anderer Melodie“
Pfalzbau. Zum Abschluss der Festspiele Ludwigshafen gastiert das Deutsche SchauSpielHaus Hamburg am Samstag, 14. Dezember, 19.30 Uhr, mit der 2016 zum Berliner Theatertreffen eingeladenen und mit dem Theaterpreis Hamburg ausgezeichneten Fontane-Adaption „Effi Briest – allerdings mit anderem Text und auch anderer Melodie“ auf den Pfalzbau Bühnen.
Das Schicksal der 17-jährigen Effi, die mit ihrem viel älteren Ehemann nicht recht glücklich wird, in eine belanglose Affäre stolpert und dafür teuer bezahlen muss, wurde schon viele Male verfilmt und dramatisiert. Das von dem Musiker Clemens Sienknecht und der Regisseurin Barbara Bürk gemeinsam mit Dramaturgin Sybille Meier verfasste und inszenierte Stück bringt den altbekannten Stoff mit ungewöhnlichen Mitteln auf seine Essenz.
Im Setting einer Provinz-Radioshow der 1970er Jahre, ausgestattet von Anke Grot, feiert das Ensemble eine skurrile Totenmesse für die an gebrochenem Herzen gestorbene Effi. Bei Theodor Fontane ist ihr Tod eine Anklage gegen Scheinmoral und Lustfeindlichkeit. Effi Briest wird für ihren Ausbruch aus erdrückenden Eheverhältnissen bitter bestraft. In der Hamburger Aufführung sitzt man entspannt in Samtsesseln, singt und blödelt und kommt dann doch ganz unvermittelt ins Nachdenken; über die komplizierte Beziehung von Mann und Frau, über misslungene Befreiungsakte und die Traurigkeit der Liebe im Allgemeinen. Und so rückt, eben mit anderem Text und herrlich schräger Musik, die alte Story aus wilhelminischer Zeit wieder ganz nah an uns heran. Der Abend klingt mit einem Sektempfang und einem Feuerwerk auf dem Theaterplatz zum Abschluss der Festspiele Ludwigshafen aus. ps
Autor:Laura Braunbach aus Neustadt/Weinstraße |
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