BriMel unterwegs
Erste Ausstellung von Adonis Malamos seit Lockdown
Ludwigshafen. Man merkte den Entzug bei dem an Kunst interessierten Publikum, denn zu der ersten Fotoausstellung nach dem Corona-Lockdown kamen sehr viele zum Café Franz & Lissy in die Liszstraße 176. Am Eröffnungsabend, dem 18. Juni, begrüßte der Künstler Adonis Malamos mit Mundschutz seine zahlreichen Gäste. Man merkte, dass er eine große Fangemeinde hat, und auch etliche Künstler aus Ludwigshafen, Mannheim und Umkreis ließen sich dieses Kunstereignis nicht entgehen. Da das Café nicht alle Besucher beherbergen konnte, hielten sich die meisten vor dem Haus auf, gemütlich mit einem gefüllten Glas in der Hand.
Zur Einstimmung auf einen netten Abend spielte der Musiker Olaf Schönborn auf seinem Saxophon, später auch Wunschstücke aus dem Publikum. Pünktlich um 19.00 Uhr begrüßte Eleonore Hefner als Chefin im Franz & Lissy und Leiterin des Kulturamtes die Gäste. Jeder wisse, dass Malamos Fotograf sei und sie müsste zu seiner Person nicht so viel erzählen, man solle einfach Abstand halten und die Kunst genießen. Die starken dynamischen Schwarz-Weiß-Fotografien von ihm verändern den Blick auf Ludwigshafen und zeigen ein anderes Ludwigshafen, ästhetisch und mit einem guten Auge. Sie bedankte sich bei ihm, dass er hier seine tollen Werke ausstellt.
Als nächstes ergriff der Mannheimer Künstler Wolfgang Sautermeister das Mikrofon und gab einen Einblick in das Leben des großen Griechen Adonis Malamos, dass er viel gereist sei und von seinen Reisen immer hervorragende Fotos mitgebracht habe. Nun sei er in Ludwigshafen sesshaft geworden und liebe es. Seit 2002 sei er Besitzer des Café Prag in Mannheim, das inzwischen legendäre Kaffeehaus mit Kultstatus, in dem schon internationale Jazzgrößen und Filmschauspieler Halt gemacht haben, ein Ort, an dem neben Ausstellungen und Jazzkonzerten auch Lesungen stattfinden. Adonis Malamos ist aber auch Fotograf mit Leib und Seele. Er hat unter anderem einen Bildband über die schönsten Cafés Europas herausgebracht, so dass man am liebsten alle Cafés nacheinander abfahren möchte. Anschließend trug er sein Gedicht mit dem Titel „Eine Nacht in Schwarz-Weiß“ für ihn vor.
Danach durften die Besucher eine Runde laufen, nämlich mit Abstand einmal durch das Café, damit sich jeder die Fotografien ansehen konnte. Unter den Besuchern entdeckte ich auch die Künstlerinnen Beatrice D’Angelo (Chefin Cinema Paradiso & Arte) und Tati Fedorkowa (Modedesignerin), die sich angeregt mit dem Saxophonisten unterhielten und die Ausstellung genossen. Auch der Künstler und Fotograf Klaus Hecke, Stammkunde im Café Prag und mit Adonis in Freundschaft verbunden, war hier. Auch er hat ein Buch über Ludwigshafen mit viel Liebe, Lust und Leidenschaft mit dem schlichten Titel „LUD-WIG-SHA-FEN“ außergewöhnlich gestaltet ( www.buecher.llux.de ). Und dann entdeckte in noch Maike Müller aus Mutterstadt, ebenfalls Fotografin und an jeglicher Art Kunst interessiert. Adonis Malamos sucht für seine Fotografien besondere Motive und Momente, die fast wie Grafiken wirken, nur in Schwarz-Weiß, nur das Wesentliche festgehalten. Die Aufnahmen wurden zwischen 2015 und 2020 von ihm gemacht.
Neugierig fragte ich Herrn Hefner nach dem Ursprung der Namensgebung „Franz & Lissy“. Das erkläre sich ganz einfach durch die Lage des Cafés in der Liszstraße, nämlich Franz (Liszt) & Lissy (Liszt). Sie betreiben das Café seit einem Jahr und hätten in normalen Zeiten drei bis vier Vorstellungen im Monat. Die Ausstattung ist alles „Handarbeit“ in dem gemütlichen Café und dieses sei der erste Event nach Corona.
Die Ausstellung ist noch bis 30. August 2020 zu besichtigen, gerne auch bei einer Tasse Kaffee. (mel)
Autor:Brigitte Melder aus Böhl-Iggelheim |
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