Filmfestival: Schauspielpreis für Liva Lisa Fries, Christoph Maria Herbst, Joachim Król
Ludwigshafen. Das Festival vergibt in diesem Jahr drei Preise für Schauspielkunst. Die Gewinner sind Liva Lisa Fries, Christoph Maria Herbst und Joachim Król.
Der Preis für Schauspielkunst geht vor allem an wichtige Künstler:innen, die dem deutschen Film ein Gesicht geben. Glamour, der meist damit einhergeht, spielt dabei also eine unwesentliche Rolle.
„Sie ist der Star in „Babylon Berlin“. Als Charlotte Ritter in der Berliner Unterwelt der 1920er Jahre hat sie mit dieser Rolle Weltruhm erlangt – und einen Grimme-Preis, den Deutschen Fernsehpreis und den Deutschen Schauspielpreis. Sie hat sich für diese Rolle aber auch bestens vorbereitet, lernte Charleston, las die zeitgenössische Irmgard Keun und beschäftigte sich mit Marlene Dietrich. Diese sehr professionelle Herangehensweise an ihre Schauspielarbeit und ihre besondere Präsenz ist von Anfang an charakteristisch gewesen für Liv Lisa Fries“, heißt es in der Laudatio von Michael Kötz. Die Preisverleihung findet am Freitag, 23. August, um 18.30 Uhr in Zeltkino B & Zeltkino A (Übertragung) statt. Im Anschluss präsentiert das Festival ihren aktuellen Kinofilm „In Liebe, Eure Hilde“.
Mit 15 schon fällt sie auf mit ihrer ersten Rolle in einem Film der Reihe „Schimanski“ mit Götz George. Nebenrollen folgten. 2014 bekommt sie den Bayerischen Filmpreis und den Max-Ophüls-Preis für ihre Rolle in „Und morgen Mittag bin ich tot“. Sie spielt die junge Schriftstellerin Lou Andreas-Salome, spielt Sophie Scholl und die Hauptrolle in „Rakete Perelmann“. Weitere Hauptrollen in namhaften deutschen Kinofilmen folgen.
Ausgezeichnet wird die deutsche Filmlegende Rainer Maria Herbst. „Der Mann ist ein Phänomen. Man traut ihm auf Anhieb zu, dass er mit strenger Miene auf die Mülltrennung hinweist, sollte sie nicht perfekt befolgt werden. Zugleich muss das Publikum nur seinen Namen hören und es strömt herbei, um diesen Meister des ironischen Spiels nur ja nicht zu verpassen. Christoph Maria Herbst ist ein überragender Komödienstar des Landes“, sagt Michael Kötz in der Laudatio. Rund 100 Filmrollen, aber auch 70 Hörspielrollen markieren seinen Weg, zahlreiche Kinokomödien, Fernsehwerke, Serien, auch viele Kinderfilme, „Der Vorname,“ „Merz gegen Merz“, „Es ist nur eine Phase, Hase“, „Lehrer kann jeder“, „Der Nachname“, „Hui Buh“ und jetzt „Ein Fest fürs Leben“. Filmpreise aller Art begleiten ihn seit 2002.
Die Preisverleihung findet am Samstag, 31. August, um 18.30 Uhr in Zeltkino B & Zeltkino A (Übertragung) statt. Im Anschluss präsentiert das Festival seinen aktuellen Kinofilm „Ein Fest fürs Leben“.
Auch Joachim Król erhält den Preis für Schauspielkunst. „Als er Anfang der 1990er den meisten bekannt wurde als Analphabet Rudi in Detlef Bucks „Wir können auch anders“ und als schwuler Norbert in Sönke Wortmanns „Der bewegte Mann“ und dafür auch die ersten Preise kassierte, hatte er nicht nur schon eine Kabarettbühne in Dortmund eröffnet, sondern hatte längst an den Schauspielhäusern von Bochum und Köln reüssiert. Dann ging es rasant und unaufhörlich weiter mit einer unglaublichen Zahl an Fernsehspielen und Kinofilmen: „Das Superweib“, „Lola rennt“, „Lautlos“, „Henri 4“, der US-Film „The Jungle Book“, „Der König von Köln“, „Mackie Messer – Brechts Dreigroschenfilm“, „Berlin Alexanderplatz“, „Alles in bester Ordnung“, „Blutholz“ – und um die Filme zu nennen, die bei uns im Programm zu sehen sind: „791 km“, „Eine Million Minuten, „Endlich Witwer – Griechische Odyssee“ und „Wochenendrebellen“.
„Mindestens 120 Rollen hat Joachim Król bisher gespielt. Er hat den „Deutschen Filmpreis“, den „Bayerischen Filmpreis“, den „Bambi“, den „Deutschen Fernsehpreis“ und viele andere bekommen. „Er kann auch anders“ hieß schon vor fast 20 Jahren ein Portrait über ihn in „Theater heute“. Nichts wäre treffender. Denn Joachim Król, der Bergmannssohn aus Herne, gehört zu jener seltenen Klasse von Schauspielern, die in der Lage sind, in nahezu jeder Rolle zu glänzen und wenn man dachte, man würde ihn jetzt kennen, er sei halt dieser nette Mann aus Köln, dann – Vorsicht – lauert schon eine neue Rolle, in der Sie ihn fast nicht wieder erkennen. Er kann nämlich immer und jederzeit auch anders. Aber immer großartig“, so Kötz.
Die Preisverleihung findet am Freitag, 30. August, um 18.30 Uhr in Zeltkino B & Zeltkino A (Übertragung) statt. Im Anschluss präsentiert das Festival seinen aktuellen Film „Endlich Witwer – Griechische Odyssee“.
Autor:Julia Glöckner aus Ludwigshafen |
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