Weiterhin Mitmacher*innen gesucht
„Nacht der offenen Kirchen“ muss ins nächste Jahr verschoben werden
Ludwigshafen. Es sollte eine besondere Premiere werden: Am Pfingstsonntag, 31. Mai 2020, wollten von 18 Uhr bis Mitternacht möglichst viele christliche Gotteshäuser in Ludwigshafen öffnen. Doch wegen des Coronavirus wird die „Nacht der offenen Kirchen“ auf 2021 verschoben. Mitmacher*innen werden also nach wie vor gesucht.
Der Rahmen der Veranstaltung wird dabei weitgehend unverändert im kommenden Jahr umgesetzt. In der Kirche St. Ludwig wird mit einem Gospelkonzert der Auftakt gemacht. Von dort aus sollen „Abgeordnete“ aus allen Kirchen sternförmig in die Kirchen der Stadt ausziehen. Zum Abschluss ist eine Andacht mit Mitternachtssnack in der Melanchthonkirche geplant. „Wir haben ein vielfältiges Programm mit kulturellen und spirituellen Elementen vor“, sagt Barbara Kohlstruck vom Protestantischen Dekanat Ludwigshafen. Zusammen mit vielen anderen christlichen Konfessionen wolle man Raum geben für Begegnungen, Gespräche, zum Verweilen und zum Austausch. Das Neue wäre hierbei nicht die Öffnung von Kirchen, sondern die ökumenische Breite der Veranstaltung. Denn beteiligen werden sich unter anderem Katholiken und Protestanten, Baptisten und Mennoniten, die Freie Evangelische Gemeinde, der Christlicher Verein Junger Menschen (CVJM), die Stadtmission sowie Migrantengemeinden.
Rasch habe sich die ursprüngliche Idee, ein christliches Event für die Stadt zu organisieren, zum Format der „Nacht der offenen Kirchen“ entwickelt, sagt Martin Geis vom CVJM. Bei ihm liefen die Fäden der Organisation zusammen und er bedauert, dass die Begeisterung der Mitmacher*innen auf diese Weise zunächst ausgebremst wurde. Doch wo Abstand und möglichst wenig persönlicher Kontakt gefordert sind, ist das Konzept von offenen, einladenden Kirchen nur schwer umzusetzen. „Wir wollen als christliche Kirchen in der Stadt präsent sein. Und wir wollen uns in unserer Buntheit und Vielfalt präsentieren“, erläutert Alban Meißner, Dekan des katholischen Stadtdekanats. Zudem haben Angehörige verschiedener Konfessionen die Gelegenheit, sich gegenseitig auf ungezwungene Weise zu besuchen.
„Nun hoffen wir auf die Premiere an Pfingsten 2021“, sagt Dekanin Kohlstruck. Denn die Idee und das Format seien vielversprechend. Und so würden eben im kommenden Frühjahr möglichst viele Menschen die Möglichkeit bekommen, Kirchen aus einer anderen Perspektive zu erleben, überrascht zu werden in Gebäuden, die sie von Innen vielleicht gar nicht oder wenig kennen. Neugierige können dann einfach in eine Kirche hereinkommen und sich umschauen, Musik hören, an Aktionen teilnehmen und manch kulinarische Leckerei genießen. Kunstausstellungen, Andachten, Ruhe-Räume und Licht-Installationen – die jeweiligen Gemeinden haben nun noch mehr Zeit, ihrer Phantasie beim Programmangebot freien Lauf lassen.
„Wir wünschen uns daher auch fürs kommende Jahr wieder viele engagierte Mitmacher*innen für die ,Nacht der offenen Kirchen’“, sagt Geis. Denn die Veranstaltung lebe nicht nur von offenen Türen, sondern vor allem von dem, was hinter diesen Türen geboten werde. Erst dann wird Kirche so richtig lebendig, präsent, überraschend und offen. ps
Kontakt:
E-Mail: info@offene-kirchen-lu.de
Autor:Charlotte Basaric-Steinhübl aus Ludwigshafen |
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