Peter Fox ist wieder da: Comeback des Jahres
Musikredaktion powered by RPR1. Von David Banks und Jonas Giel
Musik. Stell dir vor, es ist 2008. Als Leadsänger einer der heißesten Bands der Zeit, entscheidest du dich, es im Alleingang zu versuchen und released dein Solo-Debut Album. „Stadtaffe“ zündet und katapultiert dich direkt an die Spitze der erfolgreichsten deutschen Künstler des Jahrzehntes. Du bist fortan nicht mehr wegzudenken aus der deutschen Popszene. Willkommen im Leben von Peter Fox.
Die Zukunft ist also mehr als rosig? Nicht so schnell! Denn nach nur einem einzigen (bahnbrechenden) Album, entscheidet sich Peter Fox, der mit bürgerlichem Namen Pierre Baigorry heißt, seine Solo-Karriere wieder auf Eis zu legen. Der Grund: Das Interesse an ihm gehe ihm entschieden „zu weit“. Zwar knüpft er 2012 mit seiner Band SEEED, mit dem gleichnamigen Album, nochmal an den Erfolg von „Stadtaffe“ an und knackt zum ersten Mal, Platz 1 der deutschen Album-Charts.
Nach der SEEED-Tour 2012/2013, ist dann allerdings erst einmal Schluss mit der ständigen musikalischen Präsenz, es scheint zu der Zeit, als habe sich der West-Berliner in sein „Haus am See“ zurückgezogen. Stattdessen wendet sich Fox anderen sozialpolitischen Projekten zu, engagiert sich auf der Plattform „geht-auch-anders.de“ in Sachen Energie- und Klimapolitik. Daneben gründet er die Drumschool „BÄM“ in Berlin. Er wolle jedem Berliner Kind/Jugendlichen die Möglichkeit bieten, ein Instrument in der Gruppe zu erlernen, so seine Antwort auf die Frage nach Intention hinter dem doch eher ungewöhnlichen Vorhaben. Neue Musik, in diesen Jahren – Fehlanzeige.
Peter Fox: Zukunft Pink auf Platz 1
Bis 2018 scheint die Zukunft eher düster und grau. Denn gerade als SEEED verkünden, 2019 mit neuer Musik und neuer Tour kommen zu wollen, stirbt der zweite Frontmann der Band und langjährige Freund Peters, Demba Nabe unerwartet mit 46 Jahren. Dennoch kommen SEEED im darauffolgenden Jahr zurück. Mit dem Album „Bam Bam“, erreicht die Band in Deutschland, Österreich und Schweiz jeweils die Top 3 der Charts. Daneben startet Peter Fox “ gemeinsam mit Sway Clarke das Dancehall Projekt „Ricky Dietz, mit dem er zwei Singles veröffentlicht. An die Erfolge früherer Jahre kann Fox mit beiden Projekten nicht anknüpfen. Es scheint als hätten deutschsprachiger Dancehall und Reggae ihre besten Zeiten hinter sich.
Im Herbst 2022 dann die überraschende Nachricht: „Peter Fox mit dem Solo-Comeback“. Die Vorfreude der Fans auf neue Musik des „Stadtaffen“ war unermesslich, der Hype nahm täglich zu. Und beides war mehr als berechtigt. „Zukunft Pink“ explodiert sofort an die Spitze der deutschen Charts und hält sich mehreren Wochen auf Platz 1. Beinahe genauso schnell reißt der Titel die 30 Millionen Streams Marke auf Spotify (Stand Dezember.22).
Wie schafft es Fox, nach 14 Jahren Solo-Pause und zuletzt überschaubarem Erfolg, seine Zuhörer dennoch wieder so zu begeistern? Was macht seine Musik so zeitlos? Fox selbst glaubt, dass sein früheres Sound-Konzept, nämlich Rap mit melodischen Elementen, gut an die aktuelle Zeit andockt. Durch Inspiration und Offenheit gegenüber der Musikentwicklung, sei es „keine Raketen-Technik, seine Musik zeitlos zu gestalten.“ Fest steht, Fox trifft einmal mehr den Zeitgeist - mixt gekonnt den Sound der 2000- und 2010ern mit dem aktuellen Sound und schafft so den einen Dejavu- Moment beim Hörer. Dass er sich dabei dem aktuell sehr angesagten Amapiano-Sound, dem Sub-Genre mit einem Mix aus Deep-House und Afrobeats bedient, zeigt sein Gespür für Trends und musikalische Entwicklung.
Wie es weiter geht, steht aktuell noch nicht fest. Fans hoffen auf ein Album, Peter Fox selbst hat dieser Idee zumindest noch keine Absage erteilt. Was auch immer kommt. Nach diesem erneuten Erfolg sehen wir gemeinsam mit Fox die „Zukunft Pink“.
Autor:Roland Kohls aus Ludwigshafen |
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