Straßentheaterfestival: 16 Gruppen nehmen mit in fantastische, magische Welten
Ludwigshafen. Von Freitag, 26. bis Sonntag, 28. Juli, wird es beim Internationalen Straßentheaterfestival wieder fantasievolle, künstlerische und spaßige Performances geben.
16 Gruppen aus Frankreich, Belgien, den Niederlanden, Dänemark, Schweden, Finnland, Spanien, Italien, Chile und Deutschland bespielen zum 23. Mal die Innenstadt und verwandeln sie in einen magischen Schauplatz voller Artistik, Tanz, Theater und Musik.
Das Programm des Internationalen Straßentheaterfestivals stellten Bürgermeisterin Cornelia Reifenberg und Festivalleiterin Monika Schill bei einem Pressegespräch am Freitag vor.
"Das Internationale Straßentheaterfestival ist einer der absoluten Höhepunkte des Kulturjahres in Ludwigshafen. Viele Besucher:innen freuen sich seit Monaten auf dieses besondere, magische Wochenende in der Stadt. Und sie werden auch in diesem Jahr nicht enttäuscht: Die Auswahl der Compagnien aus Europa und sogar Südamerika mit ihren ganz unterschiedlichen Ansätzen verspricht ein großartiges Programm. Neben dem Festivalzentrum vor dem Kulturzentrum dasHaus und dem Platz der Deutschen Einheit wird erstmals die Rheinschanzenpromenade bis zur Konrad-Adenauer-Brücke als Spielfläche genutzt", so Bürgermeisterin Cornelia Reifenberg. "Besonders ans Herz legen möchte ich den Besucher:innen den Straßen-Ludwig, der einmal als Publikumspreis und als Jurypreis verliehen wird. Wer möchte, kann für seine Favoriten abstimmen, ganz einfach per QR-Code, der im Programmheft abgedruckt ist." Gleichzeitig dankte Reifenberg der Sparkasse Vorderpfalz für ihre langjährige Treue als Sponsorin des Internationalen Straßentheaterfestivals, die es als eines der Höhepunkte im Kultursommer fördert.
Luft, Feuer, Wasser, Erde und Äther: Spielorte im Zeichen der Elemente
An den Rheintreppen steigen Riesenseifenblasen in den Himmel, während Luftakrobatik entlang des Rheins die Blicke nach oben lenkt. Hier werden Träume gelebt, fantastische Welten erschaffen und ein imaginärer Staat gegründet, der die Freude am Leben zelebriert. Die Uferzone trägt den passenden Namen "Luft". Vom Berliner Platz aus betritt man das Festivalgelände durch einen alten Grenzposten, der in einer vereinten Welt nicht mehr gebraucht wird. So erfinden sich die vier Grenzwächter:innen einfach neu und führen mit Humor, Verspieltheit und Live-Musik das Publikum in die inspirierende Welt des Festivals ein. Gleich nach dem Grenzposten können Kinder beim "Playscape Deluxe" umherklettern, einer 70 Quadratmeter großen, handgearbeiteten Installation der Künstlerin Cathy Bertel. Sie besteht aus vielen von um- und aneinander gehäkelten Riesenbällen in verschiedenen Farben und Texturen.
Ein Highlight ist die Performance "We Agree To Disagree" des Collectif Malunés am selben Spielort. Mit spektakulärer Akrobatik zwischen Himmel und Erde, viel Humor und einer Prise politischer Inkorrektheit besingt die Show die Stärke des demokratischen Miteinanders. Dabei beruft sich Malunés auf die Werte des Zirkus: Das Recht, Risiken einzugehen, körperlich zu agieren und seine Emotionen preiszugeben. Es entsteht eine zeitlose Atmosphäre der Virtuosität, der Lust am Risiko und der Schönheit der Geste.
Bei der besonders bewegenden Darbietung "À 2 Mètres" neben dem Spielplatz am Rhein spielt der Sauerstoff in der Luft eine ungewohnt zentrale Rolle. Jesses Körper fehlt dieser infolge einer Mukoviszidose Erkrankung – eine Tatsache, die im Hinblick auf seine spektakuläre Akrobatik am chinesischen Mast kaum möglich scheint. Die Show ist ein bewegendes Plädoyer dafür, seine Träume zu verwirklichen, eine ergreifende und authentische Darbietung.
Der Spielort vor der Rhein-Galerie heißt "Feuer" und lädt ein, die Energie und Vitalität des Sports zu erleben. Hier steht stählerne Fahrradakrobatik im Mittelpunkt und schafft eine spannende Balance zwischen Wettbewerb und Teamgeist. Beim Eröffnungsact "La Bande à Tyrex" ist höchste Konzentration angesagt: Ein musikalisches Fahrrad-Ballett aus Frankreich eröffnet Freitagabend, 26. Juli, um 18 Uhr auf dem Platz der Deutschen Einheit das Festival offiziell. Bei der Performance "Gregarious" der schwedischen Soon Circus Company treten zwei Artisten zum sportlichen Kräftemessen gegeneinander an. Mit Slapstick auf höchstem Niveau geht es hier um die menschlichen Abgründe im Sport und das Pendeln zwischen Wettbewerb und Teamgeist, Rivalität und Kameradschaft.
Mit dem Einbruch der Nacht entführt das Spektakel Organismo in faszinierende Unterwasserwelten voller rhythmischer Ekstase und sinnlicher Entdeckung. Daher ist dieser Spielort nach dem Element "Wasser" benannt. Das Bühnenbild ist ein von der chilenischen Künstlerin und Regisseurin Paula Riquelme Orbenes eigens gehäkeltes Gebilde aus Wolle – irgendwo angesiedelt zwischen Korallenriff und psychedelischem Fiebertraum. Durch das Licht-Konzept taucht man tief ein in die fremde Welt.
Walking Acts in Form eines überdimensionalen Klappstuhls und einer Rakete verbinden die Spielorte miteinander.
Die Besucher dürfen bei der Festivalausgabe über den Programmliebling abstimmen. Am Sonntag, 28. Juli, um 13.45 Uhr wird der Straßen-Ludwig verliehen, eine Skulptur des Ludwigshafener Künstlers Immanuel Eiselstein. Mitmachen können Besucher:innen über den eigens dafür im Programmheft abgedruckten QR-Code.
Am Abend ist auch der Lutherplatz eine empfehlenswerte Adresse: Von 20 bis 24 Uhr verwandelt sich dieser in eine ätherische Partylandschaft mit elektronischen Beats von to66l & !YO Live und Live-Projektionen von Benjamin Jantzen & Jo Jacobs. Dazu gibt es kühle Drinks, Pizza und Dolce Vita bei Da Angelo. Mit dem Kauf eines Festivalbändchens aus recycelten Materialien für 5 Euro unterstützen Besucher:innen die Künstler. Es gibt wieder Sitz-Kartons.
Programmflyer gibt es an den bekannten Auslegestellen: Tourist-Info, Rhein-Galerie, Sparkasse Vorderpfalz, Stadtbibliothek, Stadthaus Nord sowie Kulturzentrum dasHaus. Auf der Webseite des Kulturzentrums dasHaus, www.dashaus-lu.de, ist das Programm ebenfalls umfänglich dargestellt, der Flyer und Pressefotos stehen hier auch zum Download bereit. Informationen gibt es auch auf www.ludwigshafen.de.
Anfahrt
Das Festivalgelände ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut zu erreichen. Mit Zug und S-Bahn fahren Besucher:innen bis zur Haltestelle Ludwigshafen Mitte; mit Bus und Straßenbahn bis zur Haltestelle Ludwigstraße oder Berliner Platz. Wer mit dem Auto anreist, kann das Parkhaus in der Rhein-Galerie nutzen; Parkgebühren sind zu beachten.
Für Menschen im Rollstuhl gibt es markierte Plätze in den vorderen Reihen. Zeitliche Verschiebungen sowie Änderungen der Spielorte sind kurzfristig möglich. Aktuelle Auskünfte dazu gibt es an den Festivalbühnen, Informationsständen und über die Social Media-Kanäle des Kulturzentrums dasHaus. Kinder sollten die Veranstaltungen nur in Begleitung von Erwachsenen besuchen.
Für Essen und Trinken stehen die Gaststätten, Bistros, Cafés und Geschäfte in der Ludwigshafener Innenstadt bereit sowie die Festival-Gastronomie an den bekannten Orten. An den Informationsständen bekommen Sie Informationen zu Gaststätten, die auch am Sonntag geöffnet sind.
Toiletten gibt es auf dem Karl-Kornmann-Platz, in der Rhein-Galerie (freitags und samstags), auf dem Platz der Deutschen Einheit und an der Rheinschanzenpromenade. jg/red
Autor:Julia Glöckner aus Ludwigshafen |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.