Teddy Swims –Vielfalt und Kontraste: Von Youtube zum Star
Musikredaktion powered by RPR1. Von David Banks und Joshua Geib
Musik. Bei YouTube ein paar Coversongs hochladen, Reichweite generieren und Internetfamous werden. Nicht wenige junge Künstler träumen davon. Manch einem gelingt das vielleicht. Kaum einer schafft es aber, nach nicht einmal sechs Monaten bereits einen Plattenvertrag zu ergattern. Teddy Swims ist genau dieses Kunststück gelungen. Wie? Gehen wir auf Spurensuche.
Dass Teddy Swims nur ein Künstlername ist, mag einem noch recht schnell klar sein. Doch was verbirgt sich dahinter? Teddy war schon länger sein Spitzname. SWIMS ist ein Akronym und bedeutet „Someone Who Isn’t Me Sometimes“, also „Jemand, der manchmal nicht ich selbst bin“. Die Bedeutung des Akronyms hängt für Jaten Dimsdale, wie der Sänger bürgerlich heißt, mit seinen inneren Kämpfen zusammen, seine vielfältigen Interessen unter einen Hut zu bekommen. Dieser struggle zieht sich wie ein roter Faden durch sein Leben.
In der Highschool ein ambitionierter American Football Spieler, musste er diese Karriere, nach eigener Aussage, aufgrund seiner geringen Körpergröße von nur 1,67m an den Nagel hängen - zu groß die Nachteile, die ihm daraus erwuchsen.
Glücklicherweise war der Sport in dieser Zeit nicht sein einziges Steckenpferd. Seine Lehrerin begeisterte ihn bereits in der vierten Klasse für Soulmusik, als sie einen Song von „Al Green“ im Klassenraum spielte. Sein Vater förderte daraufhin das entfachte Interesse seines Sohnes für das Genre mit Platten von Al Green, Marvin Gaye oder Stevie Wonder. Die logische Konsequenz: Teddy engagierte sich im schulischen Musiktheater, wo er erste musikalische Grundlagen und Erfahrungen sammelte.
Viele Jahre später begann dann seine heutige Karriere. Anlässlich des zehnten Todestages von Michael Jackson 2019 lud Swims zu dessen Ehren eine Coverversion von „Rock With You“ auf YouTube hoch. Schnell erlangte er größere Bekanntheit und konnte mit weiteren Coverversionen, von Lewis Capaldis „Someone You Loved“, „Blinding Lights“ von The Weeknd und anderen Songs auf sich aufmerksam machen. Auch der Plattenfirma Warner Records blieb sein Talent nicht verborgen und so unterschrieb der Newcomer Ende 2019 bereits seinen ersten Vertrag.
Moment mal! Ein Plattenvertrag nach ein paar Coversongs? Wie soll das gehen? Dass Teddy Swims anders ist als die Flut talentierter YouTuber, zeigt schon der Blick auf sein Erscheinungsbild. Denn wer aussieht wie der uneheliche Sohn von „Post Malone“ und „Rag’N‘ Bone Man“, weckt allein durch die Optik Interesse. Cornrows (eine vor allem bei Afroamerikanern verbreitete Flechtfrisur die Red.), ein imposanter rotblonder Vollbart und duzenden Tattoos machen den US-Amerikaner direkt zum Hingucker. Die einzigartige Stimme, gefühlvoll, rau und gleichzeitig vor Soul nur so triefend, lässt ihn endgültig zum feuchten Traum jedes A&Rs, auf der Suche nach dem nächsten Superstar, werden.
Ihn zu einem Otis Redding 2.0 zu stilisieren, würde dem Künstler jedoch bei weitem nicht gerecht, zu groß ist die Bandbreite des Sängers, viel zu zahlreich seine Einflüsse. Sicher, als Sohn eines Pastors spielt Gospelmusik bis heute eine enorme Rolle in Teddys Leben. Doch sein Repertoire reicht so viel weiter: über Pop, Soul, R&B, Country und Hip-Hop bis hin zu Heavy Metal. Diese Vielfalt hat ihm einen Katalog an Songs beschert, in dem der geneigte Hörer keinen „Skiptrack“ finden wird – abwechslungsreich und musikalisch ohne Ende.
2019 wagte Teddy Swims den Sprung ins kalte Wasser, seitdem schwimmt er auf einer Erfolgswelle. Grandiose Singles wie „2 Moods“, oder „911“ haben ihn binnen kurzer Zeit auch zum begehrten Feature Artist gemacht. Unzählige Stars wie Meghan Trainor, Armin van Buuren oder Thomas Rhett wollten seither mit ihm kollaborieren – ein weiterer Beweis seines unglaublichen musikalischen Talents. 2023 aber könnte sein bisher erfolgreichstes Jahr werden. Mit seinem Debütalbum „I’ve Tried Everything But Therapy“, dass am Mitte September erscheint sowie seiner ersten Solo-US-Tour im Herbst wird Teddy Swims weitere Hörer für sich begeistern. Ganz sicher!
Autor:Roland Kohls aus Ludwigshafen |
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