Theater im Pfalzbau in Ludwigshafen
Vorstellung des Stücks „Geächtet“
Ludwigshafen. Auf der Folie der Terroranschläge auf das World Trade Center am 11. September 2001 ist Ayad Akhtars hochaktuelles Debütstück „Geächtet“ geschrieben, das mit dem Pulitzerpreis ausgezeichnet und bei der Kritikerumfrage des Magazins Theater heute 2016 zum besten ausländischen Drama gewählt wurde. Es spielt zehn Jahre nach den Anschlägen, im Spätsommer 2011.
Antoine Uitdehaag packende Inszenierung das Stückes um den Anwalt Amir Kapoor ist am Samstag, 3. November 2018, um 19.30 Uhr und am Sonntag, 4. November 2018, um 18 Uhr bei den Festspielen Ludwigshafen im Theater im Pfalzbau zu sehen. In der Hauptrolle der Aufführung des Residenztheaters München brilliert Bijan Zamani neben Nora Buzalka, Götz Schulte, Lara-Sophie Milagro und Philip Dechamps. Das Bühnenbild von Momme Röhrbein siedelt das spannungsvolle Geschehen in einem bürgerlichen Wohnzimmer an. Die eleganten Kostüme entwarf Heide Kastler.
Amir Kapoor, Sohn pakistanischer Einwanderer, ist die Verkörperung des amerikanischen Traums: Er lebt als erfolgreicher Anwalt in der Upper East Side von Manhattan, arbeitet in einer renommierten jüdischen Kanzlei und ist mit der weißen Künstlerin Emily verheiratet. Die Fassade des erfolgreichen Karrieristen beginnt zu bröckeln, als Amirs Neffe Abe ihn bittet, einen Imam vor Gericht zu vertreten, den man der Finanzierung terroristischer Vereinigungen beschuldigt. Widerwillig nimmt sich Amir des Falls an. Als daraufhin in der Presse vermutet wird, er sei Unterstützer des Imams, wird man im Büro misstrauisch und überprüft Amirs Hintergrund. Bei einem Abendessen mit dem jüdisch-amerikanischen Kurator Isaac und dessen afroamerikanischer Frau – Amirs Arbeitskollegin Jory – eskaliert eine Diskussion über religiöse Traditionen. Amir verliert die Kontrolle, am Ende bleibt ein Scherbenhaufen zurück: sein Versuch, in der Gesellschaft zu funktionieren, scheint misslungen. ps
Autor:Gisela Böhmer aus Frankenthal |
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