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Wotan Wilke Möhring in „Schweigen“

Ein charismatischer nachdenklicher Schauspieler | Foto: Brigitte Melder
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Ludwigshafen. Wieder unterwegs zum Festival des Deutschen Films auf die Parkinsel, um den allseits beliebten Schauspieler Wotan Wilke Möhring als Tatort-Kommissar live zu erleben. Am 29. August um 20 Uhr angekündigt kam das Team um den Tatort „Schweigen“ etwas verspätet an. In der Zwischenzeit wurde man instruiert, dass man als Zaungast sein Handy für Selfies fertig eingestellt bereits im Anschlag haben sollte, damit es schneller ginge. Nach dem obligatorischen Foto vor der Wand des „Festival des Deutschen Filmes“ ging dann alles auch zack-zack. Ein kurzes Gespräch war kaum möglich. Er arbeitete die Selfie-Wünsche sozusagen im Sprint ab und war dann auch schon wieder weg.

Ich freute mich auf den Tatort im Kinozelt B, in dem dann auch alle wieder auf die Bühne kamen und von Dr. Michael Kötz interviewt wurden. Film ab kurz nach 21 Uhr! Abschließend nochmal auf die Bühne und dann zum Filmgespräch ins Strandzelt.

Zum Inhalt des Filmes, der für den Filmkunstpreis und den Rheingold Publikumspreis 2024 nominiert ist. Aus dem Programmheft:
Falke ist nach dem Tode seiner Kollegin traumatisiert und zur Erholung im Kloster, gerät aber mitten hinein in diesen Fall sexuellen Missbrauchs kirchlicher Macht. Wie überhaupt niemand nicht betroffen ist. Erstklassig erzählt.

Es brennt im Kloster, ein Pfarrer stirbt. Wer war es? Dieser Frage geht Kommissar Falke (Wotan Wilke Möhring) nach, zum Missfallen der örtlichen Polizistin. Denn hier ist jeder irgendwie in die Sache verstrickt. Es geht abermals um Missbrauch in der katholischen Kirche, aber anders als sonst verbindet dieser Film dabei das Entdecken von Geheimnissen aller Beteiligten mit einer ganz und gar nicht üblichen Ermittlungsarbeit. Schließlich war Falke ja eben noch selber Gast hier und hat Freundschaften geschlossen, so wie überhaupt kein Missbrauch denkbar wäre, ohne emotionale Bindungen und Loyalitäten. Ein wahres Netzwerk dessen tut sich auf, makabre Entdeckungen im Keller des Klosters verbinden sich mit dem subjektiven Gefühl der Verwundbarkeit beim Kommissar. Am Ende ist wahrhaft niemand nicht irgendwie auch betroffen von diesem Missbrauch, und sei es aus Liebe. Ein erstklassig inszenierter Film.

Mitwirkende: Wotan Wilke Möhring, Lena Lauzemis, Florian Lucas, Sebastian Blomberg, Julia Jendroßek, Falilou Seck, Sebastian Klein, Hannes Hellmann, Michael Del Coco, Petra Kalkutschke, Jakob Kraume, Merlin Walden, Nikolai Will, Marleen Maxeiner, Enno Kalisch u.a.
Regie: Lars Kraume, Buch: Stefan Dähnert, Kamera: Anne Bolick, Schnitt: Stefan Blau, Musik: Christoph M. Kaiser und Julian Maas, Ton: Siegfried Fischer, Produzent*in: Katinka Seidt und Kerstin Ramcke, Redakteur*in: Patrick Poch und Christian Granderath, Redaktion: Norddeutscher Rundfunk, Programmbereich Fiktion & Unterhaltung

Es war ein spannender Film von Anfang bis Ende, der einen betroffen zurückließ. Schutzbefohlene in der Obhut der Kirche bzw. deren Geistlichen, die im Kindesalter von ihnen missbraucht wurden, einfach nur schrecklich! Man wurde wütend und hatte nicht all zu viel Mitleid mit dem Getöteten. Es war spannend, da immer wieder andere Akteure ins Visier kamen. Mit dem Insichkehren von Falke war es dann auch vorbei und er ermittelte aus dem Kloster.

Bei dem anschließenden Filmgespräch konnte man die Entstehungsgeschichte des Filmes verfolgen, die in 4 Wochen in einem einzigen Kloster abgedreht wurde. Wotan Wilke Möhring sagte ganz klar seine Meinung zu diesem filmischen Beispiel. Unterstützt wurden sie dennoch ganz toll von der katholischen Kirche. Keine leichte Kost! Es war ein Film, dem ich die Auszeichnung wünschen würde. (mel)

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Autor:

Brigitte Melder aus Böhl-Iggelheim

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