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„Zerreißprobe“ im Hack-Museum mit musikalischem Rahmen

Eine wunderbare Ausstellung | Foto: Johann-Peter Melder
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Ludwigshafen. Das Wilhelm-Hack-Museum hatte wieder ein besonderes Highlight. Am 5. Mai um 18 Uhr fand nämlich die Eröffnung der Ausstellung „Zerreißprobe. Popcollagen von Warhol bis Polke“ statt. Aber der Reihe nach. Die Formation Bernhard Vanecek und die „Heavy Bones“, gruppiert unter dem Musiklehrer der Musikschule Mannheim Bernhard Vanecek, spielte bereits vor offiziellem Beginn im Foyer mit Blasinstrumenten auf. Das war ein sehr schöner Empfang und auch Fingerfood und Getränke standen bereit. Pünktlich bewegten sich Bernhard Vanecek & Friends musizierend Richtung Stage mit der Aufforderung an das Publikum unauffällig zu folgen.

Die Ränge füllten sich rasch, denn dem Ruf des Museumsdirektors René Zechlin zu dieser Vernissage sind ganz schön viele gefolgt. Von der Popakademie Mannheim kam die erst im Januar nach Deutschland eingereiste ukrainische Sängerin Anastasia Drozd aus Kiew mit einer Stimmgewalt und -sicherheit, dass man ihr sehr gerne zuhörte. Sie war ein grandioser Opener. Sie und Vanecek haben sich in der Musikschule in Mannheim kennengelernt und auch die anwesenden Instrumental-Musiker hat er in der Musikschule als Schüler ausgebildet. Alles zusammen bildete einen angenehmen Klang, bei dem so manches Bein mitwippte. Es groovte einfach! Glücklicherweise waren die Musiker über den ganzen Abend gebucht und spielten später noch öfter in dieser wundervollen Location.

Der offizielle Teile begann dann mit der Begrüßung durch René Zechlin, der sich für den stimmungsvollen Einstieg bei jedem Einzelnen bedankte. Anlässlich des 100. Geburtstages des Sammlungsstifters Heinz Beck sei heute diese Ausstellung „Zerreißprobe. Popcollagen von Warhol bis Polke“ eröffnet worden. Der Düsseldorfer Kunstsammler hat seine Sammlung dem Wilhelm-Hack-Museum vermacht und anwesend zu diesem Event waren seine Witwe und sein Sohn. Anschließend begrüßte Frau Professor Dr. Cornelia Reifenberg (Bürgermeisterin der Stadt Ludwigshafen am Rhein) die Gäste. Sie erklärte den Hintergrund der Ausstellung „Collage heißt Bilder zerreißen und wieder zusammensetzen“ und heute sei es eine „Zerreißprobe“. Die Gesellschaft befinde sich im Wandel, auch für Menschen mit anderem Hintergrund. Dieses Jahr wäre Heinz Beck 100 Jahre alt geworden und das sollte auch Grund genug sein eine Ausstellung zu machen. Sie sprach ihren größten Dank für die Schenkung aus. Für das Wilhelm-Hack-Museum und die Stadt Ludwigshafen ist solch eine Sammlung bedeutend. Im Depot warteten immer wieder zahlreiche Arbeiten darauf gezeigt zu werden. Die Kuratorin der Ausstellung Julia Nebenführ, ging dann in die Tiefe, wie alles begann und dass in den 1960er und 1970er Jahren die Kunst das Ziel hatte, für alle zugänglich zu sein. Die Pop-Art löste sowohl die Grenzen zwischen Illusion und Wirklichkeit als auch zwischen High- und Low-Art auf. So wird visuelles Material unter anderem in den Kunstwerken von Eduardo Paolozzi (1947-1952) interessant neu zusammen gestellt.

Mit dem Musikstück „Bye bye blackbird“ war das offizielle 45-miüntige Hauptproramm beendet und Bernhard Vanecek entließ die Zuschauer ins Museum mit den Worten „Genießen Sie die Ausstellung im Wilhelm-Hack-Museum Ludwigshafen. Wir werden noch weiter Musik machen und uns anschließend im Foyer zu einem Müller-Thurgau aus der schönen Pfalz treffen.“

So war es dann auch. Durch das großzügige Areal des Museums war es möglich vor jedem Kunstwerk stehenzubleiben und es auf sich wirken zu lassen.

Kleiner Einblick: Versatzstücke aus anderen Zusammenhängen mit neuer Sinngebung zu verknüpfen, das ist ein bleibender Beitrag des 20. Jahrhunderts zum Spektrum der Kunsttechniken. Pop-Collagen von Warhol bis Polke stellt die Bedeutung dieser neuen Auseinandersetzung mit dem Material dar. Präsentiert werden ca. 100 Arbeiten, die unmittelbare Stellungnahmen zur eigenen Zeit sind und heute dennoch nicht an Aktualität eingebüßt haben. Ganz im Gegenteil: Zentrale Themen wie Konsumreflexion, die Rolle der Medien, Gefahren von Macht- und Atompolitik sowie die Infragestellung fester Geschlechterrollen begegnen uns immer noch tagtäglich.

Mit Werken von u. a. Arman, Mary Bauermeister, John Cage, Jasper Johns, R. B. Kitaj, Jiří Kolář, KRIWET, Yayoi Kusama, Siegfried Neuenhausen, Eduardo Paolozzi, Peter Phillips, Sigmar Polke, Robert Rauschenberg, Daniel Spoerri, Klaus Staeck, Joe Tilson, Wolf Vostell und Andy Warhol.
(mel)

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Autor:

Brigitte Melder aus Böhl-Iggelheim

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