Zwischenbilanz Filmfestival: Krisenresilienz durch politische Filme und gute Stimmung
Ludwigshafen. In seinem 20. Jahr entwickelt sich das Festival des deutschen Film zu einer Oase der Lebensfreude inmitten schwieriger Zeiten.
„Das Festival ist mehr denn je ein starkes Signal für die neue Entschlossenheit der Menschen, sich nicht unterkriegen zu lassen und sich stattdessen positiv dem Leben und seinen Geschichten, dem Zusammenleben aller, zuzuwenden“, beschreibt Festivalintendant Dr. Michael Kötz die Stimmung.
Die Zeitenwende hatte Dr. Michael Kötz bereits in seiner Eröffnungsrede thematisiert. Die Welt verändere sich und wir müssten mit der neuen Realität zu leben lernen. Das Programm des Festival des Deutschen Films Ludwighafen reflektiert diesen Gedanken. Selten zuvor waren die Filme so politisch – vom neuen Murot-Tatort „Das 1.000-jährige Reich“ über „Klandestin“ bis „In Liebe, Eure Hilde“ mit Liv Lisa Fries – eine der drei Preisträger für Schauspielkunst in der Hauptrolle, die das Festival mit dem Claim „Cannes am Rhein“ adelte.
Das Filmfestival ist in seinem 20. Jahrgang einmal mehr ein Ort der Lebensfreude, ein Treffpunkt der Filmenthusiasten. „Vor allem sind wir ein Lagerfeuer der Geschichten des Kinos. Die meisten Menschen kommen natürlich nicht auf die Parkinsel, um endlich mal einen Film zu sehen, sondern vor allem um in der Gemeinschaft ein Kinoerlebnis zu erfahren, sich auszutauschen und gemeinsam zu erleben. So viele wie nie zuvor versammeln sich täglich auf der Insel, um dabei zu sein, wenn das Kino in festlichem Rahmen zeigt, welche große Kraft es hat, eigentlich hätte, wenn die Kinos auch im Alltag solche Orte des Zusammenkommens wären, weit mehr als nur Abspielstätten“, so Dr. Michael Kötz. Insofern ist das Festival auch Kino der Zukunft, ein Modell, wie die über 100-jährige Filmkunst perspektivisch ihre künstlerische und gesellschaftspolitische Relevanz entfalten kann.
Und es soll in der Zwischenbilanz nicht unerwähnt bleiben, dass das Filmfestival auf einen neuen Besucherrekord zusteuert und die Filmbranche gibt sich auf dem Roten Teppich sprichwörtlich die Klinke in die Hand.
Die Welt ist im Umbruch und das geht auch den Kreativen aus der Film- und Fernsehindustrie nicht vorbei. Wie schön, einen Ort zum konstruktiven, unkomplizierten Austausch und offenen Dialog mit dem Publikum zu haben. Die idyllische Parkinsel am Rhein scheint der ideale Ort dafür zu sein.
Heute erwarten wir als nächsten Höhepunkt des Festivals Joachim Król, der den „Preis für Schauspielkunst“ entgegennehmen wird, gefolgt von Christoph Maria Herbst, der morgen für seine Schauspielkunst ausgezeichnet wird.
Weitere Gäste auf dem roten Teppich sind die Regisseure Rainer Kaufmann, Georg Maas, Richard Huber, Christina Ebelt, Markus O. Rosenmüller, Christian Klandt, Lars Kraume, Thomas Aslan, Markus Herling, Felix Stienz, Rupert Henning, Laurens Peról und Nicole Wegmann sowie die Schauspieler*innen Edin Hasanovic, Svenja Jung, Max Hubacher, Peter Kurth, Rieke Eckermann, Roland Wolf, Florian Lukas, Mišel Matičević, Annette Frier, Claudia Rieschel, Bibiana Beglau, Wolfram Koch, Carmen-Maja Antoni, Bernd Stegemann, Philip Noah Schwarz, Andrea Sawatzki und Christian Berkel. jg/red
Autor:Julia Glöckner aus Ludwigshafen |
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