Immer wieder Betrugsversuche in der Region
Betrüger am Telefon
Ludwigshafen. Immer wieder versuchen Betrüger, mit unterschiedlichen Betrugsmaschen am Telefon erfolgreich zu sein. Dabei rufen beispielsweise Betrüger an, die sich als Polizisten ausgeben (sogenannte "Schockanrufe"), sie geben sich als Mitarbeiter von Microsoft aus oder machen falsche Gewinnversprechen.
Schockanrufe / falsche Polizisten
Am Dienstag, 25. Januar 2022, gab es mehrere Fälle: Gegen 12.30 Uhr, rief bei einem 89-jährigen Ludwigshafener ein Mann an und gab sich als Polizeibeamter aus. Der Senior reichte daraufhin das Gespräch sofort an seinen Sohn weiter, dem gegenüber sich der Mann ebenfalls als Polizist ausgab. Als der Sohn daraufhin nach einer Rückrufnummer fragte, beleidigte der Anrufer ihn und der Sohn beendete das Telefonat.
Gegen 14.20 Uhr wurde ein 80-jähriger Ludwigshafener von einem Mann angerufen, der sich mit "Kripo" vorstellte. Der Senior legte daraufhin direkt auf.
Gegen 14.30 Uhr erhielt eine 96-jährige Ludwigshafenerin einen Anruf von einem unbekannten Mann, der sich als ihr Sohn vorstellte und erklärte, dass er einen tödlichen Autounfall gebaut habe. Direkt daraufhin habe eine andere männliche Stimme das Telefonat übernommen und sich als "Kripo" ausgegeben und gesagt, dass das "eine ganze Stange Geld kosten würde". Die Seniorin kannte den Trick aus der Zeitung und legte direkt auf.
Gegen 14.45 Uhr erhielt eine 89-jährige Ludwigshafenerin einen Anruf von einem Mann, der sich ebenfalls mit "Kripo" vorstellte und erklärte, dass ihr Mann tödlich verunglückt sei. Auch diese Seniorin kannte den Trick aus der Zeitung und legte direkt auf.
Zwischen 20 und 00.30 Uhr bekam eine 90-Jährige Ludwigshafenerin mehrere Anrufe von mehreren falschen Polizeibeamten. Zunächst meldete sich ein Mann, der angab, von der Kriminalpolizei zu sein. Er erklärte, dass es im Umkreis der Seniorin zu Einbrüchen gekommen sei und sie auf einer Liste stehen würde von potentiellen Einbruchsopfern. Daher würde die Kriminalpolizei nun überprüfen, ob die 90-Jährige noch ihren Schmuck und ihr Geld habe. Die Seniorin unterbrach das Telefonat, wurde kurze Zeit später aber wieder angerufen, unterbrach das Telefonat wieder und wurde trotzdem immer weiter angerufen, insgesamt von zwei Männern und einer Frau, die unter anderem auch wissen wollten, wie viel Schmuck sie bei sich zu Hause habe und wie viel Geld auf ihrem Bankkonto sei. Da die Anrufe nicht aufhörten, entschloss sich die Seniorin bei der richtigen Polizei anzurufen, die ihr halfen und Verhaltenshinweise gaben.
Gegen 16 Uhr rief am Mittwoch, 26. Januar 2022, bei einem 80-jährigen Ludwigshafener ein unbekannter Mann an und behauptete, dass die Schwiegertochter des Seniors einen tödlichen Unfall verursacht habe und er 58.000 Euro Kaution zahlen müsse, damit sie aus der U-Haft entlassen werden könne. Der 80-Jährige wurde angewiesen, Geld bei der Bank abzuheben und Schmuck zusammen zu suchen. Auf dem Weg zum Treffpunkt erschien dem Senior das Vorgehen dann aber doch sehr merkwürdig und er ging zu Polizei, um sich beraten zu lassen und Anzeige zu erstatten.
Tipps der Polizei:
- Seien Sie misstrauisch, wenn ein unbekannter Anrufer Sie mit einem beunruhigenden Sachverhalt konfrontiert und Geld von Ihnen fordert.
- Kommt Ihnen ein Anruf verdächtig vor, legen Sie sofort auf! das ist nicht unhöflich! Und informieren Sie unverzüglich die Polizei unter der Nummer 110.
- Übergeben Sie niemals Geld oder Wertsachen an unbekannte Personen.
- Lassen Sie Ihren Vornamen im Telefonbuch abkürzen (aus Erika Mustermann wird beispielsweise E. Mustermann). So können die Täter Sie gar nicht erst ausfindig machen.
- Sind Sie bereits Opfer geworden, hilft Ihnen gerne die Opferschutzbeauftragte des Polizeipräsidiums Rheinpfalz (Telefon 0621 963-1154).
Falsche Microsoft-Mitarbeiter
Zwischen Montag, 24. Januar und Mittwoch, 26. Januar 2022, wurde eine 80-Jährige aus Ludwigshafen täglich immer zu unterschiedlichen Uhrzeiten von einem englisch sprechenden Mann mit asiatischem Akzent angerufen, der sich als Microsoft-Mitarbeiter ausgab und Zugriff zu ihrem Computer erlangen wollte. Zunächst legte die Seniorin immer wieder auf. Als das aber auch nicht half, weitere Anrufe zu verhindern, beschimpfte sie den Betrüger am Telefon und erstattete Anzeige bei der Polizei.
Hinweis der Polizei:
- Beachten Sie, dass Microsoft nach eigenen Angaben keine unaufgeforderten Telefonanrufe durchführt. Selbst auf offizielle Support-Anfragen erfolgen Hilfestellungen fast ausschließlich per E-Mail.
- Wenn Sie einen Anruf erhalten, legen Sie auf und melden Sie es der Polizei.
- Lassen Sie Ihren Vornamen im Telefonbuch abkürzen (aus Erika Mustermann wird beispielsweise E. Mustermann). So können die
- Täter Sie gar nicht erst ausfindig machen.
- Sind Sie bereits Opfer geworden, hilft Ihnen gerne die Opferschutzbeauftragte des Polizeipräsidiums Rheinpfalz (Telefon: 0621 963-1154).
Falsche Gewinnspielversprechen
Am Dienstag, 25. Januar 2022, rief bei einer 29-jährigen aus Ludwigshafen gegen 18 Uhr ein unbekannter Mann an und teilte ihr mit, dass sie in Folge einer Online-Bestellung an einem Gewinnspiel teilgenommen habe. Um die Zahlung abzuschließen, verlangte er ihre IBAN, sonst würde sie eine Strafe von 2.000 Euro bekommen. Die 29-Jährige war verunsichert und gab ihre IBAN-Nummer heraus, obwohl ihr bewusst war, dass sie an keinem Gewinnspiel mitgemacht hatte. Daraufhin erklärte der Anrufer, dass nun für einen Zeitraum von drei Monaten der Betrag in der Höhe von 75 Euro von ihrem Bankkonto abgebucht werden würde. Als sie anschließend noch einen weiteren Anruf erhielt, in dem sie aufgefordert wurde, dass sie ihre Kontodaten bestätigen solle, wurde sie stutzig und legte auf.
Tipps der Polizei:
Das Versprechen angeblich hoher Gewinne ist eine Masche, die Betrüger in den unterschiedlichsten Varianten anwenden. Die Methode ist immer die gleiche: Vor einer Gewinnübergabe werden die Opfer dazu aufgefordert, eine Gegenleistung zu erbringen, zum Beispiel "Gebühren" zu bezahlen. Die vorgetäuschten Szenarien werden von den Betrügern laufend verändert.
Was Sie tun können, wenn Sie angeblich gewonnen haben:
- Machen Sie sich bewusst: Wenn Sie nicht an einer Lotterie teilgenommen haben, können Sie auch nichts gewonnen haben!
- Geben Sie niemals Geld aus, um einen vermeintlichen Gewinn einzufordern!
- Machen Sie keinerlei Zusagen am Telefon.
- Geben Sie niemals persönliche Informationen weiter: keine Telefonnummern und Adressen, Kontodaten, Bankleitzahlen, Kreditkartennummern oder Ähnliches.
- Kontrollieren Sie mindestens einmal im Monat Ihre Kontoauszüge und Ihre Telefonrechnung.
- Versuchen Sie, unberechtigte Abbuchungen von Ihrer Bank rückgängig machen zu lassen.
POL-PPRP/bas
Autor:Charlotte Basaric-Steinhübl aus Ludwigshafen |
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