Falsche Polizeibeamte in Ludwigshafen
Seniorin verliert 14.000 Euro an Betrüger
Ludwigshafen. Am 12. August, gegen 11.30 Uhr, rief ein bislang Unbekannter bei einer 80-Jährigen aus Ludwigshafen-Gartenstadt an und gab sich als Polizeibeamter des Bundeskriminalamts aus. Er behauptete, dass die Enkelin der Seniorin einen Unfall gehabt habe und dabei eine andere Person überfahren habe. Er log weiter, dass die Enkelin nun sofort ins Gefängnis müsse, es sei denn die Großmutter könne eine Kaution hinterlegen. Geschickt erfand der Betrüger immer weitere Lügen, um die 80-Jährige von seiner Geschichte zu überzeugen. So leitete er sie unter anderem zu einer vermeintlichen Leitstelle der Polizei weiter, von der ihr der angebliche Vorfall bestätigt wurde. Da die Seniorin wusste, dass ihre Enkelin tatsächlich mit dem Auto unterwegs war, weshalb ihr die Geschichte plausibel und glaubhaft erschien. Schließlich forderte der Anrufer 40.000 Euro als Kaution. Die Frau, die ihrer Enkelin unbedingt helfen wollte, sagte, dass sie über diese große Summe nicht verfügte und bot stattdessen 14.000 Euro an. Der Betrüger willigte ein und vereinbarte ein Treffen an einem Übergabeort in der Jahnstraße 7 in Lampertheim. Dort übergab die 80-Jährige das Geld an eine Frau.
Zeugenhinweise gesucht
Diese sei schlank gewesen, zwischen 25 und 30 Jahren und habe dunkle lange Haare gehabt. Zum Tatzeitpunkt habe die Frau eine kurze Hose und T-Shirt getragen. Sie sei mit einem schwarzen Auto gekommen. Die Frau versicherte der Seniorin, dass sie das Geld nun zum Gericht nach Karlsruhe bringen würde. Die Kriminalpolizei Ludwigshafen bittet um Hinweise. Wer hat die Situation in der Jahnstraße in Lampertheim beobachtet? Wer kann Hinweise auf das schwarze Auto oder die unbekannte Frau geben? Sachdienliche Hinweise nimmt die Kriminalpolizei Ludwigshafen unter der Telefonnummer 0621/963-2773 oder per E-Mail kiludwigshafen.k1.kdd@polizei.rlp.de entgegen.
Vortäuschen einer Notlage ist keine Seltenheit
Nach Angaben der Polizei gelingt es Betrügern immer wieder über das Vortäuschen einer Notlage Geld zu erbeuten. Die Masche ist dabei immer gleich: Sie spielen mit den Ängsten ihrer Opfer und setzten sie perfide unter Druck. Die Polizei gibt Tipps, die unbedingt zu beachten sind und auch an Angehörige, Freunde und Bekannte weitergegeben werden sollten:
- Die Polizei wird niemals um Geldbeträge bitten oder dazu auffordern, Geld oder Wertsachen herauszugeben.
- Die Polizei ruft niemals unter der Polizeinotruf-Nummer 110 an. Das machen nur Betrüger. Wer sich unsicher ist, fragt bei der Polizeidienststelle nach. Hierfür sollte man sich nicht verbinden lassen, sondern die Nummer selbst wählen.
- Die Telefonnummer der örtlichen Polizeidienststelle sowie die Notrufnummer 110 sollte immer griffbereit am Telefon sein, damit man diese im Zweifelsfall selbst wählen kann
- Wer einen verdächtigen Anruf erhalten hat, meldet dies unbedingt an die Polizei
Weitere Informationen:
Auf der Internet-Seite www.polizei-beratung.de gibt es umfangreiche Informationen zu diesem Thema-
Autor:Laura Braunbach aus Neustadt/Weinstraße |
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