Ludwigshafen
Viele Anrufe von falschen Polizeibeamten
Ludwigshafen. Am Dienstag, 18. Januar 2022, wurden der Polizei von acht Ludwigshafener Bürgerinnen und Bürgern im Alter von 64 Jahren bis 87 Jahren Anrufe von falschen Polizeibeamten gemeldet, die in der Zeit zwischen 10.50 und 14 Uhr stattfanden. Die Anrufer gaben an, von der Kriminalpolizei zu sein.
Einer 71-Jährige wurde gesagt, dass es in ihrer Nähe einen Überfall gegeben habe und sie wurde gefragt, ob bei ihr alles in Ordnung sei. Daraufhin legte die Seniorin direkt auf.
Einer 87-Jährigen gegenüber gab der Anrufer an, dass es in ihrer Nähe einen Einbruch gegeben habe. Daraufhin unterbrach die Seniorin den Anrufer, sagte, dass sie darüber Bescheid wisse und legte auf.
Bei einer 64-Jährigen gab der Anrufer an, dass es in Oppau eine Bande gäbe, die einbrechen und Diebstähle begehen würde. Ein Teil von den Bandenmitgliedern sei bereits verhaftet worden. Es seien zivile Streifen unterwegs und stünden auch Wache an ihrem Haus. Als der Anrufer im weiteren Verlauf des Gesprächs behauptete, dass die 64-Jährige einen Tresor zuhause und bei der Bank hätte, verneinte sie dies vehement und legte auf.
Ein 82-Jähriger wurde von dem Anrufer gefragt, ob er in seiner Straße ein Polizeiauto gesehen oder gehört habe. Der 82-Jährige antwortete einfach gar nicht, so dass der Anrufer auflegte.
Einer 86-Jährigen teilte der Anrufer mit, dass in ihrer Nachbarschaft eingebrochen worden sei und die Täter einen Zettel dabei gehabt hätten, auf dem ihr Name gestanden hätte. Daraufhin legte die Seniorin sofort auf.
Einer 87-Jährigen gegenüber gab der Anrufer an, dass es in ihrer Nähe einen Raubüberfall gegeben habe. Daraufhin legte die Seniorin sofort auf.
Einer 76-Jährigen und einer 78-Jährigen teilte der Anrufer mit, dass es in der jeweiligen Nachbarschaft einen Überfall gegeben hätte. Hierbei sei ein Teil der Tätergruppierung festgenommen worden. Bei einem der Täter sei ein Zettel gefunden worden, auf dem ihre jeweiligen Wohnanschriften, vermutlich als potentielle Tatobjekte, geschrieben standen. Er fragte beide, ob sie Wertgegenstände Zuhause vorhalten oder ein Schließfach haben würden, in dem sie Vermögenswerte aufbewahren. Beide Seniorinnen verneinten alles und beendeten jeweils das Gespräch.
Am Mittwoch, 19. Januar 2022, rief ein unbekannter Anrufer bei einer 94-jährigen Ludwigshafenerin an. Als jedoch nicht die Seniorin, sondern zunächst die Betreuerin und danach die Tochter der 94-Jährigen das Telefonat übernahmen, war der Anrufer anscheinend so irritiert, dass er schließlich auflegte.
Glücklicherweise fiel niemand der Angerufenen auf die betrügerischen Anrufe herein, so dass es zu keinem Schaden kam.
Die Polizei weist weiterhin ausdrücklich darauf hin, bei solchen Anrufen von angeblichen Polizeibeamten oder Kriminalbeamten keine Auskünfte am Telefon zu erteilen und niemandem Gegenstände zu übergeben.Die Polizei wird sich niemals am Telefon nach Wertgegenständen, Geld oder Aufbewahrungsorten erkundigen. Wer einen solchen Anruf erhält, sollte sofort das Gespräch beenden - das ist nicht unhöflich. Man sollte sich nicht einschüchtern lassen, anschließend die (richtige) Polizei verständigen und Anzeige erstatten.
Die Täter rufen meist Personen mit "alten" Vornamen an, da sie dadurch einigermaßen sicher sein können, dass es sich um ältere Menschen handelt. Daher sollte man seinen Vornamen im Telefonbuch abkürzen (aus Helga Mustermann wird beispielsweise H. Mustermann). So können die Täter ältere Personen gar nicht erst ausfindig machen.
Wer bereits Opfer eines Betrugs geworden ist, dem hilft gerne die Opferschutzbeauftragte des Polizeipräsidiums Rheinpfalz (Telefon 0621 963-1154). POL-PPRP/bas
Autor:Charlotte Basaric-Steinhübl aus Ludwigshafen |
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