Sanierung des Quellgartens im Ebertpark
Alte Fotos und Infos gesucht
Ludwigshafen.Im September kann mit den ersten Schritten zur Sanierung des Quellgartens im Ebertpark begonnen werden. Grundlage hierfür ist die Zusage des Bundes, das Vorhaben mit 200.000 Euro zu fördern.
Der Quellgarten wurde 2018 zusammen mit der Friedrich-Ebert-Halle als bauliche Gesamtanlage unter Denkmalschutz gestellt. "Er gilt als typische Gartengestaltung der 1960er Jahre und ist in Rheinland-Pfalz vermutlich bundesweit einzigartig. Heute ist sein Zustand bedenklich marode, die Anlage ist undicht, der Beton gerissen, die Pumpentechnik veraltet und nicht funktionstüchtig", erklärt Matthias Ehringer, Denkmalpfleger der Stadt Ludwigshafen.
Spannendes Bauen mit Überraschungen
"Leider existieren keine Pläne, die den Aufbau, den Leitungsverlauf und die Technik nachvollziehbar machen. Man sieht zwar, wo die Düsen, aus denen das Wasser sprudelte, sich befinden, aber viel mehr nicht. In einem ersten Schritt wird der Aufbau der Betonbecken erkundet. In einem zweiten, die in den achziger Jahren eingebauten Abdichtungsfolien entfernt, um so das ursprüngliche Bauwerk und die Aufgabenstellung besser abschätzen zu können. Wichtig ist, es geht um eine vorsichtige Instandsetzung des vorhandenen Quellgartens und ausdrücklich nicht um dessen Ersatz durch einen Neubau. Die Bepflanzung darf den heutigen Erfordernissen angepasst sein. Sie wurde in den letzten Jahren bereits erneuert und wird im Bereich der Bachläufe etwas zurückgenommen. Da steht uns ein spannendes, archäologisches Bauen mit Überraschungen bevor", erläutert Gabriele Bindert, Leiterin des Bereichs Grünflächen und Friedhöfe beim WBL.
Auch wenn es erst der Anfang eines langen Weges ist, Ziel ist es die wesentlichen, denkmalwerten Merkmale des Quellgartens wieder stärker herauszuarbeiten und so zu gestalten, dass der Quellgarten seinem Originalzustand möglichst nahe kommt. Insbesondere die Quell- und Wasserbecken sollen saniert, die Pumpentechnik überholt oder erneuert werden und für Kinder und Erwachsene wieder zu einem bespielbaren Wassergarten werden. Hierbei soll spielerisch und mit Freude die Vorstellung einer modernen Garten- und Parklandschaft der Nachkriegsjahre erlebbar gemacht und vermittelt werden. Eine einzigartige und wertvolle, urbane Naherholungsstätte soll so wiederbelebt werden und wäre besonders während der Sommerzeit eine Attraktion für die Bürgerinnen und Bürger.
Alte Fotos und Informationen gesucht
Die Stadt bittet, alte Fotos und Informationen, die bei der Sanierung helfen können, an den Bereich Grünflächen und Friedhöfe, Bliesstraße 10, oder an die Adresse gruenflächen-friedhoefe@ludwigshafen.de zu senden.
Hintergrund:
Anfang 2021 hat sich die Stadt Ludwigshafen am diesjährigen Denkmal-Sonderprogramm der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, Prof. Monika Grütters MdB, Staatsministerin bei der Bundeskanzlerin, beworben. Am 19. Mai 2021 entschied der Haushaltsausschuss des Bundestages die denkmalgerechte Sanierung bei einem Kostenvolumen von 500.000 Euro mit bis zu 200.000 Euro zu fördern. Mit Bescheid vom 29. Juni 2021 wurde dem vorzeitigen Maßnahmenbeginn für die Freilegung und Untersuchung der Bausubstanz bewilligt. Somit kann die Grundlagenermittlung zur Bestandserfassung und Konzepterstellung beginnen. Sobald ein exakter Sanierungsplan erarbeitet ist, muss die Maßnahme in einem politischen Gremium beschlossen werden.
Weitere Informationen:
Autor:Laura Braunbach aus Neustadt/Weinstraße |
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