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ART im Impfzentrum mit 3 B - Ludwigshafen hat Ziel erreicht

Bei der Arbeit - Initiatorin Nicoleta Steffan bei ihren Kunstwerken | Foto: Brigitte Melder
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Ludwigshafen. Am 12. Dezember hatte ich eine Einladung ins Impfzentrum der Walzmühle nach Ludwigshafen, denn da war das Zentrum leer, aber nur leer an Menschen, denn hier tat und tut sich einiges.

Fleißige Hände von fünf Künstlern, unter ihnen die Initiatorin des Ganzen Nicoleta Steffan, haben hier ihre Werke aufgehängt. Nicht quer Beet, sondern mit Bedacht, denn jeder Künstler hat hier sein eigenes Areal und die Objekte, ob Malerei oder Skulpturen, sind auf das Thema „Corona und Impfen“ abgestimmt. Die Idee von Nicoleta Steffan war hier „3B“, das heißt Bummeln gehen, Boostern lassen und Bildergalerie anschauen. Eine nahezu perfekte Idee, denn was macht man schon in der Warteschlange zum Impfen? Nichts! Man wartet bis man dran ist und letzten Endes wieder gehen kann. Diese Menschen behalten einen ersten Eindruck, wenn man hineinkommt, in den Boxen sitzt und zum Check out zum Schluss.

Den Startschuss bei dem Projekt am 01.10.2021 gab es mit Unterstützung der LUKOM Ludwigshafener Kongress- und Marketinggesellschaft m.b.H. und es war ein Wunschgeschenk an Nicoleta Steffan, die nach der Planung gleich loslegte. Nachdem sie es in Frankenthal bereits vollendet hatte, ging es nun sozusagen Ludwigshafen „an den Kragen“ und sie kontaktierte Kulturschaffende mit den Worten „lasst euch von dieser Initiative anstecken“. Und die Idee ist gewachsen und gewachsen und sie hatte bereits 2020 zwei Ableger (NUKLEUS und Schuh-Keller) in Ludwigshafen am Start.

Nicoleta Steffan ging mit mir die Impfstraße entlang; sie kannte sie, da sie hier selbst bereits geboostert wurde. Sie erklärte mir die Idee zu den Bildern passend zu den jeweiligen Stationen, in denen jeder Künstler eine Box hat, bis hin zum Ausruhen in der riesigen Halle.

Dies ist eine kuratierte Ausstellung und nicht wahllos aufgehängte Bilder; hier bestimmen Vielfalt, Ansicht, Techniken, Platzierungen und Art der Präsentation den Raum. Man weiß nicht, was in jedem einzelnen Menschen hier in diesem Impfzentrum vor sich geht, ob er ängstlich ist, sich Gedanken macht und vielleicht froh ist; mit einer Vielfalt an Kunst abgelenkt zu werden und zu erreichen, ohne öffentliches Publikum, nur einer von vielen Menschen, die täglich hunderten Besuchern hier durchgeschleust werden. Und ganz nebenbei wird den zahlreichen Mitarbeitern im Impfzentrum ein künstlerisches Arbeitsumfeld beschert. Das kann nur gut sein!
Überall liegen Kontaktdaten der Künstler aus, so dass man bei nachhaltigem Eindruck und Interesse den Künstler kontaktieren kann.
Dies hier ist der letzte Standort von 35 Aktionen, die alle in #raumfürkunst #artinthecity in der Stadt einen Raum gefunden haben, wo Kunst wahrgenommen wird. Kunst wird in der Pandemie sehr stiefmütterlich behandelt und somit müssen Künstler andere außergewöhnliche Wege gehen.

Die Kunst in der Innenstadt soll weiterhin gelebt und sichtbar sein - Hat man hier im Impfzentrum womöglich ebenfalls einen Raum, über die Aktion hinaus gefunden? Das Impfzentrum in der Walzmühle steht mitten in der Stadt, ein perfekter Standort.

Am 1. Oktober startete man überhaupt in Ludwigshafen und bis Ende Dezember will man hier erstmal fertig sein. Ziel ist es, dass man hier die gleiche Anzahl wie in Frankenthal erreicht, denn Frankenthal, dessen Schaufenster komplett von Nicoleta Steffan bestückt wurden, sei Vorzeigebeispiel und Ludwigshafen soll dem nicht nachstehen. Hier in der Walzmühle hängen momentan ca. 70 Bilder und es werden stetig mehr. Nicoleta Steffan schätzt sich glücklich, so unermüdliche Helfer an ihrer Seite zu haben wie genannte Ingrid Hess, Eveline Teister-Loch, Brigitte & Dr. Erhard Seiler und Julia Kleiner. „Unser Lieblings Hashtag war und ist stets: #machenstattreden.“

Während meines Aufenthaltes traf ich auf den spät berufenen, aber mit Leidenschaft engagierten Dr. Erhard Seiler nebst Gattin, die in wundervoller Weise unterstützend nicht nur ihrem Mann hilft, sondern der ganzen Aktion hier. Im Jahre 2009 entdeckte Herr Dr. Seiler seine Leidenschaft, kreative Holzskulpturen zu entwerfen, und auch sie haben einen Bezug zu Corona, wie zum Beispiel Abstand halten.

Auch Ingrid Hess kam später hinzu, um neben ihre bereits hängenden großformatigen Gemälde noch etliche in ihre Box zu hängen. Ingrid Hess hat immer einmal wieder Ausstellungen und freut sich, dass sie hier ebenfalls Teil des Ganzen sein darf.
Dem Corona Kunst-Projekt „ENGEL SUCHT ENGEL“ der Frankenthaler Künstlerin Anette Krahnke-Höner, ist eine eigene Ausstellungszone im Impfzentrum gewidmet.

Der Hintergrund ist, dass es während der Pandemie ganz viele helfende Menschen gab in ganz unterschiedlichen Bereichen. Und für diese Menschen, die allgemein als Engel bezeichnet werden, gab es insgesamt 30 überreichte Engel - Gemälde, teilweise als Druck, aber immer von Herzen. Zu den 10 ausgestellten malerischen Engel, werden alle 30 Engel des Projekts auf zwei langen Wänden in der Ausruhzone, in Wort und Bild erwähnt. Vielleicht gibt es ja noch ein paar Engel unter den Wartenden? Wer weiß!?
(mel)

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Autor:

Brigitte Melder aus Böhl-Iggelheim

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